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21.01.2009

DZIENNIK: Ein Helles, bitte!

Das Bier beschäftigt heute, neben dem Amtsamtritt von Barack Obama, die Tageszeitung Dziennik (PO wprowadza piwo na stadiony). Wahrscheinlich ab dem 1. August werden Sportfans Bier auf polnischen Stadien trinken können. Das geht aus einem Gesetzesentwurf der Regierungspartei PO hervor. Als Geschenk für die Fans vor der kommenden Fußball-EM in Polen und der Ukraine bezeichnet das Blatt diese Idee. Laut Gesetz ist der Verkauf von alkoholischen Getränken auf Sportgeländen in Polen verboten. In den nächsten drei Saisons soll die Idee getestet werden, so dass es 2012 keine Panne geben wird. Die Opposition protestiert aber heftig. Der Abgeordnete der PiS-Partei Mariusz Blaszczak meint, dass der Regierungsvorschlag ein Spiel mit dem Feuer sei. Die Regierung habe einen Kampf mit dem Vandalismus versprochen. Jetzt werde auf die Stadien Alkohol eingeführt, der die Aggression noch steigern könne. Habe Polen also das Vandalismus-Problem bereits bewältigt, oder entstand diese Idee in Zusammenarbeit mit Bierproduzenten, fragt der Politiker rhetorisch.

Anders betrachten das Problem die Linken. Man müsse den Bürgern ein zivilisiertes Alkoholkonsum ermöglichen. Man dürfe nicht immer alles nur verbieten, sagt Stanislaw Wziatek von der SLD. Seiner Ansicht nach, sollte man nicht überlegen, ob man Alkohol verkaufen darf, sondern wie man es verkaufen sollte. Ireneusz Ras von der Regierungspartei entgegnet , man wolle mit dem Gesetzesentwurf die Erwartungen der deutschen, englischen oder österreichischen Sportfans erfüllen. Diese Menschen seien es gewohnt, dass man auf dem Stadion Bier kaufen kann. Außerdem ist die EM auch eine kommerzielle Veranstaltung. Die Brauereien sind traditionell wichtige Sponsoren. Sie würden auch auf dem Sportplatz für sich werben können, so Gras. Und Vandalismus? Aus polizeilichen Statistiken geht hervor, dass die Randalierer in der Regel ganz nüchtern sind, so die Tageszeitung Dziennik.

 

DZIENNIK: Kein Helles vor 23 Uhr

Auf der nächsten Seite der Tageszeitung Dziennik (Reklamy piwa tylko po 23) ein anderes Projekt, das mit dem Bier verbunden ist. Das Bildungsministerium fordert ein Werbeverbot für Bierprodukte im Fernsehen vor 23 Uhr. Gegen diese Idee richten sich schon die Brauereien sowie Fernsehsender, die mit erheblichen Verlusten von Einnahmen aus Werbung würden rechnen müssen. Man brauche solch eine Regelung, denn immer jüngere Menschen in Polen greifen nach Alkohol, meinen Experten. Aus neuesten Studien geht hervor, dass fast 30% der 11-jährigen polnischen Jungen Alkohol probiert hatten, 22% der 15-jährigen hatten sich mindestens ein Mal im Leben betrunken. Darüber hinaus holen auch die Mädchen die Jungs in den Statistiken auf. Die Brauereien antworten, wolle man Kinder vor dem Alkohol schützen, sei das geplante Werbeverbot sinnlos. Jugendliche, die Alkohol kaufen, richteten sich nicht nach Werbung. Man sollte vielmehr auf die Verkäufer einwirken. Denn immer noch komme es vor, das Alkoholgetränke an Minderjährige verkauft werden. Gleichzeitig geben Vertreter der Brauereien zu, der Gesetzesentwurf würde für sie große Probleme bedeuten. Auch Kinoketten und Fernsehsender müssten mit großen Verlusten rechnen.

 

RZECZPOSPOLITA: Amerika vor einer großen Chance

Der ehemalige polnische Präsident, Aleksander Kwasniewski, nimmt in einem Gespräch mit der Tageszeitung Rzeczpospolita (Koniec świata jednobiegunowego) Stellung zu der gestrigen Ansprache des US-Präsidenten Barack Obama. Es sei eine gute Rede gewesen, meint Kwasniewski. Obama habe gezeigt, dass er ein Realist sei, er wisse dass die Zeit der Zeremonien vorbei sei, und dass jetzt das wahre Leben beginne. Der amerikanische Präsident stehe vor einer besonders schwierigen Aufgabe. Gleich am Anfang seiner Amtszeit muss er sich sehr wichtigen Problemen stellen, um nur die Finanzkrise oder die Gefahren des Terrorismus zu nennen. Andererseits beginnt Obama seine Arbeit mit einem enormen Vertrauenskredit. Somit hat er eine große Chance, die Probleme zu bewältigen. Ob er diese Chance auch nutzen wird, werden wir erst sehen, so Aleksander Kwasniewski in der Tageszeitung Rzeczpospolita. 

 

kk