Rzeczpospolita: Rettungsplan für die Wirtschaft
Wie kann man Arbeitsplätze in Polen schonen? Auf diese Frage werden heute der Wirtschaftsminister zusammen mit diversen Vertretern von Unternehmen und Gewerkschaften eine Antwort suchen – berichtet die Rzeczpospolita. Der Plan des Wirtschaftsressorts, der heute auf dem Forum präsentiert werde soll, sieht unter anderen eine Beschränkung der Arbeitszeiten und die Senkung der Löhne vor. Darüber hinaus plant der Wirtschaftsminister und der Vizepremier Waldemar Pawlak, die Zahl der Krankheitstage, die bisher von dem Arbeitgeber dem Angestellten bezahlt wurden, zu reduzieren. Generell heißt es in dem Projekt, dass der Staat den Firmen finanzielle Unterstützung sichern wolle. Janusz Sniadek, der Chef des polnischen Gewerkschaftsbundes „Solidarnosc“ schlägt vor, die Unterstützungsgelder aus Brüssel für Weiterbildung und Umqualifizierung der Entlassenen und Arbeitslosen zu verwenden. Der Rzeczpospolita Publizist Krzysztof Szwalek ist der Meinung, dass „die polnische Regierung ähnlich wie das Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel der Wirtschaft helfen wolle. Die deutsche Kanzlerin hat es geschafft, sich mit den Arbeitgebern zu verständigen. Der Staat muss endlich eingreifen. Einschnitte in den Löhnen, sowie die Reduzierung der Arbeitszeiten sind zwar drastische aber in dieser Situation nötige Lösungen. Lieber soll der Staat das Lebensniveau seiner Bürger festlegen und nicht die Angst, die bekannterweise der schlimmste Berater ist.“
Rzeczpospolita: Geld für den Erhalt des Museums Auchwitz - Birkenau nötig
Finanzielle Misere macht sich auch auf anderen Feldern bemerkbar. Die Gedenkstätten in Polen müssen mit immer weniger Geld auskommen. Am meisten betroffen ist das wohl wichtigste Mahnmal in der Weltgeschichte – das Museum Auschwitz- Birkenau. Um den Erhalt der Gedenkstätte zu sichern müssten sich 100 Millionen Euro finden, appelliert die Zeitung Rzeczpospolita. Das Museum bedürft dringend eine Renovierung. Anderenfalls werden die Gebäude allmählich zugrunde gehen. Das Zeugnis der menschlichen Grausamkeit wird für die nächsten Generationen verschwinden. Polen allein sei nicht in der Lage die benötigte Summe zusammenzustellen. Es werde eine internationale Initiative gebraucht, meint Professor Wladyslaw Bartoszewski, Premierberater und ehemaliger KZ-Häftling. Auch Micheal Schudrich, der erste Rabbiner Polens appelliert via den polnischen Medien an die Welt - es sei unmoralisch, dass die ganze finanzielle Last nur auf Polen liege. Vor allem Deutschland müsse für die finanziellen Mittel sorgen, aber auch andere Länder, deren Häftlinge in Auschwitz umgebracht worden seien, so die jüdische Autorität. Die Verwaltung des Museums plant ein Fonds zu bilden, in den Gelder aus der ganzen Welt inklusive der Brüsseler Kasse einfließen werden können. Morgen wird in Polen der 64. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz Birkenau begangen.
Dziennik: "Polen - Studium" an der Columbia Universität
Abschließend etwas erfreulichere Nachrichten. An der amerikanischen Columbia Universität wird ein polnischer Lehrstuhl entstehen, meldet die Zeitung Dziennik. Fünf Jahre Anstrengungen kostetet die Initiative, die nun mit einem Erfolg endete. Schon im kommenden Jahr werden die Studenten auch den polnischen Studiengang an der New Yorker Universität wählen können. 3 Millionen Dollar kostet, laut den Zeitungsinformationen, die Inbetriebnahme des Lehrstuhls. Das Geld haben zum großen Teil Privatsponsoren hingelegt. Die Studenten werden außer der polnischen Sprache und der polnischen Geschichte alles über die politische und wirtschaftliche Lage Polens lernen können.
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