Wprost: "Liebe mit Fauls" - die Taktik des Superkanzlers Tusk
Offiziell betreibt er die Politik der Liebe, doch in Wirklichkeit ist es ein hartes Spiel oft an der Grenze zum Foul. So beschreibt den Regierungsstil von Donald Tusk das Magazin Wprost, das dem Premierminister den Titel des „Menschen des Jahres“ verliehen hatte. Ein umfangreiches Porträt des Regierungschefs findet man in der aktuellen Ausgabe – außer Einzelheiten aus der Biographie von Donald Tusk versuchen die Autoren ein Bild der Psyche und der Charaktereigenschaften des Premiers zu skizzieren. Wie ist also der mächtigste Mann in Polen?
Ein lässiger Kerl, ein ewiger Junge. So die oberflächliche Meinung. In Wirklichkeit jedoch ein rauer Herrscher, der – wenn es sein muss – so einen Ton einschlagen könne, der alle auf Distanz halte. Tusk sei risikobereit, habe ein gutes politisches Gespür, gleichzeitig sei er rücksichtslos und ein kühler Spieler. Der Premier habe keine Angst Verantwortung zu übernehmen, alle Eigenschaften also, die ein Führer brauche, konstatieren die Wprost – Journalisten. Und wie wird seine Position in den eigenen Parteireihen beschrieben? Der Bürgerplattformleader erfreue sich eines großen Respekts, er sei eine große Autorität. Zwar verbiete er seinen Parteikollegen ihn per „Herr Premier“ anzusprechen. Er wolle Donald, oder auch Donek - wie ihn einst sein größter politischer Rivale Jaroslaw Kaczynski öffentlich nannte – bleiben, doch diese auf den ersten Blick lockeren und direkten Kontakte gehen mit hohem Respekt einher. Die Entscheidungen, die Tusk treffe werden ohne jeglichen Einwand ausgeführt.
Selten lasse er sich auch beraten, denn er vertraue nur sehr wenigen Menschen. So sei auch seine direkte Art nur ein Schein, der trügt, so das Magazin. Privat ist Donald Tusk Ehemann von Malgorzata Tusk, Vater von zwei erwachsenen Kindern – Kasia i Michal. Über seine Mutter sagt er „sie ist die Sonne, die das Leben gibt“. So weit das Bild des so genannten Superkanzlers.
Wprost: Wirtschaftskrise? - Polen wird es schaffen
Gleich im Anschluss ein Interview mit Donald Tusk im Magazin Wprost. Der Regierungschef wird hauptsächlich über seine Ideen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Krise befragt. Eine der Antworten lautet, das Tusk- Kabinett habe ein so genanntes Solidaritäts – Paket vorbereitet. Für die potentiellen Arbeitslosen steht in dem staatlichen Budget eine finanzielle Hilfe von insgesamt 1,1 Milliarden Zloty (das ist cirka 300 Millionen Euro) bereit. Die Regierung bearbeitet auch ein Programm zur schnellen Arbeitsaktivierung bzw. Umschulung all dieser vor, die ihre Arbeit infolge der Krise verlieren können, verriet der Zeitschrift der Premierminister. Gleichzeitig betont er, dass eine schnelle Einführung der Währung Euro viele Problem der polnischen Finanzen lösen könnte. Was längerfristige Pläne angehe, so möchte der Regierungschef den Sparkurs der staatlichen Finanzen fortsetzen. „Der Staat darf sich nicht weiter verschulden und die Schulden an die nächsten Generationen vererben lassen. Die Ausgaben müssen jetzt gekürzt werden. Und geholfen muss vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen“, so der liberale Premier.
Dziennik: Das größte Moorgebiet vom Austrocknen bedroht
Das Moorgebiet Biebrza im nördlich– östlichen Teil Polens sei vom Austrocknen bedroht. Der 25 Tausend Hektar große Nationalpark hat die größten Torfmoore in Europa. Auf dem in seiner Art einmaligen Naturgebiet leben 180 Vogelarten. Sollen die Torfmoore weiter trocknen, so wird das Leben der Tierarten auch bedroht, warnt die Zeitung. Die Ursache des schnellen Trocknens ist das Heranwachsen verschiedener Unkräuter. Damit das Naturgebiet mit all seinen Tier – und Pflanzenarten erhalten bleibe, müsse der Mensch intervenieren. Die Unkräuter müssten alle verschwinden, doch das Beseitigen der unerwünschten Gräser sei, schon selbst aufgrund der riesigen Fläche des Torfmoores, sehr schwierig und mühsam.
der