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19.02.2009

DZIENNIK: Der Zloty braucht Hilfe

Die Regierung in Warschau kämpft um die polnische Währung, berichten die wichtigsten Tageszeitungen auf ihren Titelseiten. Noch am gestrigen Abend schien es, als ob der Zloty erneut einen Rekord brechen würde. Von Tag zu Tag wird die polnische Währung schwächer. Plötzlich hat sich der Währungskurs um einige Groschen Verbessert. Später hat sich herausgestellt, dass die Regierung einen Teil ihrer Devisenreserven verkauft hat, berichtet die Tageszeitung Dziennik (Rząd staje w obronie złotego).

Wirtschaftsexperten im Adam Smith-Zentrum in Warschau behaupten, dass die Feststellung der Regierung, man wolle den Währungskurs retten, ein wichtiges Signal für die Spekulanten und eine Einladung zur weiteren Aktivität sei. Im Grunde gehe es nicht um den polnischen Zloty. Dieser sei nur ein Vehikel. Die Spekulanten zielen auf die Dollars und Euro, die im Besitz der polnischen Regierung seien, fügen Experten hinzu. Eine Spekulation soll die Regierung zum Handeln provozieren. Aus diesem Grund werde sie auch durchgeführt. Die Reserven der Regierung betragen ca. 50 Milliarden Dollar. Wenn es sich in der Tat um eine Attacke der Spekulanten handelt, werden höchstwahrscheinlich die Reserven, mit denen man den Zloty retten wollte, verloren gehen. Die Geschäftemacher, die dieses Spiel treiben, verfügen über weitaus größere Geldreserven als die Regierung in Warschau. Vor mehreren Jahren war weder die Regierung Großbritanniens noch die Schwedens im Stande, sich vor einer Attacke von Spekulanten zu schützen. Was bleibt? Abwarten, solche Attacken haben meistens einen vorübergehenden Charakter, so Wirtschaftsexperten im Adam Smith-Zentrum in Warschau.

 

GAZETA WYBORCZA: Es lebe das Einkaufszentrum

Am Samstag gab es die erste Trauung polenweit die in einem Einkaufszentrum statt fand. Die Tageszeitung Gazeta Wyborcza (Pogrzeb w Silesii czy pogrzeb Silesii?) sprach über das Phänomen mit dem Soziologen, Doktor Grzegorz Makowski. Nein, er sei nicht überrascht, meint Makowski. In Polen sei es wahrscheinlich ein Novum, doch weltweit passieren in Einkaufszentren viele eigenartige Geschichten. In diesem Kattowitzer Zentrum gäbe es auch eine Kapelle. Jetzt warte der Soziologe noch auf die kirchliche Trauung. Die Polen seien eine Nation von Konsumenten. Man nimmt jede Neuigkeit, die aus dem Westen kommt, kritiklos an. Es gäbe in diesem Land viele Einkaufszentren, die moderner als die amerikanischen seien. Die Bürger kritisieren diese Einrichtungen, aber jeder gehe dort hin. Die Polen würden sehr fleißig arbeiten, führt Makowski fort. Aber in ihrer Freizeit seien sie sehr faul. Der Besuch in einem Einkaufszentrum sei die einfachste Lösung die Freizeit zu gestalten. Was in den Zentren demnächst zu erwarten sei? Ein Schwimmbad vielleicht, eine Sauna, wahrscheinlich werde man bald auch die Hochzeitsnacht in einem Shoppingcenter verbringen können.

 

ŻYCIE WARSZAWY: Kaffee mit Detektiven

Von einem anderen soziologischen Phänomen berichtet die Hauptstädtische Tageszeitung Życie Warszawy (Kawiarnia u agentów). Im Zentrum von Warschau haben vor wenigen Tagen Detektive ein eigenes Cafe eröffnet. Die Besitzer sind ehemalige Polizisten. Auf die Idee, die Ermittlungsarbeit mit der Gastronomie zu verbinden kam Dariusz Janas, ehemaliger Polizeisprecher der Warschauer Polizei. In dieser Branche treffe man sich mit dem Kunden oft in einem Cafe. Deshalb seien sie zu der Ansicht gekommen, es wäre bequemer sich in einem eigenen Lokal zu verabreden, statt durch die ganze Stadt zu reisen. Auf der Karte stehen mehrere Arten von Kaffe, hausgemachter Kuchen, sowie warme Speisen. Den Kunden sei es oft einfacher über eigene Probleme in der Partnerschaft oder in der Arbeit in freundlicher Atmosphäre zu reden. Ein guter Kaffe könne den Gesprächspartner öffnen. 

 

kk