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24.03.2009

DZIENNIK: Entweder Business oder Politik

Der Premierminister Tusk musste scharfe Kritik aus den eigenen Parteireihen hinnehmen, berichtet heute die Tageszeitung Dziennik (PO krytykuje Tuska). Nach den letzten Medienberichten über Nepotismus in der polnischen Politik, forderte Donald Tusk die Abgeordneten seiner Partei dazu auf, ihre Aktien oder Firmen, soweit sie welche besitzen, zu verkaufen. Eine Expertengruppe soll untersuchen, wie das Problem der wirtschaftlich aktiven Parlamentarier in anderen Ländern rechtlich gelöst wird. Den Arbeiten des Expertengremiums soll ein entsprechendes Gesetz folgen. Diese Regelung sieht die Entstehung einer Treuhand vor, die die Habe der Parlamentarier administrieren würde.

Die Atmosphäre in der Bürgerplattform wird nach der Erklärung des Premiers immer angespannter. Die Parlamentarier wehren sich gegen die Anordnung des Regierungschefs. Dies sei absurd, vielleicht werden sie auch ihre Häuser und Autos verkaufen müssen, ärgert sich Miroslaw Kozlakiewicz. Der Abgeordnete kündigt offen an, er werde die Anordnung von Donald Tusk nicht befolgen. Andere wollen den Wunsch des Premierministers erfüllen, äußern dabei jedoch einige Bedenken. Er könne sich die Situation nicht vorstellen, dass man Personen die im Besitz verschiedener Aktien sind oder eigene Firmen führen aus dem Parlament rauswerfe. Wer würde dann im Sejm bleiben? Lehrer und Arbeitslose? -  fragt der Abgeordnete Jaroslaw Katulski. Selbst die Mitarbeiter des Premierministers versuchen seine Worte neu zu interpretieren. Solche Angelegenheiten muss man mit Sorgfalt und Ruhe lösen. Die Aussage des Premiers sei nur eine Art Wegweiser gewesen, sagt einer der Mitarbeiter des Regierungschefs. Die Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit kündigt an, eine Liste von Politikern-Unternehmern ins Internet zu stellen. Die Bauernpartei PSL sowie die Linken wollen sich dem Vorschlag Donald Tusks nicht anschließen.

In einem kurzen Interview für die Tageszeitung Dziennik sagt der Bürgerplattform-Abgeordnete Miroslaw Kozminiski, ihn wundere der Vorschlag des Premierministers. Er besitze eine Firma in der heute 800 Menschen beschäftigt seien. Mit Sicherheit werde er auf dieses Unternehmen nicht verzichten. Jederzeit könne er aber Schluss mit der Politik machen, meint Kozminiski. Das Prinzip der Transparenz verstehe er. In seiner Steuererklärung stehe aber alles schwarz auf weiß. Wozu eine Liste ins Internet zu stellen? Man dürfe doch nicht diejenigen anprangern, die im Leben etwas erreicht hätten. Dies sei krank, so der Abgeordnete Miroslaw Kozminisk

 

GAZETA WYBORCZA: Rospuda gerettet

Die Umgehungsstraße von Augustow wird den Naturpark Rospuda-Tal nicht durchqueren, Darüber werden heute die Bewohner der Ostpolnischen Stadt, Vizepremier Grzegorz Schetyna und der Infrastrukturminister Cezary Grabarczyk informieren. Man habe einen Alternativplan herausgearbeitet. So werde man die Marschen von Rospuda erhalten können, sagte der Tageszeitung Gazeta Wyborcza (Rospuda ocalona) Umweltminister Maciej Nowicki. Durch die Stadt Augustow fahren täglich ca. 7 Tausend Lastwagen durch. Aus diesem Grund hat ein Teil der Stadtbewohner seit Jahren den Bau einer Umgehungsstraße gefordert, sogar durch das nahegelegene Naturschutzgebiet Rospuda. Die Forderungen der Bewohner von Augustow stießen aber auf heftige Proteste von Wissenschaftlern und Naturschützern. Endlich, nach jahrelangem Streit wurde eine Kompromisslösung gefunden. Mit dieser Entscheidung werde man weder den Menschen noch der Natur schaden, sagt Professor Nowicki. Die Umgehungsstraße führe durch Wiesen und Felder. Somit durchquere sie das durch die EU geschützte Gebiet Natura 2000 nicht. Laut Plan sollen die Bauarbeiten bis 2013 beendet sein.

 

RZECZPOSPOLITA: Die Mutter kommt nach Polen

Lang ist es her, dass Anne Sophie Mutter in Polen konzertierte. Jetzt wird sie im Rahmen des Beethoven Festivals gleich mehrmals auftreten. Zusammen mit dem polnischen Komponisten und Dirigenten Krzysztof Penderecki wird sie ein Violinkonzert Beethovens spielen. In einem Gespräch mit der Tageszeitung Rzeczpospolita (Skrzypce nie zasłaniają świata) erzählt die Stargeigerin von ihrer engen Freundschaft mit Penderecki, der eigens für die Mutter das Violinkonzert Metamorfozy komponiert hat aber auch über die Liebe zur Musik und ihre Lebensdevisen. Die Künstlerin betont, dass sie sich ein Leben ohne Kunst nicht vorstellen könne, denn um die Welt zu verstehen, bräuchte man die Kunst, so Anne Sophie Mutter.
Bereits diesen Donnerstag, vor dem offiziellen Beginn findet in Krakau das erste Konzert statt. Am Sonntag wird Anne Sophie Mutter in Warschau das Festival dann offiziell eröffnen. Konzerte in Wroclaw, Gdansk und Lodz folgen.

 

kk