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27.03.2009

DZIENNIK: Erneut polnische Seemänner entführt

Polnische Seemänner erneut von somalischen Piraten entführt, lautet die Schlagzeile auf der Titelseite der heutigen Ausgabe der Tageszeitung Dziennik (Polacy w somalijskiej niewoli). Diesmal haben die Seeräuber ein norwegisches Schiff mit fünf Polen am Bord gekapert. „Bow Asir” war auf dem Weg von Saudi Arabien nach Kenia. Die Somalier haben am frühen Morgen zugeschlagen. Gegen 9 Uhr mitteleuropäischer Zeit haben 18 bewaffnete Angreifer die Kontrolle über das norwegische Schiff übernommen. Es gäbe keine Informationen darüber, dass irgendjemand von den entführten Seemännern Verletzungen erlitten hätte, sagt ein Sprecher der norwegischen Firma Salhus Shipping. Darüber, ob die somalischen Piraten bereits Lösegeld gefordert hätten, will sich der Sprecher nicht äußern. Das polnische Außenministerium bestätigt allerdings, es gäbe Signale, dass Kontakt mit dem entführten Schiff schon aufgenommen wurde. Laut Piotr Paszkowski, dem Sprecher des Außenministeriums, hätten die Seeräuber schon ihre Bedingungen gestellt. Bislang werden keine Einzelheiten über den Wert des Schiffes sowie über die Funktionen der einzelnen Personen angegeben.

Der norwegische Frachter sei nicht das einzige Schiff, dass von Seeräubern in letzter Zeit gekapert wurde, sagt Sebastian Kalitowski von der Firma MS&S, die sich mit der Sicherheit auf dem Meer beschäftigt. „Bow Asir” wurde unweit der Stelle entführt, wo im November vergangenen Jahres der saudische Supertanker „Sirius Star” gekapert wurde. Das Ziel der Piraten sei, den Kontakt des angegriffenen Schiffes mit der Zentrale zu unterbrechen, und dadurch eine Hilfsaktion zu verhindern, sagt Kapitän Marek Niski, der sich auf dem entführten „Sirius Star” befand. Am gefährlichsten seien die ersten Momente, fügt Niski hinzu. Beide Seiten sind einem großen Stress ausgesetzt. Es gehe darum, die Entführer nicht zu provozieren. Für sie habe das menschliche Leben keinen Wert.

 

ŻYCIE WARSZAWY: Den Kulturpalast überragen

Die Tageszeitung "Życie Warszawy" stellt in dem Bericht "Misja: przewyższyć PKiN", Mission: Den Kulturpalast überragen, die neusten Pläne zur Gestaltung der Innenstadt, um den Kulturpalast herum, vor. Die Pläne wurden gestern der Raumplanungskommission vorgestellt. Alle Konzepte sehen den Bau von insgesamt fünf Hochhäusern zwischen 120 und 300 Metern vor. Einigkeit herrscht noch nicht in der Frage über den Bau eines Wohnhauses im Park Swietokrzyski. Noch vor einigen Monaten hatte sich die Präsidentin der Stadt Warschau Hanna Grinkiewicz-Waltz, trotz laut gewordener Kritik, für das Vorhaben eingesetzt, jetzt will sich das Rathaus nicht eindeutig festlegen. Die Konzepte sehen ferner Neubauten um die al. Jerozolimskie und die Marszalkowska vor, sowie neue Fußgängerpassagen und Springbrunnen. Trotz der vielen Großprojekte, haben die Pläne für keine Euphorie gesorgt. Der Vizevorsitzende der Kommission Tomasz Zdzikot von der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) kritisiert, dass in den letzten Jahren immer nur Konzepte erstellt und geplant, aber nicht realisiert werden. Wie sehen die nächsten Schritte aus, fragt die Tageszeitung. In den nächsten Tagen soll sich zeigen, in welche Richtung man mit der Planung gehen will. Noch in diesem Jahr soll die Planungsphase dann offiziell beendet werden.

 

DZIENNIK: Perspektivenlose Rückkehr

Mehrere polnische Städte wollen junge Exilpolen zur Heimkehr überreden, berichtet die Tageszeitung Dziennik (Powrót z emigracji? Na bezrobocie). Jeden Monat fahren Vertreter der 12 größten polnischen Städte nach London, um über die Perspektiven nach der Rückkehr in die Heimat zu diskutieren. Grzegorz Malkiewicz lebt seit 20 Jahren in der britischen Hauptstadt. Er hat zwei solche Präsentationen bereits besucht. Es seien halt nette Gespräche in großen, schönen Hotels. Die Bürgermeister hätten von Museen und Veranstaltungen erzählt, sagt Malkiewicz. Als erste polnische Stadt hat sich den Exilpolen Szczecin präsentiert. Die Stadtverwaltung hat für dieses Ziel 160 Tausend Zloty ausgegeben. Die Aktion wurde als ein großer Erfolg dargestellt. Nach mehreren Wochen erschien aber in einer lokalen Zeitung ein bitterer Brief. Wozu fordere man die Exilanten zu Rückkehr auf, wenn man nichts zu bieten habe, fragte die erbitterte Leserin. In Großbritannien sei es vielleicht windiger und regnerischer, aber dort sei sogar eine Putzkraft im Stande, von ihrem Gehalt zu leben, war in diesem Brief weiter zu lesen. Ein Sprecher der Stadtverwaltung antwortet, die Stadt habe 700 Arbeitsplätze für Informatiker und Finanzexperten angeboten. Die Tageszeitung überprüfte die Situation in anderen polnischen Städten: Bydgoszcz – in den Medien werde viel von der Aktion geschrieben. Im Grunde habe man aber keine besonderen Angebote für die Exilanten, heißt es. Bialystok – Frau Monika sei gerade nicht da. Und am besten wäre es, mit ihr zu sprechen, lautet die Antwort im lokalen Arbeitsamt. Wroclaw – Sie würde dem Kunden gern helfen, sie selber wüsste aber nicht, wie, antwortet eine Beamtin.

 

kk