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08.04.2009

Gazeta Wyborcza: Ehrenmedaillen für ihren Mut

Die Tageszeitung Gazeta Wyborcza berichtet heute über den polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczyński, der gestern den Vorsitzenden des Instituts für Nationales Gedenken (IPN) Janusz Kurtyka und den Historiker Piotr Gontarczyk mit einem Verdienstkreuz auszeichnete. Gontarczyk ist einer der Ko-Autoren eines Buches, das dem ehemaligen Präsidenten und Solidarność- Anführer Lech Wałęsa vorwirft kommunistischer Geheimdienstarbeiter gewesen zu sein.

Präsident Kaczynski wählte gezielt diesen Moment aus, schreibt Wyborcza, da das Institut im Moment von Seiten des Premierministers Donald Tusk und der Regierung  kritisiert wird. Kaczyński lobte das Institut für die „Enthüllung der dunklen Seite der Wahrheit, auch wenn sie manchmal unangenehm ist“.

Lech Wałęsa nannte die gestrige Feierlichkeit im Präsidentenpalast eine „Auszeichnung für Lügen über die polnische Geschichte. Das was Kaczynski tue, sei eine Lüge, für die er irgendwann bezahlen müsse.“ Wałęsa wünsche sich vom Premierminister eine Berufung von Spezialisten, die „ein für allemal“ die zweifelhaften Stationen seines Lebenslaufs klarstellen.

 

Rzeczpospolita: Chaos und Durcheinander in Grundbüchern

Chaos und Durcheinander in Grundbüchern. 60% des staatlichen Immobilienbesitzes und ein Drittel der in Gemeindeigentum befindlichen Grundstücke besitzt wegen unsachgemäßer Führung der Grundbücher keinen gesicherten Rechtsstatus, berichtet die Rzeczpospolita in ihrem Aufmacher. Öffentliche Kassen verlören dadurch potentielle Einnahmen, da das Grundeigentum weder verkauft oder vermietet werden könne. Das Blatt weist darauf hin, deutsche Spätaussiedler könnten die bestehende Lage zur Wiedererlangung ehemaligen Grundbesitzes ausnutzen. Ein 2008 in Kraft getretenes Gesetz schreibt die Berichtigung der Grundbücher bis zum 19. Mai 2009 vor. Wegen fehlender Kapazitäten sei diese Frist jedoch in vielen Fällen nicht einzuhalten, so Rzeczpospolita.

 

Rzeczpospolita: Fluglinie LOT in Geldnot

Der neue Chef der staatlichen Fluglinie LOT, Sebastian Mikosz, beschreibt die finanzielle Situation der Fluglinie im Interview mit der RZ als „sehr schlecht“. Es gebe sogar Probleme bei der Begleichung laufender Rechnungen. Er stehe in Kontakt mit mehreren Fluglinien innerhalb und außerhalb der Star Alliance, um einen strategischen Investor für LOT zu identifizieren. Mit dem Vorstandsvorsitzenden der Lufthansa sei er bereits zu einem Arbeitstreffen verabredet. Was sind die Ziele des neuen Chefs der polnischen Fluglinie? „Es ist ein Unternehmen mit einem riesigen Potenzial. Wir brauchen neue transatlantische Verbindungen und vor allem neue Flugzeuge. Doch leider fehlt es momentan an allen Ecken und Kanten.“ – so Sebastian Mikosz im Interview für die Wirtschaftsseiten der Rzeczpospolita.

 

Życie Warszawy: Mücke sucht Pate

Die Warschauer Tageszeitung Życie Warszawy ruft heute zur Adoption von Fliegen, Mücken und Ochsen auf. Der Warschauer Zoo sucht händeringend nach Tierpaten und zwar für alle Tiere. Von  4,5 Tausend Tieren, die den Zoo bewohnen haben bloß 150 einen Paten. Löwen und Jaguare seien besonders beliebt, erzählt Olga Zbonikowska, die für die Adoptionen zuständig ist. Auch mit den Erdmännchen gäbe es keine Probleme. Für jedes Einzelne zahlen verschiedene Kindergärten monatlich 50 zł.

Im Moment wird dringend nach Paten für Elefantendame Erna gesucht. Sie wird vermutlich erst Mitte April im Zoo einziehen, kostet den Zoo allerdings 1500 zł monatlich. Schwierig zu vermitteln sind ebenso die Spinnen. Obwohl sie nur 50 zł im Monat kosten, hätten die meisten Menschen negative Assoziationen mit den Krabbeltieren.

 

jc/am