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08.05.2009

DZIENNIK: Regierung flieht vor Protestierenden

Am 20. Jahrestag der ersten freien Wahlen in Polen wird Premierminister Donald Tusk nicht in Danzig erscheinen. Der Regierungschef und seine Gäste werden sich auf dem Königsschloss in Krakau treffen. Tusk meint, er könnte die Sicherheit der eingeladenen Personen in Danzig nicht garantieren, da für den gleichen Tag Gewerkschaftler-Proteste angekündigt wurden. In Wirklichkeit fürchtet der Regierungschef, dass die geplanten Demonstrationen in Danzig, das Ergebnis der kommenden Europawahlen beeinflussen könnten. Für den Ortswechsel hat sich die Regierung nach dem letzten Gipfeltreffen der Europäischen Volkspartei in Warschau entschieden. In den Nachrichten wurden damals zuerst die protestierenden Gewerkschaftler und erst später die führenden europäischen Politiker, die nach Polen kamen, gezeigt. Der Premierminister sei außer sich gewesen. Auf keinen Fall sollte sich die Situation in Danzig wiederholen, sagt ein Politiker der Regierungspartei PO. In Krakau auf der Wawelsburg sind Premierminister Tusk und seine Gäste sicher. In der Nähe des historischen Gebäudes dürfen keine Demonstrationen stattfinden. Einige Politiker der Bürgerplattform befürworten die Entscheidung des Parteichefs jedoch nicht. Man dürfe vor den Gewerkschaftlern nicht fliehen, ärgert sich ein Politiker der PO.

Auch der ehemalige Aktivist der antikommunistischen Opposition, Bogdan Lis, appelliert an Premierminister Tusk, dieser möge seine Entscheidung ändern. Die Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der ersten freien Wahlen sollten in Danzig stattfinden, schreibt Lis in der Tageszeitung Dziennik. Danzig sei ein Symbol des polnischen Kampfes um die Freiheit. Herr Premierminister, ändern sie ihre Meinung und lassen sie uns die Feierlichkeiten in Danzig zelebrieren, so Bogdan Lis in einem offenen Brief an Donald Tusk. 

 

RZECZPOSPOLITA: Johannes Paul der II. ein Comicstar

Auf dem polnischen Markt ist der erste Comic über Johannes Paul den II. erschienen, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita (Jan Paweł II w obrazkach). Das Büchlein thematisiert den ersten päpstlichen Polen-Besuch im Jahre ’79. Es gibt bereits an der Weichsel Comics über den polnische Papst. Sie stammen aber nur von ausländischen Autoren - Italienern, Franzosen, Amerikanern. Wieso? Der Comic in Polen werde immer noch mit Distanz betrachtet. Man glaube, dass man in dieser Form nicht über alle Themen erzählen darf, sagt Witold Tkaczyk, Szenarist. Johannes Paul der II. habe großen Wert auf den Kontakt mit jungen Menschen gelegt, meint aber Rafal Szlapa, einer der Autoren des Comics. Er würde mit Sicherheit unsere Idee unterstützen. Auch der Herausgeber ist der Meinung, dass die Bildergeschichte ein gutes Mittel ist, um Kindern diesen wichtigen Teil der polnischen Geschichte darzustellen. Dank dieser Geschichte wird die jüngste Generation der Polen verstehen können, wieso Johannes Paul der II. eine so wichtige Person für ihre Eltern und Großeltern gewesen war.