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27.05.2009

Rzeczpospolita/GW: Historische Offensive in Berlin

„Eine historische Offensive in Berlin beginnt“ titelt den ersten Bericht von den zwei gestern in der deutschen Hauptstadt eröffneten deutsch – polnischen Ausstellungen das Tagesblatt Rzeczpospolita. Ab heute können die Besucher im deutschen Bundestag die Exposition zum Thema „Solidarnosc auf dem Weg zum Sieg“ besichtigen. Diese zeige, wie die Rzeczpospolita – Journalisten schreiben, dass der Umbau Europas vor 20 Jahren in Gdansk begann. Es wurde dokumentiert, wie die Polen über 50 Jahre um ihre eigene Souveränität gekämpft und wie sie den anderen Völkern geholfen haben, sich vom Kommunismus zu befreien. Unter anderem den von der Mauer getrennten Deutschen. Die Ausstellung zeige, was die zwei Nationen verbinde, lauteten oft die Kommentare der CDU – Politiker. „Der Weg zur Freiheit“ sei die schönste Exposition, die es bisher im deutschen Parlament gegeben habe, zitiert die Worte des Bundestagsvorsitzenden Norbert Lammert die Gazeta Wyborcza. Im Rahmen dieser werden außer Bannern und Plakaten auch Filme gezeigt, die die neueste Zeitgeschichte Polens präsentieren. Unter anderem kann man sehen, wie der polnische Stalinismus geboren wurde und was für Folgen er hatte. Wie die ersten Proteste der polnischen Gewerkschaften gegen das kommunistische Regime aussahen, aber auch, wie sich das ganz normale Alltagsleben zu der Zeit der sozialistischen Regierung gestaltete. Die Ausstellung kann man bis zum 17. Juni besuchen. Das polnische Parlament wird im November eine Exposition zum Fall der Berliner Mauer eröffnen, erinnert Gazeta Wyborcza.

Auch das Deutsche Historische Museum bietet Polnisch- Unterricht an

Über die zweite historische Ausstellung, die ebenfalls in Berlin eröffnet wurde informiert im einzelnen das Tagesblatt Rzeczpospolita. Diese ist ab heute im Deutschen Historischen Museum zu sehen. Die Exposition „Polen und Deutsche. 1. September 1939. Abgrund und Hoffnung“ soll alle Besucher davon überzeugen, dass sich die Deutschen ihrer Schuld bewusst und bereit seien, ihr Bedauern für alle Kriegsleiden zu äußern, lesen wir.  Der Zweite Weltkrieg sei den deutschen Historikern sehr gut bekannt, schlechter sehe es jedoch mit dem Rest der Gesellschaft aus, sagt der Zeitung Professor Wolfgang Wippermann. Doch andererseits solle man doch bedenken, dass man die deutsch – polnischen Verhältnisse nicht immer wieder auf diese Periode reduzieren sollte, so der deutsche Historiker.

 

Dziennik: Polnische Raben auf NPD- Postern

Beunruhigende Nachrichten gibt es aus einem anderen deutschen Ort. In der an der polnischen Grenze gelegenen Stadt Görlitz Zgorzelec sind – wie die Zeitung Dziennik  berichtet –antipolnische Parolen auf Postern und Flugblättern der rechtsradikalen NPD erschienen. Die beleidigenden Texte sind noch bebildert – die Polen werden als schwarze Raben dargestellt, die auf 100 – Euro – Scheinen herumpicken. Doch was besonders irritiert – schreibt die Zeitung – sei die Haltung der Stadtverwaltung. Diese tue, obwohl sie seit Jahren die Kontakte zu den polnischen Nachbarn als ein musterhaftes Beispiel der Grenzzusammenarbeit angibt, nichts, um die beleidigenden Poster zu beseitigen. Schade, dass nichts gegen die Rückkehr der aggressiven Blonden getan werde, ironisiert in seinem Kommentar Andrzej Talaga, stellvertretender Chefredakteur im Dziennik. Vor 20 Jahren wäre so eine Gleichgültigkeit seitens der deutschen Polizei oder Behörden undenkbar gewesen, schließt Talaga.

 

md