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17.06.2009

DZIENNIK: Dutkiewicz kämpft um Wroclaw

Wroclaws Bürgermeister Rafal Dutkiewicz, der von den Medien oft als ein Kandidat für die kommenden Präsidentschaftswahlen vorgestellt worden war, hat am Samstag seinen Rücktritt aus der landesweiten Politik angekündigt. Er habe eine Entscheidung getroffen, erneut um den Posten des Bürgermeisters von Wroclaw zu kämpfen, sagt Dutkiewicz in einem Gespräch mit der Tageszeitung Dziennik (Mój pogrzeb jest przedwcześnie odtrąbiony). Er möchte weiter daran arbeiten, was ihm bislang in der niederschlesischen Metropole gelungen ist, erklärt Dutkiewicz seine Entscheidung. Großstädte würden immer mehr an Bedeutung gewinnen. Sowohl vom politischen als auch vom gesellschaftlichen Gesichtspunkt aus. Man sehe, dass die Wahlergebnisse oft von der Wahlbeteiligung in großen Städten abhängen. Eine der Metropolen, die bald auch europaweit an Bedeutung gewinnen werde, ist Wroclaw, meint Rafal Dutkiewicz. Die Wahlmechanismen in Polen hätten nicht immer einen bürgerfreundlichen Charakter. Die Parteien entscheiden letztendlich, wer welchen Posten übernehmen werde. Ihm, dem amtierenden Bürgermeister von Wroclaw, sei viel daran gelegen, dass sich Wroclaw weiterhin sehr schnell entwickeln kann. Würde er um den Posten des Bürgermeisters nicht kämpfen, würde die Wahl irgendein parteilicher Funktionär gewinnen. Und keiner von denen, die um das Amt kämpfen werden, verfüge über entsprechende Kompetenzen, so Wroclaws Bürgermeister Rafal Dutkiewicz in der Tageszeitung Dziennik.

 

RZECZPOSPOLITA: Tristes Künstlerleben

Über die Geschichte und das schwere Künstlerleben schreibt heute die Tageszeitung Rzeczpospolita (Polski mecenat kuleje). Ständig beschwert man sich an der Weichsel, die Rolle der Polen in der neuesten europäischen Geschichte würde immer noch unterschätzt. Doch keiner in Polen kam auf eine solche Idee, die im deutschen Goethe Institut entstanden ist. Unter dem Motto „After the Fall. Europa nach 1989” hat die Einrichtung bei mehreren europäischen Autoren Theaterstücke bestellt, die die neuste Geschichte thematisieren. Es sei mit dem deutschen Verständnis von Kultur verbunden, sagt Dorota Krakowska vom Goethe Institut in Krakau. Die Einstellung zu Kunst spiegelt den Stand der zivilisatorischen Entwicklung wider. Damit ist auch das Bedürfnis verbunden, der jungen Generation von Künstlern gute Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Darin besteht die Rolle eines Mäzens, fügt Krakowska hinzu. In Polen dagegen erwartet man sofort ein Meisterstück, fügt der Theaterregisseur Grzegorz Jarzyna hinzu. Deutsche Dramaturgen seien keineswegs talentierter als ihre polnischen Kollegen. Aber sie können sich gänzlich der Arbeit widmen und müssen sich nicht um den Unterhalt kümmern. In Polen sei das Schreiben immer noch ein Nebenjob. Die Situation komplizieren noch polnische Gesetze, sagt Maciej Nowak, Direktor des Theaterinstituts. Man könne nur in einem sehr beschränkten Ausmaß neue Stücke bestellen. Es werden vor allem Institutionen unterstützt und finanziert. Künstler – Komponisten und Dramaturgen – also Menschen ohne die diese Institutionen nicht funktionieren können, müssen allein zurecht kommen, so das Blatt Rzeczpospolita.

 

RZECZPOSPOLITA: Zanussi wird 70

Krzysztof Zanussi, der polnische Starregisseur wird 70. Ein Künstler, der immer wieder die Situation des polnischen Intellektuellen beschreibt, ein Weltbürger, der öfter mit einem Flugzeug fliegt, als durchschnittliche Bürger mit einem Taxi fahren. Im Gespräch wechselt er fließend vom Französischen zum Italienischen, vom Englischen ins Russische. In einem Interview für die Tageszeitung Rzeczpospolita (Zanussi kończy dziś 70. lat) sagt er, der erste Schritt zur Weisheit sei die Neugierde. Man müsse stets der Welt gegenüber offen stehen, man dürfe nicht fertige Antworten kritiklos annehmen.

 

kk