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24.06.2009

Dziennik: Steuererhöhung nicht mehr auszuschließen

Um 9 Milliarden Zloty, cirka 2 Milliarden Euro hat sich das Finanzministerium bei der Einschätzung der Höhe des Defizits verrechnet – kündigt unter anderem die Zeitung Dziennik an. Demzufolge wird das staatliche Budget für das Jahr 2009 korrigiert – der Unterschied zwischen den Budgeteinnahmen und den Staatsausgaben wird nicht mehr – wie bisher erwartet - 18 Milliarden Zloty, sondern 27 Milliarden Zloty betragen, was umgerechnet 6 Milliarden Euro ist. Die Ausgabenkürzungen werden zunächst nicht radikal steigen. Einsparrungen wird es in erster Linie in den einzelnen Ressorts geben. Eingezogen werden nun auch die Gewinne der staatlichen Unternehmen, wie zum Beispiel die der Bank PKO BP, schreibt Dziennik. Das Finanzministerium gibt nun auch neue Zahlen zu dem Wachstum. Die Konjunktur soll nach derzeitiger Prognose nur noch um 0,2% steigen.

Die Wirtschaftslage stabil

Die Ökonomen finden diese Wirtschaftsprognosen der Regierung nun viel realistischer und diese reale Einschätzung der Situation erfreue sie, lesen wir. Die Wirtschaftslage Polens sei nicht gut, doch, auch mit den korrigierten Zahlen sei sie noch lange nicht katastrophal, schreibt in seinem Kommentar Marcin Piasecki, Chefredakteur der Zeitung „The Wall Street Journal Polska“. Ein sehr positives Zeichen sei auch die Tatsache, dass die neuen Daten, die der Finanzminister Jacek Rostkowski gestern bekanntgegeben habe, keine Turbulenzen auf der Börse verursacht hätten. Dies bedeute, dass der Regierung gelungen sei, eine ziemliche Stabilität zu erreichen. Daher sei die bisher ruhig – optimistische Haltung der Regierung im Bereich der Wirtschaft eine gute Taktik gewesen, behauptet Marcin Piasecki.

Firmen werden leiden

Was jedoch beunruhigt seien die Vorschläge des Finanzministeriums zur Erhöhung der Staatseinnahmen. Die Ressorts Pläne, ab Januar 2010 die Steuern zu erhöhen seien ein schlechtes Konzept. Polen sei immer noch kein Land, in dem die Unternehmer eine sorgenfreie Existenz haben, sie geben dem Staat immer noch einen beträchtlichen Teil ihrer Gewinne ab. Firmen, die immer weniger Geld für Neuinvestitionen haben würden, müssten dann verkauft werden und das sei ein trauriges Szenario, warnt der „The Wall Street Journal“ – Chefredakteur.

Gazeta Wyborcza: Frauen sind nicht schlechter


Warum schneiden die Frauen in manchen Fächern oder Berufen schlechter als Männer ab? Weil die Männer daran glauben, dass Frauen schlechter seien. Diese simple Antwort auf die oft gestellte These, Frauen seien in manchen Wissenschaftsbereichen weniger talentiert, liefert Gazeta Wyborcza. Zu der überraschenden Erkenntnis sind die Journalisten nach der Betrachtung einer Studie gekommen, die in 34 Ländern durchgeführt wurde. Die Harvard Universität hat einen Test vorbereitet, der die wahre Einstellung eines jeden Befragten zu der Problematik der Unterschiede, die sich aufgrund des Geschlechts ergeben, enthüllt. Die Ergebnisse waren erstaunlich – es bestehe ein enger Zusammenhang dazwischen, wie stark die Vorurteile gegenüber Frauen in einem bestimmten Land sind und ihrer gesellschaftlichen Stellung in diesem Land. Je mehr die Frauen diskriminiert werden, je weniger glaubt man an ihr Potential und ihre Begabungen umso weniger erreichen sie in ihrem Kulturkreis. Die Motivation zur besseren Leistung nimmt bei den Frauen fast proportional mit der Stärke der Vorurteile, die Männer gegenüber sie haben zu. Polen gehört leider zu der Gruppe der Länder, wo die Vorurteile am stärksten sind – so Piotr Cieslinski – die Männerstimme in der Gazeta Wyborcza. 

md