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07.07.2009

NEWSWEEK: Tradition bedeutet Geld

Sicheres Geld riecht in der Krisenzeit in Polen nach Tradition. Vielleicht werden eines Tages genetisch modifizierte Produkte Europa überschwemmen, doch bis dahin ist der Handel mit Lebensmitteln, die nach alten, traditionellen Methoden hergestellt worden sind, eine Goldgrube, stellt die Wochenzeitschrift Newsweek fest. Die Krakauer Firma Krakowski Kredens will bis zum Ende des Jahres 60 Filialen in ganz Polen eröffnen. Somit belegt das kleinpolnische Unternehmen den ersten Platz unter den Herstellern von Traditions-Lebensmitteln. Die Tradition bezieht sich dabei vor allem auf die Tatsache, dass alles nach alten, bewehrten Rezepturen und aus besten Produkten hergestellt wird. Der Speck, den man im Supermarkt kaufen kann und der mit Konservierungsstoffen vollgepumpt ist, kostet zwar deutlich weniger, als das Fleisch, das man in den Qualitätsläden kaufen kann, schmeckt aber schrecklich. Deshalb sucht Krakowski Kredens in ganz Polen nach kleinen Metzgereien, wo immer noch Lebensmittel nach alten Methoden produziert werden. Die Kunden des Krakauer Unternehmens suchen doch nicht nach niedrigen Preisen, sondern nach den Geschmäckern ihrer Kindheit, wo Schinken noch nach Schinken roch und wo man in der Marmelade richtige, in der Sonne gereifte Früchte schmecken konnte. Solche Kunden gehören in Polen noch zu der Minderheit, doch Firmen, wie die aus Krakau, müssen nicht um ihre Zukunft bangen. Die Landkarte der polnischen Qualitätswaren-Hersteller hat sich in den letzten Jahren um mehrere Unternehmen bereichert. Ihre Produkte könne man zwar nicht im Großhandel kaufen, dennoch bilden solche Firmen den interesantesten und vielversprechendsten Zweig der polnischen Lebensmittelbranche, meint Dawid Mazur, Marktanalytiker. Außerdem seien die Konsumenten mit dickeren Geldbeuteln gegen die Änderungen der Konjunktur immuner als andere, so Mazur in der Wochenzeitschrift Newsweek.

 

POLSKA: Überschwemmte Ware kommt auf den Markt

Dem Handel einen Artikel widmet auch die Tageszeitung Polska. Hier geht es aber keineswegs um Qualitätswaren. Im Süden Polens, besonders in der Region Niederschlesien tauchen Betrüger auf, die mit Ware handeln, die aus Überschwemmten Läden stammt, warnt das Blatt. Besonders vorsichtig muss man, laut der niederschlesischen Handelsinspektion, beim Kauf von Produkten in Büchsen und Gläsern sein. Auf den Verpackungen befinden sich Bakterien, die beim Aufmachen die Lebensmittel verseuchen können. Im Endefekt drohen dem Käufer Krankheiten wie Salmonellenvergiftung oder Typhus. Laut dem Blatt ist Vorsicht vor allem auf Wochenmärkten geboten. Es kommt vor, das die Händler die Ware aus überschwemmten Läden für ein Paar Groschen erwerben und später mit großem Gewinn auf dem Markt verkaufen. Ein Textilienhändler verkaufte Kleidungsstücke aus seinem Geschäft an dritte Personen. Diese haben mit der Kleidung weiter gehandelt. Der Ladenbesitzer meinte aber, er habe die Ware zerstört und wisse nicht was damit später geschehen war.

 

DZIENNIK: Große Auszeichnung für Polen

Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski ist fest davon überzeugt, dass Jerzy Buzek am 14. Juli bei der ersten Sitzung des Europaparlaments zum Vorsitzenden des Hauses gewählt wird. Unsere komplizierten und langwierigen Bemühungen haben sich letztendlich als erfolgreich erwiesen, sagt Sikorski. Den Außenminister freue der Erfolg von Jerzy Buzek, obwohl dieser seinen Posten kürzer als üblich inne haben werde. Nach 2,5 Jahren wird den Posten des Chef des Europaparlaments Martin Schulz, Anführer der Souialisten übernehmen. Er habe in der Politik gelernt, dass man sich vor dem Schlußpfiff, in diesem Fall vor der Abstimmung aller EU-Fraktionen, nicht über einen Sieg freuen sollte. Nach den Nachrichten, die ihn binnen der letzten 48 Stunden erreicht hatten, sei er aber  sicher, dass der Sekt nicht umsonst schon im Kühlschrank liege, führt Sikorski fort. Für Polen sei die Kandidatur Buzeks eine große Auszeichnung. Fünf Jahre nach dem EU-Beitritt übernehme ein polnischer Politiker den prestigvollsten und wichtigsten Posten im Europaparlament, freut sich Außenminister Sikorski. Am Sonntagabend hat Buzeks italienischer Konterkandidat Mario Mauro seine Kandidatur für den Vorsitz im Europaparlament zurückgezogen. Damit bleibt Jerzy Buzek der einzige Kandidat der EVP für den höchsten Posten im Europaparlament.

kk