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Europäischer Pressespiegel

31.07.2009

Dziennik: Polen kämpft um EU- Kommissionsposten

Polen kämpft um weitere wichtige Posten in der EU, erfahren wir aus der Tageszeitung Dziennik. Laut dem Blatt mobilisiert EU- Parlamentschef Jerzy Buzek alle verfügbaren Kräfte, um die Wiederwahl von EU- Kommissionschef Jose Manuel Barroso zu sichern.  Im Gegenzug erwarte Polen von Barroso nach seiner Wiederwahl, einen prestigevollen Posten in der Europäischen Kommission. In Frage käme hier einer von sieben wichtigen Ressorts. Am liebsten würde der polnische Anwärter auf einen kommissarischen Posten Janusz Lewandowski von der Bürgerplattform das Ressort für  Binnenmarkt und Dienstleistungen übernehmen. Dadurch könnte sich Warschau besser gegen Protektionismus von Seiten Deutschlands und Frankreichs wehren. Der Kampf um die wichtigen EU- Kommissionsposten wird jedoch nicht einfach sein, prognostiziert das Blatt. Als Konkurrenten für die Bereiche Finanzen und Wirtschaft im Spiel, sind u. a. auch Frankreich, Italien und Dänemark. Mit Skepsis auf die polnischen Ambitionen schauen auch kleinere Länder Mitteleuropas, die in diesem Jahr keinen wichtigen Posten im EU- Parlament erkämpft haben. „Unsere Parnter werden sicherlich versuchen zu argumentieren, dass wenn ein Pole EU- Parlamentschef ist, wir keine weiteren wichtigen Posten verdienen. Doch wir sagen einer solchen Logik nein – so der polnische Kandidat für einen EU- Kommissionsposten Janusz Lewandowski für die Tageszeitung Dziennik.

 

Newsweek: Pro- Europäisches Island?

Die polnischen Wochenzeitschriften kommentieren die neuesten pro-europäischen Entwicklungen in Island. Die Isländer hatten am 16. Juli dieses Jahres über einen Beitritt zur Europäischen Union gestimmt. 33 Abgeordnete des 63- köpfigen isländischen Parlaments - des Althing – waren dafür, 28 stimmten dagegen. Dieses historische Ergebnis ebnet den Weg für einen raschen Beitritt der Insel zur Europäischen Union, schreibt die Wochenzeitschrift Newsweek.

Island, so das Blatt, das seit vielen Jahren eines der reichsten Länder in Europa ist, und unheimlich stolz auf seine Unabhängigkeit, war lange Zeit nicht an einem EU – Beitritt interessiert. Erst die Finanzkatastrophe von Ende 2008, nach der das Land am Rande des Bankrotts stand, brachte eine Änderung in der Haltung der Isländer und ermöglichte so ein pro- europäisches Ergebnis der Abstimmung im Parlament. Um eine rasche EU- Erweiterung zu verkünden, sei es jedoch, laut der Newsweek, noch deutlich zu früh. Bis zu einem eventuellen Beitritts – Referendum könne sich noch viel ändern. Mit der Verbesserung der globalen Wirtschaftslage werde die Finanzkrise bei den Inselbewohnern wahrscheinlich in Vergessenheit geraten und die Liebe zur Unabhängigkeit wieder die Oberhand gewinnen. Wie der isländische Nobelpreisträger, Schriftstellers Halldor K. Laxness einst sagte: „Wenn wir aufhören, uns um unsere Unabhängigkeit zu kümmern und die letzte Frau stirbt, die auf isländisch rezitieren kann- wird die Welt sicherlich ärmer. Und die Weltmacht, die uns schlucken könnte, wird deswegen bestimmt nicht reicher sein.“ – so das Newsweek – Fazit  zu einer möglichen Erweiterung der EU um Island.

 

Polityka: Bierhochburg Polen

Langsam aber sicher mausert sich Polen zu einer wahren europäischen Bier-Macht, berichtet die Wochenzeitschrift Polityka. Wenn es nach dem Blatt geht, ist Polen in den letzten Jahren zu einem wahren Eldorado der europäischen Bierbrauerei geworden. In solchen Bierhochburgen wie Deutschland und Großbritannien, so das Blatt, sei der Absatz in den letzten Jahren im besten Falle stabil geblieben. An der Weichsel indes wuchs er in derselben Zeit unentwegt. Polen ist zur Zeit der drittgrößte Bierproduzent Europas. Mit knappp 95 Litern Bier pro Kopf jährlich liege man hierzulande in der Konsumption nur hinter Deutschland, Dänemark und Tschechien an vierter Stelle.

Die Spezifik der polnischen Bierbranche? Anders als in den meisten Ländern trinken die Polen am liebsten Bier in Dosen. Während die Tschechien 70% ihres Bieres aus dem Fass schöpfen, sind es in Polen nur wenige Prozent. Erklärungen für die europaweit einzigartige polnische Liebe zu Dosen gibt es zweierlei: Erstens, so die Polityka, haben die Konsumenten hierzulande ganz einfach wenig Vertrauen zu den Kneipenbesitzern und wollen ihr Bier lieber selber aufmachen. Nicht weniger wichtig jedoch ist, zweitens, der Image-Faktor. Im Gegensatz zum Fass, bieten eine Flasche oder eine Dose dem Konsumenten die Möglichkeit, der Welt zu zeigen, zu welcher Marke er hält. „Unser Hang zu Dosen gründet wahrscheinlich in der Geschichte, als westliche Biere in Dosen ein Symbol des Luxus waren“ – erklärt Direktorin Danuta Gut vom polnischen Arbeitgeber - Verband der Brauerei-Branche die eigenartige Spezifik des polnischen Biermarktes.

adn