Dziennik: Polen wartet auf Putin
Die Tageszeitung Dziennik berichtet über die für den 1. September geplanten Gedenkfeiern in Gdansk. Der ganze Ablauf der Zeremonie ist schon fest eingeplant, die Einladungen an alle europäischen Spitzenpolitiker wurden bereits vor einem Monat verschickt. Bundeskanzlerin Merkel und die Regierungschefs der baltischen Staaten sowie Finnlands und Schwedens hätten ihre Teilnahme bereits bestätigt. Unklarheit herrsche noch über die Teilnahme von Polens Alliierten, Frankreich, Großbritannien und den USA. Auch der Besuch Wladmir Putins steht noch in den Sternen. Laut Dziennik werde der russische Premierminister seinen Besuch an der Westerplatte wahrscheinlich absagen, denn bei den Feierlichkeiten zum Kriegsausbruch am 1. September 1939 wird Russland nicht als der Erlöser, sondern als der Aggressor gezeigt.
Die genau Rolle Russlands wird während der Zeremonie in einer Fotoausstellung geschildert. Diese dokumentiert sowohl den Kriegsausbruch am 1.9.1939 als auch den Einfall sowjetischer Truppen und das eng abgestimmte Vorgehen des Dritten Reiches und der Sowjetunion. Die Ausstellung werde Fotos vom Abschluss des Hitler-Stalin-Pakts und von der Verbrüderung sowjetischer und NS-Soldaten im September 1939 zeigen.
Die Feierlichkeiten am 1. September in Danzig sollen vor allem eins aufweisen. Der ganzen Welt sagen zu können, dass Polen als erstes Land zwei Totalitarismen Widerstand leistete – dem deutschen Nationalsozialismus und dem sowjetischen Kommunismus, schreibt Dziennik. Und diese Geschichtsbetrachtung gefällt dem Kreml nicht. Die Vorbereitungen auf Putins Besuch sind im vollen Gange, doch ob es letztendlich zu der Visite kommen wird, werde sich am 1. September herausstellen.
WPROST: Keine Grenzen und keine Kleider
In Zeiten der Wirtschaftskrise greift die Tourismusbranche zu unterschiedlichsten Methoden effektiver Kundengewinnung. Das Wochenmagazin Wprost hat die interessantesten Angebote herausgepickt. In Polen zum Beispiel gewinnt der FKK-Tourismus an Fahrt. Das überrascht, denn noch vor einiger Zeit haben Nudisten die konservativen Polen geschockt.
Als das Land der Schengenzone beigetreten ist, haben deutsche FKK-Liebhaber ihre flauschigen Badetücher auf polnischen Stränden ausgebreitet, frei nach dem Motto: keine Grenzen, keine Kleider. Mit der deutschen Freizügigkeit hatten viele Polen jedoch ein Problem. Es folgten Gerichtsklagen, Bußgelder wurden verhängt, ab und zu kam es sogar zu Rangeleien (diese hatten aber mit Nacktbalgen, also dem Nacktringen, wenig gemeinsam).
Nach einem Jahr Schengenzone ist die Nacktheit an vielen polnischen Stränden faktisch legalisiert. Und das nutzten die Reiseagenturen aus. Für Nackedeis aus ganz Europa gibt es unzählige Angebote in Polen – von Saunas über Strände bis hin zu FKK-Campingplätzen und Hotels. Laut Angaben, werden diesen Sommer mehr als 5000 Nudisten aus ganz Europa in Polen ihren nackten Spaß haben. Kein Wunder, das sich jetzt Reiseagenturen um FKK-Freunde reißen. Wenn man also bedenkt, dass noch vor einem Jahr in Polen nur ein Nacktstrand aktiv war, dann ist der polnische Frei- Körper- Kultur- Fortschritt mehr als sehenswert, schreibt das Magazin Wprost.
Newsweek: Die Republik der Röcke
Hose runter, Rock an – das Magazin Newsweek analysiert den Einfluss von Frauen auf die deutsche Politik und stellt die wichtigsten Beraterinnen der Bundeskanzlerin vor. Genannt werden Beate Baumann, Eva Christiansen sowie die Bundesministerin Ulla Schmidt. Newsweek resümiert: „Unter der Regierung Angela Merkel verlieren die Männer an Einfluss. Sowohl in der Politik als auch in der Familie“. Nie zuvor wurden in der Bundesrepublik in einer einzigen Legislaturperiode so tief greifende Veränderungen für das Leben der Frauen durchgesetzt wie unter Angela Merkel.
Das Thema Frauen in der Politik ist momentan auch in Polen aktuell. Der Kongress der Polnischen Frauen fordert zum Beispiel eine Parität auf den Wahllisten in das polnische Parlament. Damit müssten genauso viele Frauen, wie Männer auf den Wahllisten sein. Die Damen diskutieren darüber mit den wichtigsten Politikern des Landes. Anders als in Deutschland ist die Zahl der Befürworter einer Parität deutlich in der Minderzahl, schreibt Newsweek.
jc