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20.08.2009

Rzeczpospolita: Polens untergegangene Attraktionen

Zwei Tausend Wracks auf dem Meeresuntergrund. Das Baltische Meer verbirgt in seiner Tiefe wahre Schätze, die zu einer sehenswerten Attraktion werden können, schreibt die Tageszeitung Rzeczpospolita. Bis zu 2 Tausend untergegangene Schiffe können auf der Meeresgrundfläche, die administrativ zu Polen gehört, ruhen, schätzen Forscher.

Die Wracks kommen aus verschieden historischen Perioden, sowohl aus dem 18. Jahrhundert, als auch aus der Gegenwart. Untergegangen sind sie in Folge verschiedener Kriege oder auch der Angriffe der Natur. Zu den interessantesten Objekten zählen unter anderem das Schiff Steuben, das im 1945 mit 5000 Menschen an Bord untergegangen ist und das Schiff Graf Zeppelin, das zwei Jahre später verunglückte. Neben der vor allem in Deutschland gut bekannten Wilhelm Gustloff, die 10 000 Menschen mit in den Tod gerissen hat, gibt es noch das Schiff Goya, bei dessen Untergang 7000 Personen ums Leben gekommen sind. Die meisten Schiffe verunglückten auf der Strecke zwischen dem Ort Leba und Sopot. Und so liegt auch nahe Gdansk und Gdynia, 13 Meter unter der Meeresoberfläche, das vom 17. Jahrhundert stammende Kriegsschiff „Solen“, das bei der Schlacht bei Oliwa im Jahr 1627 unterging.

Wie die Beamten der Meeresbehörde zugeben, gibt es immer mehr Interessierte, die Unter – Wasser – Eskapaden vornehmen. Auch viele Touristen aus Schweden und Deutschland beantragen entsprechende Erlaubnisse, um eine Taucherforschung an den untergegangenen Objekten durchzuführen. Meistens sind es Archäologen, doch immer öfter auch Privatpersonen oder Taucherclubs. So der Meeresbericht der Rzeczpospolita.

 

Polityka: Pierogen mit Sushi bitte!


Das Magazin Polityka erforscht die Essgewohnheiten der Polen. Wie die journalistische Untersuchung nämlich ergeben hat, haben sich diese im Laufe der Jahre verändert. Der Fall des Kommunismus wurde auch zum Wendepunkt des kulinarischen Polen. „Die kalten Beinchen“ eine klassische Position im polnischen Menü – kaltes Eisbein mit kaltem gekochtem Gemüse in Gelatine oder fettiges Schweinskotelett  verschwinden langsam. Heute laufen Sushi und Döner dem Kotelett den Rang ab, so die Erkenntnisse der Polityka – Journalisten.

Die zu den sozialistischen Zeiten auch beliebten und billigen Milchbars wurden von zahlreichen vietnamesischen und chinesischen Imbissen verdrängt. Eine Pizzeria findet man an fast jeder Stadtecke, Kneipen mit  typischen polnischen Gerichten tauchen dagegen immer seltener auf. Für die Veränderungen der Essgewohnheiten gibt es selbstverständlich auch eine soziologische Erklärung. Die reiche Schicht der erfolgreichen neuen polnischen Kapitalisten wollte ihren gehobenen Gesellschaftsstatus möglichst betonen. Da mussten teure Restaurants her, am besten mit exotischen japanischen Spezialitäten. Doch einem Gericht bleiben die Polen, trotz all der neuen kulinarischen Trends, über Jahrzehnte treu – den Pirogen.


Gazeta Wyborcza: Alleinbeten statt Pilgern


Pilgern? Nein Danke. Immer weniger Polen pilgern nach Czestochowa, Tschenstochau, berichtet die Tageszeitung Gazeta Wyborcza. Eine oder zwei Wochen Marsch mit Gebet und Gesang, dass ist für einen Gläubigen Katholiken in Polen eigentlich nichts Besonderes. Jedes Jahr, zwischen Mai und August, machen sich Gläubige auf, um die schwarze Madonna in Czestochowa zu sehen. Doch in den letzten Jahren nimmt die Zahl der Pilger stetig ab. Während es vor zehn Jahren noch fast 150 Tausend Menschen waren, die Polen Richtung der schwarzen Madonna durchkreuzten, pilgerten dieses Jahr nur noch 100 Tausend Katholiken zur Jasna Gora, berichtet die Gazeta Wyborcza. Mögliche Gründe für die schwindende Begeisterung gebe es viele. "Während man früher seine Religion als ein Gruppenerlebnis leben wollte, praktizieren junge Leute ihren Glauben heute lieber individuell" meint Religionssoziologe Rafal Boguszewki. Doch der Rückgang liege auch daran, dass weniger Jugendliche angeben, an Gott zu glauben. Vor einem Jahrzenhnt meinten noch zwei von drei jugendlichen, sie glaubten an Gott. Heute sei nur noch jeder Zweite gläubig. Aber nicht überall in Polen verliert Pilgern seine Anziehungskraft. Besonders auffällig sind die beiden Großstädte Warschau und Krakau. Während in der Hauptstadt Warschau die Pilgererzahlen in atemberaubendem Tempo zurückgehen, pilgert man in Krakau noch immer wie vor zehn Jahren – so die Gazeta Wyborcza.

 

md