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26.08.2009

POLSKA: Goldene Zeiten kommen

Der Wirtschaftsexperte, Professor Stanislaw Gomulka blickt optimistisch in die Zukunft und sieht goldene Zeiten kommen. In einem Interview  der Tageszeitung Polska sagt Gomulka, ab 2011 könne man mit einem Aufschwung der polnischen Wirtschaft rechnen. Schon im Juli diesen Jahres ist die Kauflust der Polen im Vergleich mit dem Vorjahr um fast 6% gestiegen. Der Wirtschaftsexperte sieht hierfür eine einfache Erklärung. Die Polen hätten auf den Urlaub im Ausland verzichtet, und verbrachten die Ferien in ihrem Heimatland, weil es billiger sei. Somit hätten sich die Verkaufsstatistiken verbessert. Eine andere Erklärung sieht Gomulka nicht.

Die Löhne sinken, die Situation in 5 – 8% der polnischen Haushalte habe sich verschlechtert, die Arbeitslosigkeit steige, langsam aber unaufhaltsam. Doch die Situation stabilisiert sich allmählich. Die Lage auf den Weltmärkten verbessert sich. Deutschland und Frankreich haben in den letzten Monaten einen leichten Zuwachs verzeichnet. Das bedeute, dass die Märkte endlich zu schrumpfen aufgehört hätten. Mit einem Aufschwung in der polnischen Wirtschaft könne man schon bald rechnen. Die Jahre 2012 bis 2014 könnten richtige Erfolgsjahre nach einer schwierigen Krisenzeit werden, so Stanislaw Gomulka, Wirtschaftexperte im Gespräch mit dem Blatt  Polska.

 

RZECZPOSPOLITA: Bischöfe über die Zukunft

Nur wenig Platz widmet die deutsche Presse der gestrigen gemeinsamen Erklärung der polnischen und deutschen Bischöfe. Großteil der Presseberichte konzentriert sich auf die Tatsache, dass die Geistlichen die Kriegsverbrechen angeprangert und die Nachkriegsaussiedlungen kritisiert hatten. Die polnischen Medien schenken dagegen dem Schreiben der Bischofskonferenzen viel Platz. Die Tageszeitung Rzeczpospolita zitiert unter anderem den Erzbischof Robert Zollitsch. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz meint, es hätte keinen Sinn darüber zu streiten, wer mehr infolge des Krieges gelitten hätte. Wer der Meinung sei, die Wiedererlangung der ehemaligen deutschen Gebiete wäre möglich, sollte sich vergegenwärtigen, dass dort schon eine neue Generation herangewachsen ist, für die das Land jetzt Heimat bedeutet. Bischof Wiktor Skworc, Beauftragter für die Kontakte mit der deutschen Bischofskonferenz meint, dass nach den vorangegangenen Erklärungen der Geistlichen, die sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen versuchten, nun die Zukunft beider Länder thematisiert werden sollte. Kurz vor dem 70. Gedenktag des Weltkriegsausbruchs appellierten polnische und deutsche Bischöfe um eine friedliche Zukunft. Die Erklärung wurde gleichzeitig auf dem Kloster in Jasna Gora sowie in Bonn präsentiert.

 

DZIENNIK: Opferzahl korrigiert

Einer neuen Bilanz der Opfer des zweiten Weltkriegs widmet die Tageszeitung Dziennik heute ihre erste Seite. Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass die Opferzahlen ein wenig geringer ausfallen als angenommen. Ging man bisher von mehr als 6 Millionen Opfern, allein durch deutsche Gewalt aus, ist heute von knapp 5 ein Halb Millionen Opfern die Rede. Zu diesem Ergebnis kommt eine zwanzigköpfige Forscher Gruppe des Instituts für Nationales Gedenken IPN. Die bisherigen Annahmen wurden direkt nach dem Ende des zweiten Weltkrieges bekannt gegeben. Mann könne die Opferzahlen heute genauer bestimmen als vor 60 Jahren. Während die alten Zahlen sich hauptsächlich an demografischen Schätzungen orientierten, habe man heute die Möglichkeit deutsche und sowjetische Archive zu Rate zu ziehen, meint Lukasz Kaminski Leiter des Instituts für Nationales Gedenken. 

Für die Zukunft hat sich das Forschungsinstitut das Ziel gesetzt, eine detaillierte Liste aller Opfer des zweiten Weltkrieges zu erstellen. „In Frankreich gibt es eine solche Liste schon seit den 50. Jahren, wir fangen gerade erst an“, äußert sich Kaminski in der heutigen Ausgabe des Dziennik.

kk