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09.09.2009

DZIENNIK: Korruptionsvorwürfe gegen ZUS-Chef

Dunkle Wolken bilden sich über der Sozialversicherungsanstalt ZUS. Der ZUS-Chef wurde gestern von Beamten der Behörde für innere Sicherheit festgenommen. Dem Direktor Sylwester R. wurden mehrere Korruptionsvorwürfe gestellt. Der Premierminister beruhigte bei einer Pressekonferenz die Öffentlichkeit, er würde in Kürze einen neuen Chef ernennen. Außerdem habe der Premier von den Machenschaften des Sylwester R. gewusst, wollte aber den Direktor nicht feuern, um die Vermittlungsarbeit nicht zu komplizieren, informiert das Blatt Dziennik (Sądny dzień w ZUS). Sylwester R. hat die Leitung der Sozialversicherungsanstalt 2007 übernommen. Es ist ein Mann, der mit Politikern jeder Fraktion in Polen eng verbunden sei, meint das Blatt. Was wird dem Festgenommenen konkret vorgeworfen? Sylwester R. soll für lukrative Aufträge von potenziellen Investoren Gegenleistungen gefordert haben. Ein Geschäftsmann zum Beispiel lies das Haus von Sylwester R. kostenlos renovieren. Somit konnte der ZUS-Direktor über 20 Tausend Zloty einsparen. Ein anderer Unternehmer importierte für Sylwester R. ein Auto aus den USA und bezahlte dafür aus eigener Kasse die Verbrauchsteuer. Weitere Geschäftsmänner spendeten dem ZUS-Chef Urlaubsausflüge im In- und Ausland. Die Beamten der Behörde für innere Sicherheit ABW wollten nicht verraten, wer gegen Sylwester R. letztendlich ausgesagt hatte. Der polnische Regierungschef soll von der Ermittlungsarbeit der ABW bereits seit Mai gewusst haben.

 

ŻYCIE WARSZAWY: Wohnung in der Nähe einer U-Bahn-Station

Warschau ist wohl die einzige Hauptstadt in Europa die nur über eine einzige U-Bahn-Linie verfügt. Doch die hauptstädtischen Wohnbau-Investoren blicken sehr optimistisch in die Zukunft und bieten Wohnungen an, die in der Nähe der zweiten und dritten U-Bahn-Linie platziert werden sollen, informiert die hauptstädtische Tageszeitung Życie Warszawy (Metro w planach, ale kusi). Keiner weiß, wann die nächsten U-Bahn-Strecken wirklich entstehen werden, doch solche Werbungen klingen für viele Käufer sehr verlockend, behaupten Marktspezialisten. Es sei keine Werbung, sondern redliche Information für die Kunden, meint ein Vertreter einer Immobilien-Firma, die Wohnungen in der Nähe einer U-Bahn-Station anbietet. Wo gäbe es denn die Station, fragt dagegen ein Käufer. Das Gebäude sei schon fast fertig und von der U-Bahn-Linie bleibe keine Spur. Die Situation wird sich auch in den kommenden Jahren nicht ändern, meint das Blatt. Die Station, von der die rede ist, soll ein Teil der dritten Warschauer U-Bahn-Linie sein. Diese soll aber erst nach 2020 gebaut werden. Es könnte aber auch sein, dass sie von einer Straßenbahnlinie ersetzt wird. Dennoch haben Wohnungen, die mit der U-Bahn direkt erreichbar sind, einen wesentlich höheren Marktwert. Davon wissen auch die Immobilien-Investoren. Da will man schon ein dichtes U-Bahn-Netz in Warschau sehen, oder?

 

GAZETA WYBORCZA: Bye, bye, Südafrika?

Ein Spiel der letzten Chance erwartet heute die polnische Fußball-Nationalmannschaft. Sollten die Polen heute Abend mit der slowenischen Elf verlieren, müssen sie sich von der Hoffnung auf die kommende WM in der Republik Südafrika verabschieden, stellt das Blatt Gazeta Wyborcza in ihrem Sportteil fest. Doch wie soll man auf einen Sieg hoffen, wenn die polnischen Fußballer nur zwei von den acht letzten Länderspielen gewonnen haben, gegen San Marino und Aserbaidschan, fragt das Blatt. Wie soll man an den Sieg glauben, vier Tage nach einem Spiel gegen Nordirland, einem Spiel, dass den Neuanfang markieren sollte, und den die Polen nur mühselig mit einem Unentschieden beenden konnten, lesen wir weiter in der Tageszeitung. In dem heutigen Spiel geht es um mehr als nur um drei Punkte für den Gewinner. Es geht vor allem um die Zukunft des Trainers Beenhakker und einiger Spieler zugleich, so das Blatt Gazeta Wyborcza.   

 

kk