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23.09.2009

Dziennik: Ehrgeizige Pläne für die polnische EU- Präsidentschaft 

Sicherheit und Energie - so lauten die Schwerpunkte der polnischen EU- Präsidentschaft. Das Tagesblatt Dziennik veröffentlicht auf seiner Titelseite einige Details vom polnischen Plan für die europäische Präsidentschaft, die das Land in der zweiten Jahreshälfte 2011 übernimmt.

Der erste und wichtigste Punkt ist Sicherheit. Polen plant, die Europäische Agentur für Sicherheit und Verteidigung dazu zu überzeugen, moderne Ausrüstung zu besorgen. An zweiter Stelle der wichtigsten Programmpunkte taucht das Thema der energetischen Sicherheit auf. Die EU sollte darauf vorbereitet sein, das Erdgas in Zukunft nicht mehr aus Russland importiert wird. Es müssten Mechanismen gebildet werden, die im Fall von Belieferungsproblemen dem betroffenen Land sofortige Hilfe garantieren.

Darüber hinaus schlagen die Autoren des Programms für die EU– Präsidentschaft neue Vorschriften zum Konkurrenzschutz vor. In Krisenzeiten sollte es gestatten sein, dass die Staaten den Banksektor und auch die Autoindustrie unterstützen können. Außenpolitisch werde der Schwerpunkt auf die Ost– Partnerschaft gelegt.

Das Programm sei ziemlich ehrgeizig, kommentiert die im Dziennik beschriebenen Pläne für die EU– Präsidentschaft der Publizist Andrzej Talaga. Es sei wenig wahrscheinlich, dass es Polen gelinge, eine starke europäische Armee aufzubauen. Doch wenn Polen es schaffen würde, ein energetisches Sicherheitssystem für alle EU– Staaten zu kreieren, dann wird die polnische EU-Präsidentschaft ein Erfolg werden, so der Kommentar im Dziennik.

 

Rzeczpospolita: Frauen an die Macht!

Die konservative Rzeczpospolita schlägt Alarm. An Führungspositionen sind Frauen immer noch eine Seltenheit. Unter den 270 Topmanagern der größten Unternehmen im Lande, gibt es nur 16 weibliche Experten. Nur in jeder 25 Firma ist eine Frau der Chef. Ganz anders als in Norwegen zum Beispiel. Dort beträgt der Anteil des schönen Geschlechts an Führungspositionen 40 Prozent. Anders als bei den Skandinaviern schätzen weiterhin wenige in Polen die guten „weiblichen“ Eigenschaften, wie Intuition zum Beispiel.

Dennoch wird es schwer sein, die Geschlechterproportionen zu ändern. Hier müsste eine Parität eingeführt werden, sagt Professor Urszula Sztanderska. Derzeit hätten die arbeitenden Polinnen, die Kinder erziehen, immer noch schlechtere Chancen als ihre Kollegen. Anders als in Schweden wo in den Unternehmen offiziell die Regel gelte – wenn eine Frau trotz Kind fast alles an ihrem Arbeitsplatz schafft, dann sei sie besser als ihr männlicher Kollege.

 

Rzeczpospolita: Polnisch- russische Versöhnung - Geistliche machen den ersten Schritt  

Erwähnenswert ist noch ein anderer Artikel in der Rzeczpospolita. In Czestochowa/ Tschenstochau wird heute eine Delegation der orthodox– katholischen Kirche aus Russland empfangen. Den russischen Geistlichen wird eine Kopie des Bildes der schwarzen Madonna überreicht. Das Bild stammt aus dem vielbedeutenden Ort Ostaszkow. Dort wurden 1940 mehrere Offiziere der polnischen Untergrundarmee Armia Krajowa von den Russen ermordet. Das heutige Treffen der katholischen Priester mit den Orthodoxen könne als ein Schritt Richtung polnisch– russischer Versöhnung sein, äußert vorsichtig ihre Hoffnung die Rzeczpospolita.

 

 

md