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06.10.2009

Dziennik: Reiches Polen?

„Polen nur noch einen Schritt von der Elite der reichsten Länder der Welt entfernt.“ In den Zeiten der Wirtschaftskrise überrascht die Tageszeitung Dziennik mit erfreulichen Nachrichten über die Avance Polens zu der Liga der Wohlhabenden. Auf der Liste der reichsten Staaten der Welt, die von den Vereinten Nationen erarbeitet wurde, erreichte das Land an der Weichsel den 41. Platz. Der Elite-Club zählt derzeit 38 Staaten. Da Polen jedoch von Jahr zu Jahr in dem Ranking immer höher aufsteigt, sei zu erwarten, dass das Land bald Mitglied des Clubs der Reichsten sein werde, prognostizieren die Autoren.

Was klassifiziert eine Region als ein wohlhabendes Land? Hier sind drei Kriterien zu nennen: der Gesundheitszustand der Bürger und ihre Lebenserwartung, das Ausbildungsniveau und das Durchschnitts Pro- Kopf- Einkommen. Polen schneidet, wie der Bericht im Einzelnen beschreibt, ganz gut ab, was die ersten zwei Kriterien betrifft. Vor allem die Damen sind, was ihre gesundheitliche Kondition anbelangt, den am besten lebenden Bürgerinnen der Welt – den Norweginnen – dicht auf den Fersen. Nur drei Jahre kürzer leben Polinnen als die Frauen im Westteil Skandinaviens. Die Herren in Polen erfreuen sich ihres Lebens einige Jahre kürzer, doch immerhin bleiben sie im Durchschnitt 25 Jahre länger als die ärmsten Bewohner des alten Kontinents fit. Am schlechtesten ist es um die Finanzen der polnischen Bürger bestellt. Ein Pole verdient im Durchschnitt 15 Tausend Dollar jährlich. Das ist drei mal weniger als der „Durchschnitts– Norwege“ und die Hälfte dessen, was der deutsche Nachbar absahnt. Genauso unerfreulich – wie die Zeitung Dziennik schreibt – bleibt die Tatsache, dass Männer in Polen weiterhin viel mehr als die Frauen verdienen, und zwar das Dreifache. Polen bleibt - wie der Bericht der Vereinigten Nationen ebenfalls ergeben hat – auch eines der Länder, das die niedrigste Zahl von Emigranten aufnimmt. Auch dies ist ein Indikator des Wohlstands und der staatlichen Entwicklung.

Newsweek: Siedlung für polnische Rentner


Nicht nur leben die älteren Menschen in Polen immer länger. Sie erfreuen sich auch immer größerer Aufmerksamkeit, auch wenn diese erst mal von der Gier diktiert wird. Das Magazin Newsweek berichtet von einem neuen Phänomen unter den Immobilienmaklern und Bauunternehmern. Spezielle Siedlungen für Rentner heißt der neue Marketinghit der Großbauinvestoren. Der Immobilienmarkt hat neulich eine neue Marktnische entdeckt – die Senioren.

Der Pionier des neuen Marktsektors war der Bürgermeister einer kleinen Stadt Rudnik im Sudetengebirge, der sich vor Jahren von einer amerikanischen Seniorensiedlung in Arizona hat beeindrucken lassen. Seine Heimatstadt wurde zunehmend von jungen Menschen verlassen und so entstand die Idee, einen entzückenden Ort für Rentner zu schaffen. Die Stadt baute, in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Jetzt kommt das Leben“, eine Siedlung für Einwohner, die mindestens 55 Jahre alt sind. Neben den sonst so für die polnischen Neusiedlungen typischen Dienstleistungen, wie einem Kosmetiksalon, Friseur, Schwimmbad etc. werden den Bewohnern auch alle möglichen Ärzte, bzw. Krankenpfleger zur Verfügung stehen. Ganz in der Nähe der Wohnhäuser werden sich ein Park und ein Wald befinden, außerdem – um alle Bedürfnisse der Älteren und ihre unbeschränkte Freizeit zu berücksichtigen – wird es noch ein kleines Siedlungskino und mehrere Weinstuben geben.

Das Interesse der „neuen alten“ Kunden scheint zufriedenstellend zu sein, geben die Investoren zu. Die Klientel schätzt vor allem den guten Service in der Nähe und, dass in jedem Haus über Nacht eine Krankenschwester zur Verfügung steht. 

md