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27.10.2009

Dziennik/GW: "EU- Schlangen" in den polnischen Ämtern

Polen setzt auf das E-Business. Seit gestern können zukünftige Internet-Unternehmer Anträge auf Fördermittel einreichen, die von der Europäischen Union bereit gestellt werden. Bereits gestern waren die polnischen Zeitungen voll mit Meldungen über den Ansturm auf die zuständigen Behörden. Denn nicht wenige Antragsteller verbrachten sogar mehrere Nächte vor den Pforten der Ämter. Die Tageszeitung Dziennik spricht von einem wahren Internet-Boom, der Polen in den letzten Monaten erreicht habe. Soziale Netzwerke, ThemenPortale, Monitoring-Firmen – die Ideen der Geschäftsgründer sind zahlreich. Um die eigene Firma auf den Weg zu bringen, fehlt vielen nur noch das nötige finanzielle Kapital. Und so haben sich allein gestern bereits 1529 Personen um die EU-Fördermittel beworben. Bis zu 2 einhalb Tausend Anträge werden bis zum Fristende am 29. Oktober erwartet. Das bedeutet mehr als eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr, als es schon einmal Gelder zum Start eines E-Businesses gab. Zu den Bedingungen für eine Förderung zählt neben einer ausgereiften Geschäftsidee vor allem die Beschäftigung von Angestellten. Aussicht auf die Gelder haben längst nicht alle: In dem Topf sind rund 135 Millionen Zloty; nicht wenige der Antragsteller bewerben sich um Förderung in Höhe von rund 1 Million Zloty.

 

Rzeczpospolita: Polnisch - russischer Kompromiss im Gasgeschäft


Wende im Gasgeschäft? Polen und Russland sind einer Verständigung nahe – mit diesen Worten zitiert die heutige Rzeczpospolita den russischen Energieminister Sergiej Szmatko. Die Gaslieferungen aus Russland bieten in Polen seit Jahren Anlass zur Sorge. Immer wieder wird befürchtet, dass der Kreml das Energiegeschäft nutzt, um politischen Druck auf die von den Lieferungen abhängigen Länder auszuüben. Doch nun sei der Kompromiss zwischen Moskau und Warszawa möglich, schreibt die Tageszeitung. Die Russen werden sich offenbar demnächst verpflichten, mehr Gas nach Polen über die Jamal-Pipeline zu liefern. Dafür müssen aber die Polen die Struktur der Firma EuRoPol Gaz umbauen. EuRoPol Gaz ist ein Unternehmen, das die Gaslieferung innerhalb Polens überwacht. Die Russen haben seit langem darauf  bestanden, dass die Eigentumsverhältnisse anders geregelt werden. Die gewünschten Proportionen – 50 Prozent der Aktien für die Russen, die andere Hälfte für die Polen. Über die neue Struktur haben sich gestern der russische Energieminister Sergiej Szmatko und der polnische Wirtschaftsminister, Vizepremier Waldemar Pawlak, verständigt. Somit wurde auch die Firma Gas Trading des einflussreichen polnischen Unternehmers Aleksander Gudzowaty aus dem Geschäft ausgeschlossen. Weitere Einzelheiten werden erst bekannt, wenn das polnische Ministerium ein entsprechendes Statement dazu gibt. Sicher sei jedoch, dass es ohne die Neuregelung über zusätzliche Gas-Lieferungen in diesem Winter ernsthafte Probleme gegeben hätte, schreibt die Rzeczpospolita.

 

Zycie Warszawy: Der polnische Dominostein für die Berliner Mauer


Der letzte und zwar der Tausendste Dominostein, der in wenigen Tagen im Rahmen der Feierlichkeiten zum Mauerfall in Berlin umkippen wird, wird aus Polen geliefert, meldet die Tageszeitung Zycie Warszawy. Kinder aus aller Welt haben große Dominosteine aus Styropor bemalt, die symbolisch die Berliner Mauer verkörpern und in einer feierlichen Aktion am 9. November zu Fall gebracht werden. Der Dominostein aus Warschau wird von Gymnasiasten bemalt. Es ist schon der dritte Teil der Domino-Mauer, der in Polen vorbereitet wird.  Der 2,5 – Meter große Styropor Stein ist eine große Collage. Drei Bilder sind an den Wänden zu erkennen. Eine Fülle von Menschenhänden, die sich über die gefallene Mauer nach oben strecken, Tauben und ein offenes Fenster. So sieht also der letzte Dominostein der Berliner Mauer aus. Der erste Stein in der Dominokette wird von Präsident Lech Walesa und Jerzy Buzek, Präsident des Europa Parlaments  am 9. November in Berlin angestoßen.

 

md