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02.12.2009

02.12.2009

Dziennik: Zeit für Hochschulreformen

Die Zeitungen verraten einige Ideen der polnischen Professoren zur Reform des Hochschulwesens, die sie heute der Regierung und der Öffentlichkeit präsentieren werden. Schilderungen einiger der Vorschläge beinhaltet unter anderem die Tageszeitung Dziennik. Der Schwerpunkt der Reform liegt im Bereich der Finanzen. Das Finanzierungssystem  im Hochschulwesen sollte sich, nach Ansicht mehrerer Rektoren polnischer Universitäten, ändern.

Die Finanzmittel aus der Staatskasse sollten demnach nicht, wie bisher, gleichmäßig,  sondern abhängig von der Qualität der Ausbildung verteilt werden. Hier sollten auch ganz konkrete Kriterien herrschen. Sollte eine Hochschule diese nicht oder nur mangelhaft erfüllen, dann sollte so eine Einheit einer größeren angesehenen Universität einverleibt werden. Im Endeffekt würde sich die Anzahl der Hochschulen verkleinern.

Neue Anreize sollten auch für Wissenschaftler geschaffen werden. Hochschulen müssten sich, nach Meinung der Professoren, mehr in Richtung von Forschungsstätten entwickeln. Auch der Zugang zu wissenschaftlichen Stipendien sollte besser sein.

Das Professorenteam aus rund 300 Universitäten, das die Reformvorschläge bearbeitet hat, möchte, dass Polen innerhalb von 10 Jahren zu einem Land werde, dessen Hauptstärke die dynamische Entwicklung des Hochschulwesens sei. Die Pläne werden heute Ministerpräsident Tusk vorgestellt, informiert Dziennik.

 

Polityka: Berlin fördert polnische Literatur

Welche Stiftung unterstützt am kräftigsten die jungen polnischen Literaten? Auf diese Frage liefert die Zeitschrift Polityka eine überraschende Antwort. Es ist das Literarische Colloquium Berlin. Eine prachtvolle Villa am Wannsee, die zu  Kriegszeiten ein Freudenhaus war, empfing später viele sensible Schaffende der Literaturwelt. Unter anderem Witold Gombrowicz und Zbigniew Herbert waren Gäste der ehemals jüdischen Stiftung. Derzeit wird das Künstlerhaus von jungen polnischen Talenten, wie Dorota Maslowska und Wojciech Kuczok besucht. Beide Schriftsteller, die im Alter von nicht mal 30 Jahren mit ihren Werken nicht nur in Polen bekannt wurden, halten sich zu einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Berlin auf.

Eine Gelegenheit richtig kreativ zu werden, erinnert sich an einen solchen Aufenthalt Ryszard Krynicki. „Dank des Stipendiums der Stiftung Ford konnte ich ein ganzes Jahr lang Bücher schreiben, ohne mir Gedanken zu machen, wovon ich zu leben habe. In dieser Zeit habe ich zahlreiche Gedichte und andere Werke vom Deutschen ins Polnische übersetzt.“

An keinem anderen Ort wird das Schaffen junger Literaturtalente so gut gefördert, wie in Berlin. Und auch wenn ihr Arbeitswerkzeug die polnische Sprache ist, bezeichnen die meisten jungen Schriftsteller aus Polen die deutsche Hauptstadt als den besten Ort für ihre Weiterentfaltung, resümiert Polityka. In den vergangenen Jahren ist Berlin zu einem bedeutenden Zentrum der polnischen Kultur geworden, neben Warszawa, Poznan und Gdansk. Mit Wehmut erinnern sich an die deutsche Hauptstadt solch hochbegabte Literaten, wie die mehrmals mit Bücherpreisen ausgezeichnete Olga Tokarczuk. Was die Unterstützung der Schriftsteller angehe, sollte Berlin zu einer Musterstadt nicht nur für die polnischen Metropolen werden, so Polityka.

md