DZIENNIK: Owsiaks nächster Erfolg
Weder der Schnee noch die eisige Kälte haben die Polen abgeschreckt – Millionen haben sich am gestrigen Finale der Wohltätigkeitsaktion WOSP beteiligt. Nach den ersten Schätzungen, hat die Wielka Orkiestra Swiatecznej Pomocy-Stiftung von Jurek Owsiak beim 18. Großfinale über 36 Millionen Zloty gesammelt. Die endgültige Summe werde aber erst in wenigen Wochen bekannt sein, sagt Owsiak dem Blatt Dziennik (36 milionów na koncie orkiestry). Konzerte, Versteigerungen und Zehntausende von Freiwilligen mit roten Geldbüchsen haben gestern das polnische Panorama dominiert. Das Geld, das während des Finales gesammelt wurde, wird für Kinder mit onkologischen Krankheiten gespendet. Die WOSP-Stiftung will für mehrere Kliniken im ganzen Land hochmoderne Apparatur kaufen. Auch Politiker wollten der Stiftung von Jurek Owsiak helfen – Präsident Lech Kaczynski ließ seine Krawatte mit einem Autogramm versteigern. Premierminister Donald Tusk sei nicht so großherzig wie der Präsident gewesen und übergab der Stiftung seine Christbaumkugeln.
Wie jedes Jahr gab es auch bei diesem Finale einige Menschen, die sich bei der Aktion illegal bereichern wollten. Mehrere Freiwillige wurden zusammengeschlagen, ihnen wurden die Geldbüchsen entwendet. Insgesamt gab es während des ganzen Tages 50 solche Zwischenfälle. Zum Vergleich musste im vergangenen Jahr die Polizei über 60 Mal eingreifen.
GAZETA WYBORCZA: Chaoswochenende in Polen
Jerzy Owsiak und seine Stiftung haben den gestrigen Kampf mit dem Winter gewonnen. Anders die Polnische Bahn. Viele Zugverbindungen verzeichneten gestern mehrstündige Verspätungen. Einige Verbindungen wurden sogar gestrichen. Die Bahnangestellten taten alles Mögliche um die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Dennoch war die Lage auf den wichtigsten polnischen Zugstrecken, unter anderem zwischen Warschau und Krakau, sehr schlecht. Auch die Flugverbindung war gestern keine Alternativlösung. Drei Flüge vom Kattowitzer Flughafen Pyrzowice wurden wegen der schwierigen Wetterlage abgesagt.
Besonders hart war von den winterlichen Wetterbedingungen der Süden des Landes betroffen. In Oberschlesien blieben 80 Tausend Haushalte ohne Strom. Diese Wetterlage würde sogar die modernste Technik nicht überstehen, sagte Jacek Piersiak, Sprecher der Energiebetriebe in Czestochowa dem Blatt Gazeta Wyborcza (Zima trzymai nie chce odpuścić). Neben dem Stromausfall gab es in manchen oberschlesischen Städten auch Probleme mit Telefonverbindungen und mit dem Internetzugang. In der Oppelner-Region sind den Feuerwehrmännern die Alarmsirenen zugefroren. In Großpolen dagegen musste ein Einkaufszentrum geschlossen werden. Der mit nassem Schnee bedeckte Dach drohte zusammenzubrechen.
DZIENNIK: Neue Partei, alte Ideen
Die politische Szene Polens ist um eine neue Partei reicher, informiert die Tageszeitung Dziennik (Jest nowa partia. Ma szansę na sukces?). Das Blatt fragt, ob die Gruppierung mit Zuversicht in die Zukunft schauen könne. Polska Plus/Polen Plus heißt die Initiative und versteht sich als eine Alternative zu der langweiligen Bürgerplattform PO und der aggressiven Recht und Gerechtigkeit (PiS). Vorsitzender der neuen Partei wurde der ehemalige Transportminister Jerzy Polaczek. Andere führende Namen in Polska Plus sind Dorn, Libicki, Ujazdowski und Sellin. Kurz gesagt - ehemalige Politiker der heutigen Oppositionspartei PiS. Ziele der neuen Partei sind Reformen des Finanz-, Renten-, und Gesundheitssystems. Sehr originell, muss man sagen...
kk