Gazeta Wyborcza: Ostseepipeline gefährdet Flüssiggashafen in Swinemünde
Die Gazeta Wyborcza Wyborcza kommt in einem alarmierenden Artikel auf die Ostseepipeline zurück. Die Entscheidung über den Baubeginn und Rohr-Verlauf vom Freitag könnte die polnischen Pläne, die Energiequellen durch einen Flüssiggashafen in Swinemünde zu diversifizieren, zunichte machen. Der Grund: Die für die Pipeline vorgesehene Trasse überschneidet sich mit der Schifffahrtsroute nach Stettin und Swinemünde. Eine Verlegung der Rohre direkt auf dem Meeresgrung, wie von dem russischen Konsortium Gazprom geplant, werde die Route seichter machen und damit die Zufahrt von größeren Schiffen verhindern. Die Schiffe, die aus Katar Flüssiggas nach Polen liefern sollten, bedürfen einer Wassertiefe von 14,3 Metern. Bislang erfüllt die Trasse nach Swinemünde dieses Kriterium noch. Nach der Verlegung der Ostseepipeline jedoch, würde ihre Tiefe auf nur knapp 13 Meter schrumpfen; zu wenig, um Flüssiggas per Schiff nach Polen holen zu können. Der neuliche polnische Vorschlag, die Rohre der Ostseepipeline einzugraben, ist von Seiten der Gazprom auf eine Absage gestoßen. Da der Bau der Ostseepipeline am 1. April beginnen soll, bleibe Warschau daher nur noch wenig Zeit, seine Diversifizierungspläne zu retten, warnt die Gazeta Wyborcza.
Gazeta Wyborcza: Die gastronomische Wende
Wie hat sich der Fall des Kommunismus auf dem Speiseplan der Polen niedergeschlagen? Das erfahren wir aus einem Interview mit Ernährungsexpertin Agnieszka Jarosz, das die Gazeta Wyborcza abdruckt. Laut Jarosz, sei die kulinarische Bilanz der letzten 20 Jahre insgesamt positiv einzuschätzen. Man esse weniger kalorisch, als vor der Wende. Immer populärer sind Obst und Gemüse. Wenn es um Fleisch geht, steht, im Unterschied zur Volksrepublik, als man am liebsten Rindfleisch verspeiste, nun das gesündere Geflügel auf dem ersten Platz der Beliebtheitsliste.
Einige Gewohnheiten ihrer Mitbürger machten ihr jedoch weiterhin Sorgen, klagt Jarosz. Unverändert geblieben ist z.B. die Abneigung der Polen zu Fischgerichten. Immerhin 10% der Population essen Fisch weíterhin nur zu Weihnachten. Beliebteste Zubereitungsart der Speisen ist auch nach 20 Jahren noch das Braten. Zu bemerken sei auch, dass sich die generell gesündere Ernährung nicht positiv das Durchschnittsgewicht der Polen auswirkt. Man esse zwar mehr Obst und Gemüse und weniger fettes Fleisch, dafür bewege man sich aber weniger als in der Vergangenheit. Früher, betont Jarosz, musste man überall zu Fuß hingehen, Fahrräder hatten keine Schaltung und um das Fernsehprogramm zu wechseln, musste man aufstehen. Nun sind wir viel komfortabler geworden. Kleiner Lichtblick: Auch Polen erreicht langsam das Fitnessfieber aus dem Westen , so Ernährungsexpertin Agnieszka Jarosz im Interview für die Gazeta Wyborcza.
adn