http://www2.polskieradio.pl/eo/dokument.aspx?iid=124550

28.01.10

28.01.2010

Rzeczpospolita/GW: Auschwitz weckt das Gewissen

Während der gestrigen Gedenkfeier zum 65. Jahrestag der Befreiung des deutschen Arbeitslagers Auschwitz- Birkenau versicherten alle versammelten Politiker, eine Lehre aus der grausamen Lektion der Geschichte gezogen zu haben, schreibt die Tageszeitung Rzeczpospolita. Und zitiert die Worte des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski: „Es waren Menschen, die anderen Menschen, ein solch grausames Schicksal bereitet haben. Und auch wenn wir glauben, dass es uns gelungen ist, solchen Tendenzen in Europa überwunden zu haben, dann bedenken wir, dass sie nicht überall in der Welt überwunden wurden.“

„Es war die Nazizeit und der Holocaust, während dessen das Bild des Menschen, der nach Gott geschaffen wurde, auseinander gefallen sei. Doch auch hier, in dem ehemaligen Vernichtungslager könne man Spuren der Menschlichkeit finden, sagte der polnische Premier Donald Tusk.

Neben den Politikern nahmen an der Gedenkfeier vor allem 150 ehemalige Häftlinge des Konzentrationslagers teil. Die meisten seien aus Israel und ganz Polen gekommen. Unter ihnen auch Professor Wladyslaw Bartoszewski, der damals, als er im Jahr 1940 nach Auschwitz transportiert wurde ,keinen Namen sondern die Nummer 4427 trug, schreibt die Gazeta Wyborcza. Die Hoffnung, dass er die ganze Hölle und Hitlers Tod überleben werde, sei damals kaum da gewesen, erinnerte Bartoszewski in seiner Rede und fuhr fort: „Die freie Welt hat sich damals für uns nicht interessiert. Obwohl die Widerstandsbewegungen von den KZ-Lagern berichtet hatten. Ein Jahr später 1941 begann die SS das Zyklon B auf den sowjetischen und polnischen Kriegsgefangenen zu testen.“ Bartoszewski erinnert sich gut an das Jahr 1942: „Die Regierungen anderer Länder, der USA und Großbritanniens hätten zu diesem Zeitpunkt sehr genau gewusst, was in Auschwitz und ähnlichen Orten vorgegangen sei. Kein einziges Land der Welt hat darauf reagiert. Grabe bringen immer die Lebenden zum Nachdenken. In Auschwitz gibt es keine. An dem Ort des unbegreiflichen Verbrechens solle das Nachdenken zu einer besonderen Verantwortung und des ewigen Gedenkens werden“, beendete seine Rede der Auschwitz- Überlebende Wladyslaw Bartoszewski.

 

Gazeta Wyborcza: Rettungsplan der polnischen Staatsfinanzen

Gazeta Wyborcza berichtet auf ihrer Titelseite von dem neuesten Projekt der Regierung zur Rettung der Staatsfinanzen. Obwohl Polen, als einziges Land der EU, trotz der globalen Krise, einen wirtschaftlichen Aufschwung verzeichnet, beträgt das Haushaltsdefizit in diesem Jahr 52 Millairden Zloty, was 7% des Bruttoinlandsproduktes ist. Die schlechte Nachricht ist, dass in den nächsten Jahren keine Steuersenkungen zu erwarten sind. Auch die staatlichen Ausgaben sollen stärker gekürzt werden. Was konkrete Vorschläge betrifft, so werden die ehemaligen Militärs und Polizeibeamten keine Extra- Rentenprivilegien bekommen. Auch die bisher begünstigte Berufsgruppe der Landwirte wird bald Sozialversicherungen in der Höhe, wie alle anderen bezahlen. Der Finanzminister hofft damit, das Haushaltsdefizit innerhalb von 2 bis 3 Jahren von derzeitigen 7% auf 3% zu reduzieren. Somit wird das Maastricht- Kriterium für die Staatsfinanzen erfüllt und Polen auf die Einführung der europäischen Währung vorbereitet. Inoffiziell wird das Jahr 2015 als das Datum der Abschaffung des Zloty genannt. 

 

md