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15.02.2010

15.02.2010

Newsweek: Was alles in dem Bild Schlesiens nicht stimmt...

Ein eher hässliches Stück Land, das von einfachen, doch ehrlichen und aufrichtigen Menschen bewohnt sei. Das Bild der Region Schlesien in Polen habe ausschließlich der, aus der Region stammende Regisseur Kazimierz Kutz kreiert, schreibt das Magazin Newsweek und versucht auf die Frage zu antworten, ob der Süden Polens tatsächlich so wie ihn der Künstler in seinen zahlreichen Filmen und derzeit auch in seinem Buch beschreibt, ist.

Schon selbst wenn man die Landschaft Schlesiens betrachtet fällt etwas auf. Keineswegs sind es nur die so genannten „familoki“ – 4- stöckige Häuser mit Fassaden aus roten Ziegeln und grünen Fensterrahmen. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Oberschlesien die modernsten Bauten in ganz Polen – weil die Region zu den reichsten zählte. Auch die Zahl der neugotischen Kirchen übersteigt in Schlesien die in den anderen Gebieten des Landes. Der erste Wolkenkratzer ist in Katowice erbaut worden. Ein düsteres, finsteres Land – so malt Schlesien auf der Leinwand der Regisseur Kutz. Dem gegenüber ein grünes Polen mit bezaubernden Wiesen. Erstaunlich, denn 40% der Gesamtfläche von Katowice ist grün bedeckt.

Ein Unterschied zwischen dem Bild Schlesiens in der polnischen Filmgeschichte und der Wirklichkeit macht sich auch bemerkbar, wenn man die gesellschaftlichen Strukturen betrachte, schreibt Newsweek. Der berühmte Filmemacher behauptete immer, Schlesier seien ein plebejisches Volk, ohne eigene Eliten. Doch in Wirklichkeit hatte Schlesien schon immer seine eigene aristokratische Schicht. Doch die meisten von dieser haben sich eher zu ihrer deutschen Identität bekannt. Einige von ihnen siedelten nach Deutschland über, wie der Nobelpreisträger Johannes Bednorz aus Nordrhein– Westfalen.

Falsch sei auch das in dem berühmten Werk „Die Perle in der Krone“ dargestellte Bild des angeblichen Patriarchats. Gerade in den schlesischen Familien hatte immer die Frau das Sagen. Die Männer hatten hauptsächlich das Geld zu verdienen und es dann zu Hause der Frau abzuliefern. Auch das Problem der nationalen Identität sei anders zu beschreiben, als es Kutz täte. Dieser behaupte die Slawen und die Germanen seien schon immer gegeneinander feindlich gesinnt gewesen. Doch in Wirklichkeit haben sich die beiden Nationen ineinander verflochten . In vielen Familien hat man sowohl Polnisch, als auch Deutsch gesprochen.

Wenig sei von dem Mythos des Schlesiens von Kazimierz Kutz wahr. Die Bilder des Regisseurs bleiben doch tief im Bewusstsein der Polen verankert, wie das so typisch für hervorragende Werke sei.

 

Gazeta Wyborcza: Polens Unterstützung für Afrika


SGGW, die Warschauer Hochschule für Landwirtschaft, auf Mission in Afrika. So titelt heute Wojciech Karpieszuk von der Gazeta Wyborcza seinen Artikel.

Wieslaw Ptach von der Fakultät für Umweltgestaltung der SGGW koordinierte ein Hilfsprojekt zur Unterstützung des Institutes für Tierzucht in der Stadt Tanga in Tansania. Laut Dr. Ptach sei die Tierzucht ein sehr wichtiger Zweig der tansianischen Wirtschaft. Um das Projekt zu verwirklichen, zog Ptach Kollegen aus anderen Fakultäten der SGGW mit ins Boot.

Das auswärtige Amt unterstützte das Projekt unter dem Namen, Polska pomoc zagraniczna, also polnische Auslandshilfe, finanziell. "Wir wollten dafür sorgen, das das Geld gut ankommt", so Ptach. Die finanzielle Hilfe ermöglichte dem Institut den Erwerb von dringend benötigter elektronischen Ausrüstungen wie Computer und Videoprojektoren. Grodzki, Professor für Tierzucht an der SGGW, setzt auf weiteren Ausbau der Beziehungen. Sein Traum sei es irgendwann polnische Studenten als Praktikanten in die tansianische Stadt zu schicken.

 

md/ft