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18.02.10

18.02.2010

ŻYCIE WARSZAWY: Angst vor dem Wasser

Mit Unruhe schauen die Polen auf die Wetterprognosen. Das Tauwetter kommt. Die Unmengen von Schnee auf den Straßen der polnischen Städte werden sich bald in Wasser verwandeln. Den Städten droht eine Wasserflut, berichtet die Tageszeitung Życie Warszawy (Mobilizacja przed wodą) aus der Hauptstadt. Marcin Rzońca, Vizebürgermeister von Warschau-Stadtmitte sagt, das Tauwetter könnte die Renovierungspläne für die Warschauer Schulen zerstören. Für die Modernisierungsarbeiten habe das Warschauer Rathaus 12 Millionen Zloty vorbereitet. Sollten die Schulen überflutet werden, müsste man das Geld ausgeben, um die Wände und Decken neu zu streichen. In den einzelnen Stadtteilen der polnischen Hauptstadt treffen sich Krisenstäbe zusammen und beraten wie man die Folgen einer eventuellen Flut verringern könnte. Der Bürgermeister von Bemowo hat beschlossen, die Schneemengen komplett von den Straßen wegtransportieren. Insgesamt wurden 60 Container zu Verfügung gestellt. Auf eine andere Idee sind die Beamten im Stadtteil Ochota gekommen. Statt den Schnee auszufahren, wird eine Privatfirma die Gullys durchgängig machen. Im gesamten Stadtteil gäbe es über 650 Straßenabläufe, sagt der Bürgermeister Wojciech Komorowski. Manche Warschauer bringen die wertvolleren Sachen aus den Kellerräumen in ihre Wohnungen. Der Warschauer, Herr Julian sagt, er habe bereits drei Fernsehapparate im Schlafzimmer stehen. Seine Bekannten würden sich über ihn lustig machen, doch er wolle Elektrogeräte nicht im Keller stehen lassen.  Der Frühling könnte in diesem Jahr für viele Polen mit einer unangenehmen Überraschung beginnen, so die Tageszeitung Życie Warszawy.

 

RZECZPOSPOLITA: Schlechtes Stipendiensystem 

Wenn es um die Stipendien geht, funktionieren polnischen Hochschulen wie inkompetente Sozialämter, berichtet heute die Tageszeitung Rzeczpospolita (Stypendia fatalnie dzielone). Die Mechanismen der Stipendienvergabe prüfte vor kurzem der Beauftragte für Studentenrechte, Robert Pawlowski. Seine Schlussfolgerungen seien alarmierend, stellt das Blatt fest. Über 1,5 Milliarden Zloty, die der Staat jedes Jahr für Hochschulstipendien reserviert, werden besonders schlecht verwaltet. Besonders die Sozialhilfe für Studenten funktioniere schlecht, so der Beauftragte Kwiatkowski. Der Student wisse nicht, ob er überhaupt mit finanzieller Hilfe rechnen könne, und wenn schon, kenne er die Höhe des Stipendiums sowieso nicht. Das Geld werde ihm oft erst im November oder Dezember ausgezahlt, wo es doch besonders zum Semesterbeginn nötig sei, wenn man zum Beispiel eine Kaution für die Wohnung bezahlen müsse. In anderen europäischen Ländern kennt der Student die Höhe der finanziellen Hilfe schon vor Semesterbeginn. So funktioniere das unter anderem in Finnland, Irland oder Deutschland, sagt Przemyslaw Rzodkiewicz, Student der Warschauer Medizinuniversität. Die Schwäche des polnischen Systems bestehe auch darin, dass die Stipendiumhöhe nicht nur von dem Einkommen der Eltern sondern auch davon abhänge, an welcher Hochschule man studiert. Das bestätigt der Beauftragte Pawlowski. Er kenne zwei Schwestern, die an verschiedenen Hochschulen studieren. Beide  bekommen zwei verschieden Geldsumme.     

 

kk