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Europäische Presseschau

12.03.2010

Wprost: Dollar vs. Euro - entscheidende Schlacht in Athen

Auch in den polnischen Medien finden die Finanzprobleme Griechenlands regen Wiederhall. In dem aktuellen Wochenmagazin „Wprost“ finden wir dazu einen Artikel des amerikanischen Wirtschaftsexperten Peter Schiff. Laut Schiff hängt von der Lösung oder nicht-Lösung der griechischen Probleme durch die EU die Zukunft der globalen Wirtschaft ab. Denn in diesen Tagen, so der Ökonom, entscheidet sich, ob der Euro oder der Dollar künftig die Währung der globalen Finanzreserven sein wird.

Schiff sieht für die griechische Finanzkrise drei mögliche Zukunftsszenarien voraus. Die erste Möglichkeit: Griechenland zieht die von der EU angeordneten Kürzungen nicht durch. Im Ernstfall führt das zu einem Rauswurf des Staates aus der EU. Die zweite Variante: die EU beugt sich schließlich den Griechen und greift ihnen finanziell unter die Arme. In beiden Varianten, so Schiff, würde das Vertrauen zum Euro geschwächt werden.

Es gibt aber auch, lesen wir, ein drittes Szenario: nämlich, dass Griechenland die harten Kürzungen einem Rauswurf aus der EU vorzieht. Das würde, dem Wirtschaftler zufolge, für die Zukunft einen klaren Sieg des Euro über den Dollar bedeuten. Denn auch die USA haben zur Zeit finanzielle Probleme. Kalifornien z.B. droht der Bankrott und wahrscheinlich werden die Vereinigten Staaten für die Schulden von Gouverneur Schwarzenegger tief in die Tasche greifen müssen.

Wenn die EU bis dahin mit Griechenland im Reinen ist, dann werden die Kreditgeber unter den Staaten wissen, wo es sich lohnt, ihre Finanzreserven anzulegen. Alle werden anfangen, sich von ihren Dollar-Vorräten zu trennen und es beginnt der letzte Akt der Karriere des Dollar als der Währung der globalen Reserven. Zur wirklichen Tragödie kommt es, so Schiff zum Abschluss seines Artikels für „Wprost“, nicht in Griechenland, sondern in Amerika.

Newsweek: Ashton - Europas Mädchen zum Schlagen

Eine Bilanz von 100 Tagen von Baronesse Cathrine Ashton als EU- Außenministerin  finden wir im Wochenmagazin Newsweek. Das Märchen vom Aschenputtel, das auf den Salons brillieren sollte, so Newsweek, ist zu Ende. 100 Tage nach ihrer Wahl zur EU- Außenministerin, heißt es weiter in dem Artikel, ist Ashton in Europa ein Mädchen zum Schlagen. Jeder ihrer Schritte garantiert eine neue Katastrophe und die Union verliert zunehmend an Ansehen in der Welt. Beispiele?

Angefangen, zählt Newsweek auf, hat alles mit der Anhörung der Baronesse vor dem EU- Parlament. Auf die Frage der Abgeordneten, ob die Europäische Union einen Platz im Sicherheitsrat der UNO haben sollte, antwortete sie damals „Hier habt ihr mich. Ich weiß nicht.“ Die Polen waren nach der Anhörung geschockt von der Ignoranz Ashtons zur Ostseepipeline.

Danach, fährt Newsweek fort, kam das Erdbeben in Haiti und die damit verbundene PR- Blamage der EU. Ashton flog nicht nach Haiti mit der Begrüdung, nicht den Luftraum über der Insel blockieren zu wollen. „Ich bin weder Arzt, noch Feuerwehrmann“ – begründete sie damals . Laut dem Wochenmagazin ein Fehler. In der Diplomatie zählen, dem Blatt zufolge, nämlich auch Händeschütteln und gemeinsame Fotos. Die amerikanische Flagge wehte über Haiti, die EU war abwesend.

Die Liste von Ashtons Fehltritten nach 100 Tagen, lesen wir im Newsweek, ist lang. Die EU-Außenministerin behauptet zwar, sie habe 5 Jahre, um erfolgreich zu sein. Doch wird die Welt solange warten wollen? Wenn wir auf den sinkenden Enthusiasmus der Britin schauen, heißt es zum Abschluss des Artikels, dann können wir vermuten, dass Lady Ashton heute sich den Kopf darüber zerbricht, welcher Teufel sie dazu gebracht hatte, ihrem Kollegen Jose  Manuel Barroso im November 2009 zugesagt zu haben. 

adn