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31.03.10

31.03.2010

DZIENNIK: Opposition kehrt in die Medien zurück

Die größte Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit PiS ist in eine schwierige Situation geraten. Die Wählerzustimmung für die Partei von Jaroslaw Kaczynski ist in den letzten Wochen stark zurückgegangen. Der Grund dafür ist einfach: im letzten Monat dominierte das Thema der Präsidentschaftsvorwahlen in der Regierungspartei die polnischen Medien so stark, dass die Opposition fast in Vergessenheit geraten ist, schreibt heute die Tageszeitung Dziennik/Gazeta prawna (PiS dołuje w sondażach). Gestern meldete sich also die Opposition zu Wort. Die Fraktionsvorsitzende der PiS Grazyna Gesicka stellte bei einer Pressekonferenz das Projekt „4 mal 4“ vor. Es handelt sich um ein großangelegtes Kooperationsprojekt. Vier Parlamentsfraktionen sollten, laut PiS, in vier wichtigen Themenbereichen besonders eng zusammenarbeiten. Unter den von Gesicka genannten Problemen befinden sich unter anderem die Wirtschaft und die Sozialpolitik.

Die Reaktion der politischen Konkurrenten war, wie vorauszusehen, sehr positiv. Dabei könnte es aber auch bleiben, stellt das Blatt fest. Grzegorz Schetyna von der Regierungspartei PO sagt, es sei die Opposition, die sich mehr für die Arbeit der Regierung engagieren sollte. Die Linken behaupten dagegen, sie hätten bereits im Dezember vergangenen Jahres der Regierungspartei einen ähnlichen Kooperationsvorschlag vorgestellt, aber keine Antwort auf ihre Anfrage bekommen, lesen wir in dem Blatt. Ob die Parteien im polnischen Parlament nun enger zusammenarbeiten werden, bleibt also fraglich. Was wohl viel wichtiger zu sein scheint, ist die Tatsache, dass die Opposition wieder in den Medien mitspielen darf.

 

DZIENNIK: Jaruzelski will nicht wie Gepäck behandelt werden

Er wolle nicht wie ein Koffer betrachtet werden – die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna (Nie chce byc walizka) zitiert die Worte von General Wojciech Jaruzelski. Es ging um den eventuellen Russlandbesuch des ehemaligen polnischen Präsidenten Wojciech Jaruzelski und des amtierenden Staatsoberhauptes Lech Kaczynski. Beide Politiker sind zu dem 65. Jahrestag des Sieges über Hitlerdeutschland nach Moskau eingeladen worden. Minister Wladyslaw Stasiak sagt, es würde sich bestimmt etwas Platz für Jaruzelski an Bord des Präsidentenflugzeuges finden. General Jaruzelski betrachtet diese Ausage nicht als eine Einladung: so könne man über Gepäck reden. Hätte er aber eine Einladung vom Präsidenten Kaczynski bekommen, würde er sich darüber freuen, so Jaruzelski. Der ehemalige polnische Machthaber bedankte sich auch beim russischen Präsidenten Medwedew für die Einladung zu den Moskauer Feierlichkeiten. Von Jahr zu Jahr seien dort weniger Kriegsveteranen anzutreffen. Den Platz der Soldaten würden mehr und mehr Politiker einnehmen. Bei dem 70. Jubiläum werde er, Jaruzelski, bestimmt nicht mehr dabei sein.

Nach dem Einmarsch der Sowjetischen Truppen 1939 in Polen war Jaruzelskis Familie ins Altaigebirge deportiert worden. Jaruzelski und sein Vater hatten Zwangsarbeit zu leisten. Später schloss sich Wojciech Jaruzelski den Polnischen Streitkräften in der Sowjetunion an, kämpfte im Zweiten Weltkrieg und wurde nach Kriegsende an der Polnischen Infanteriehochschule und der Generalstabsakademie ausgebildet.

 

POLSKA THE TIMES : Die Polen erinnern sich an den Papst

Von einem anderen Jahrestag berichtet die Tageszeitung Polska (W piata rocznice smierci papieza). Es geht um den fünften Todestag von Johannes Paul II. In diesem Jahr fällt dieser Tag am Karfreitag aus, an dem einzigen Tag im Jahr also, wo kein Gottesdienst gehalten wird. Deswegen werden die diesjährigen Feierlichkeiten etwas bescheidener als in den vergangenen Jahren ausssehen, sagt Adrian Sinkowski vom Warschauer Zentrum des Gedankengutes von Johanes Paul II. Doch die Veranstaltungen werden keineswegs unbeachtet verlaufen. Die Erinnerungen an den polnischen Geistlichen werden in allen polnischen Medien sehr präsent sein, im Fernsehsender werde es mehrere Dokumentarfilme über den Papst geben, es soll auch eine spezielle Internetseite gestartet werden.

Johannes Paul II verstarb am 2.April 2005 im Alter von 84 Jahren in seinen Privaträumen. Sein Sterben wurde international von einer sehr ausführlichen Live-Berichterstattung der Medien begleitet. Am 28. Juni 2005 begann sein Seligsprechungsprozess.

 

kk