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04.05.10

04.05.2010

POLSKA: Lech Kaczynskis Tochter im Wahlkampf 

Marta Kaczynska, die Tochter des verunglückten Präsidenten Lech Kaczynski wird sich in den Präsidentschaftswahlkampf engagieren, berichtet die Tageszeitung Polska (Marta założy fundację). Sie will ihren Onkel, den Chef der Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit im Kampf um den Präsidentenposten unterstützen. Außerdem will sie auch eine Stiftung ins Leben rufen, die nach den tödlich verunglückten Eltern Maria und Lech Kaczynski benannt wird. Ehemann der Präsidententochter sagt im Gespräch mit dem Blatt, es sei selbstverständlich, dass sowohl Marta als auch er Jaroslaw Kaczynski im Wahlkampf unterstützen werden. Sie würden zwar auf den Wahlplakaten zusammen nicht erscheinen, doch alle seien sich dessen bewusst, dass Marta, leider unter tragischen Umständen, zu einer prominenten Person geworden sei. Marta Kaczynska habe bei der Flugzeugkatastrophe bei Smolensk beide Eltern verloren, doch sie sei eine starke Person und wolle aktiv handeln, sagt Martas Ehemann Marcin Dubieniecki. Auch Dubieniecki sorgt für eine Überraschung, schreibt das Blatt. In der Zukunft wolle er sich am politischen Leben beteiligen. Dubieniecki ziehe den Start in den kommenden Parlamentswahlen von der Recht-und-Gerechtigkeit-Liste in Betracht. Als Politiker möchte er die polnische Öffentlichkeit nicht teilen, sondern zu Versöhnung beitragen. Er wollte das Werk von Lech Kaczynski fortsetzen, sagt Marcin Dubieniecki, der übrigens aus einem Linken-Milieu entstammt, so die Tageszeitung Polska.

 

RZECZPOSPOLITA: Ein reifer Familienmensch

In Polen beginnen heute die Abitur-Prüfungen. Für die Tageszeitung Rzeczpospolita ein guter Grund, um ein Porträt der polnischen Abiturienten herzustellen. Sie seien Realisten, offen auf neue Ideen, die aber ihre Wurzeln nicht vergessen, sagt Jakub Depczynski, ein Abiturient aus Poznan. Das Meinungsforschungsinstitut Gfk Polonia führte für das Blatt Rzeczpospolita eine Studie über die Prioritäten der jungen Polen durch. Das wichtigste Ziel für die diesjährigen Abiturienten sei, laut der Studie, die Gründung einer Familie. Gleich dahinter platziert sich der Wille, der eigenen Familie ein gutes Leben zu garantieren, und, was damit eng verbunden ist, die Hoffnung auf einen guten Job. Was sonst? Im Einklang mit dem eigenen Gewissen leben, Kontakt mit den Eltern pflegen und eigene Kinder haben. Andrzej Gorny, Soziologe von der Schlesischen Universität in Katowice meint, die Ergebnisse der Studie würden von emotionaler Reife der Abiturienten zeugen. Ein Luxusauto oder ein eigenes Haus landetet am Ende der Zielliste. Es sei ein Signal, dass die polnische Gesellschaft eine neue Etappe beginne. Für die Generation der heutigen 30-, 40-Jährigen waren materielle Werte sehr wichtig. Die heranwachsende Generation habe andere Prioritäten, so der Soziologe Andrzej Gorny im Blatt Rzeczpospolita.  

 

kk