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05.05.2010

05.05.2010

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Chaos an polnischen Bahnhöfen

An den polnischen Bahnhöfen herrscht Chaos. Der Grund dafür: Die polnischen Bahnunternehmen PKP und Inter Regio streiten sich. Die Leidtragenden des Ganzen sind die Passagiere, meint heute die Tageszeitung Dziennik (Pasażerowie ofiarami kolei). Inter Regio schuldet PKP fast 200 Millionen Zloty und so hat die PKP gestern kurzerhand fast 50 Züge ausfallen lassen. Jedoch schwächelt die Informationspolitik des Unternehmens, denn weder die Mitarbeiter an den Bahnhöfen, noch die Passagiere bekamen zuverlässige Aussagen über den Stand der Dinge. Bis zum letzten Moment wussten die Reisenden nicht, ob ihr Zug fährt oder nicht, schreibt Dziennik. Die Züge seien weder von den Fahrplänen gestrichen worden, noch habe man im Internet etwas über seine Verbindung erfahren können. So blieb den Passagieren nur der Gang zum Bahnhof, wo sich dann meist herausstellte, dass ihr Zug ausfiel. Nicht einmal an den Fahrkarten-Schaltern habe man zuverlässige Informationen erhalten können. Und wenn sich Reisende über Ausweichmöglichkeiten informieren wollten, mussten sie oft stundenlang anstehen, um dann gesagt zu bekommen, dass es keine klaren Regelungen gebe, ob das gekaufte Ticket auch in anderen Zügen gelte, empört sich die Zeitung. Reisende, die sich entschlossen hatten, auf andere Verbindungen auszuweichen, mussten zudem in Kauf nehmen, während der Fahrt zu stehen. Denn Sitzplätze gab es schon lange nicht mehr. Und wie geht es nun weiter? Welche Züge fahren heute, fragt die Zeitung. „Dazu haben wir keinerlei Informationen“, zitiert Dziennik einen Bahnmitarbeiter.

 

RZECZPOSPOLITA: Zahl der Ökoverbrechen ist angestiegen

Die Rzeczpospolita widmet sich heute einem Randthema: Die Zeitung hat herausgefunden, dass die so genannten Öko-Verbrechen in Polen zugenommen haben (W Polsce przybywa ekoprzestępców). Und zwar um ein Fünftel im Vergleich zum Jahr 2008. Demzufolge wurde 2009 rund 4000 Menschen vorgeworfen, ein Verbrechen gegen die Umwelt begangen zu haben. Dazu zählen zum Beispiel Wilddiebstähle, die in Polen recht verbreitet sind, schreibt die Rzeczpospolita. Das größte Problem seien Fallen, die in den Wäldern aufgestellt werden. Geraten Tiere in solch eine Falle, sterben sie meist unter großen Qualen. Am häufigsten erwischt es Hirsche, Rehe und Wildschweine. Aber auch Fische leiden unter Wilddieben. Zwar sei es laut Rzeczpospolita in vielen Gewässern erlaubt, zu angeln, aber eben nur mit der Angel. Wilddiebe hingegen setzen zum Beispiel Stromaggregate oder Netze ein, die in Polen unter Strafe stehen. Für Wilddiebstahl droht bis zu zwei Jahren Gefängnis.

Die Ökoverbrechen schaden aber nicht nur der Umwelt, schreibt die Zeitung. Sie kosten vor allem auch eine Menge Geld. Allein im vergangenen Jahr wurden Schäden in Höhe von 3,2 Millionen Zloty angerichtet. Dabei erfasst die Statistik noch nicht einmal alle Vorkommnisse, sondern nur solche, mit denen sich die Polizei befasst.  Über Vergehen, die durch die Gemeinde geahndet werden, wird keine Statistik geführt.

Die Rzeczpospolita fragt nun, was der Grund ist für den Anstieg der Ökoverbrechen und zitiert den Gesellschafts-Psychologen Janusz Czapinski. Er sagt: „Wilddiebstahl hat heute nichts mehr mit dem Wohlstand der Menschen zu tun. Er resultiert nicht aus der Armut, sondern ist tief in der Kultur verwurzelt“, so der Gesellschafts-Psychologe Janusz Czapinski in der Zeitung Rzeczpospolita.

 

GAZETA WYBORCZA: USA helfen bei den Ermittlungen zum Flugzeugabsturz

 Die Tageszeitung Gazeta Wyborcza beschäftigt sich heute noch einmal mit den Ermittlungen zum Absturz der Präsidentenmaschine in Smolensk (Amerykanie badają katastrofę). Sie informiert ihre Leser darüber, dass Teile der Untersuchungen nun in die USA verlegt werden. So sollen die Überreste der technischen Navigationssysteme in den Vereinigten Staaten ausgewertet werden. Denn noch ist nicht klar, ob alle Systeme an Bord der Tupolew einwandfrei funktioniert haben. Grund für die Verlagerung der Ermittlungen ist aber auch das anhaltende Misstrauen gegenüber den russischen Experten, schreibt die Gazeta Wyborcza und zitiert einen Spezialisten aus Russland: „So weit ich weiß, wurden nach einer Flugzeugkatastrophe in Russland noch nie Flugzeugteile in die USA geschafft. Unsere Experten wollen sich dadurch ganz offensichtlich gegen eventuelle Verdächtigungen und Vorwürfe absichern.“ Die Zeitung sieht aber noch einen anderen, ganz einfachen Grund für die Verlegung der Ermittlungen: Die technischen Navigationssystem wurden in den USA gebaut, so die Gazeta Wyborcza.

 

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