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Zoo-Tiere könnten Flut zum Opfer fallen

20.05.2010

RZECZPOSPOLITA: Mehr Fragen als Antworten

Die heutigen Tageszeitungen widmen sich vor allem einem Thema: Den Untersuchungen zum Absturz der Präsidentenmaschine. Gestern hat die internationale Ermittlungskommission in Moskau neue Ergebnisse vorgestellt. Das heißt, so neu waren die Ergebnisse gar nicht, denn eigentlich war schon alles bekannt, schreibt die Zeitung Rzeczpospolita. Es gab keine Explosion an Bord, keinen Brand und es war auch kein Terror-Anschlag, bekräftigte die Leiterin der Ermittlungskommission, Tatiana Anodina, noch einmal. Und was war dann die Ursache, fragt die Rzeczpospolita (Winne-mgła i załoga?). Auch nach der gestrigen Pressekonferenz seien noch viele wichtige Fragen offen, auf die auch die Ermittler bisher keine Antwort liefern konnten. Warum ist die russische Seite zum Beispiel überzeugt davon, dass Druck auf die Piloten ausgeübt wurde? Und wer hat sie gezwungen? Und warum erfahren die Polen nicht, was aus den Gesprächen im Cockpit hervorgeht?

Die Rzeczpospolita lässt auch Angehörige der Opfer zu Wort kommen (Piloci nie mogą się bronić). Auch sie zeigten sich enttäuscht über die mageren Ergebnisse der bisherigen Ermittlungen. Aus den Äußerungen von Chefermittlerin Anodina lässt sich schließen, dass es wohl doch ein Pilotenfehler war, der zur Katastrophe am 10 April geführt hat. Das sei natürlich die einfachste Lösung. Die Piloten können sich ja nicht mehr wehren, sagt Beata Gosiewska, die Ehefrau eines Opfers, in der Zeitung. „Die Piloten werden schon gelyncht, obwohl die Untersuchung noch am Anfang steht und es keinerlei Beweise gibt, dass sie die Verantwortung für das Unglück tragen“, so die Witwe in der Rzeczpospolita.

 

DZIENNIK: Russen halten Dokumente zurück

Auch die Zeitung Dziennik macht den Russen Vorwürfe. Schon vor zwei Wochen sei der polnische Generalstaatsanwalt Andrzej Seremet aus Moskau zurückgekehrt mit dem Versprechen in der Tasche, dass Polen die rund 500 Seiten der russischen Ermittlungsakten unverzüglich bekommen werde (Nie dostaliśmy dokumentów  od Rosjan). Bis heute sind jedoch keine neuen Dokumente in Warschau angekommen, schreibt Dziennik. Das ist nicht das erste gebrochene Versprechen. Schon im April hatten die Russen versichert, die  Aufzeichnung aus der Black-Box zur Verfügung zu stellen. Bis heute hat die polnische Seite nicht einmal eine Abschrift der Gespräche erhalten. Dabei seien die Aufnahmen der Black-Box vermutlich ein Schlüssel-Element in den Untersuchungen, schreibt die Zeitung Dziennik.      

 

GAZETA WYBORCZA: Im Ernstfall müssen Zoo-Tiere erschossen werden


Warschau wartet auf die Rekordwelle. Wenn es ganz schlimm kommt, wird der Zoo überschwemmt und die wilden Tiere müssen sogar erschossen werden. Das schreibt die Gazeta Wyborcza heute in ihrem Hauptstadtteil. Der Wasserpegel könnte heute bis auf 8,5 Meter steigen. Dann wären vor allem die großen Huftiere im Zoo bedroht, weil ihre Gehege am niedrigsten liegen. Jaks, Bisons, Wisente - sie alle könnten den Wassermassen zum Opfer fallen. Diese Tiere sind sehr gefährlich und so müssen sie vermutlich getötet werden, wenn ihre Gehege überschwemmt werden, sagte ein Mitarbeiter des Zoos. Man habe den Plan durchgespielt, aber man werde es nur im äußersten Notfall tun, versicherte der Mitarbeiter. Schon gestern haben Helfer geübt, Dämme aus Sandsäcken um die Bürogebäude im Zoo zu bauen. Die Mitarbeiter seien auf alles vorbereitet, auch wenn im Moment noch niemand sagen könne, wie hoch das Wasser steigt, schreibt die Gazeta Wyborcza.

 

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