RZ/GW: Wahlkampf im Endspurt
8% der Befragten haben noch nicht entschieden, ob sie an der Präsidentschaftswahl am kommenden Sonntag teilnehmen werden. 35% werden dies bestimmt nicht tun, berichtet die Zeitung Dziennik, und beschuldigt dafür die beiden wichtigsten Kandidaten Kaczynski und Komorowski. „Sie tun alles, um sich nicht voneinander zu unterscheiden“, kritisiert das Blatt.
Die regierende Bürgerplattform (PO) und die Opposition (PiS) seien schon immer ein und dieselbe politische Gruppierung gewesen, meint Politikwissenschaftler Wieslaw Galazka, dabei sei die PO die Soft- und die PiS die Hard-Version gewesen.
Laut einer in der Gazeta Wyborcza publizierten Umfrage halten es 23% der Befragten für möglich, dass sie wegen Urlaubs nicht wählen gehen, dies geben vor allem junge Menschen an. Deren eingeschränkte Teilnahme an einer möglichen Stichwahl, kommentiert das Institut für öffentliche Angelegenheiten, das die Umfrage durchführte, könnte das Wahlergebnis in hohem Maße beeinflussen.
Das für heute geplante Fernsehduell von den beiden Hauptkandidaten Jaroslaw Kaczynski (PiS) und Bronislaw Komorowski (PO) im privaten Fernsehsender TVN findet wegen Absage des PiS-Chefs nicht statt. „Er hat Angst vor einer „eins zu eins“ Debatte mit Komorowski“, sagte Pawel Olszewski vom Wahlkampfbüro Komorowskis. „Eine Diskussion der beiden wichtigsten Kandidaten ist für die Wähler von großer Bedeutung, nur so können sie mit unterschiedlichen Visionen der Kandidaten konfrontiert werden“ lesen wir in der Gazeta Wyborcza.
RZ: Uri Brodski wie Roman Polanski
Die polnische Seite wird laut der Zeitung Rzeczpospolita, den in Polen verhafteten mutmaßlichen Mossad-Agenten an Deutschland ausliefern. Die Staatsanwaltschaft ziehe keine politische Argumentation in Betracht, sondern halte sich an die Vorschriften, nach denen die Auslieferung an den Antragsteller erfolge, sagte Monika Lewandowska von der Polnischen Staatsanwaltschaft. „Polen befindet sich in einer sehr schwierigen Situation, ähnlich wie die Schweiz nach der Festnahme von Roman Polanski“, sagte ein polnischer Diplomat dem Blatt.
Wprost: Merkel im Kreuzfeuer der Kritik
In dem Magazin Wprost lesen wir heute einen Artikel über die deutsche Bundeskanzlerin.
Angela Merkel - „gestern von ihren Landsleuten noch angebetete „Mutter der Nation“, die weltweit bewunderte „Miss Europa“ steht heute im Kreuzfeuer der Kritik der Deutschen, der SPD und sogar der Kritik aus den eigenen Reihen. Merkel scheine nicht mehr Herr der Lage zu sein. Die scharf kritisierte und allein gelassene „Frau Germany“ muss einen Spagat bewältigen zwischen den Interessen des vereinten Europas und denen des eigenen Landes. 78% der Deutschen beurteilen die CDU/CSU-FDP Koalition negativ. Die Schwierigkeiten mit der Wirtschaft, mit Griechenland, mit dem Euro, mit der Koalition, mit der eigenen Partei – das alles ist zu viel, auch für die mächtigste Frau der Welt“, so Wprost.