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Polnische Kinder haben schlechte Zähne

17.06.2010

RZECZPOSPOLITA: Zu viel Zucker und zu wenig Pflege

Die polnischen Kinder haben schlechte Zähne. Das schreibt heute die Zeitung Rzeczpospolita und bezieht sich auf eine Studie, die die Warschauer Ärztekammer gestern vorgestellt hat (Polskie zęby zepsute już od żłobka). 58 Prozent der Dreijährigen hat bereits Karies. Ein fatales Ergebnis, meint die Zeitung, zumal Erkrankungen dieser Art in dem Alter überhaupt noch gar nicht auftauchen dürften.  Außerdem ist die Zahl der Fälle in den vergangenen Jahren rasant gestiegen. Schuld ist in erster Linie falsche Ernährung. In den Kindergärten werde sogar der Rohkostsalat gesüßt, weil das den Kindern besser schmecke, schreibt die Rzeczpospolita. Außerdem kümmern sich die Kindergärten nicht darum, dass regelmäßig ein Zahnarzt kommt. Oder der Zahnarztbesuch ist für viele Familien einfach zu teuer.

Der Trend zu schlechten Zähnen und mangelnder Zahnpflege setzt sich dann bis ins Erwachsenenalter fort, zeigt die Studie. Während sich  in Skandinavien nahezu alle Menschen zweimal am Tag die Zähne putzen, tun das in Polen nur 65  Prozent. Die Folge: Fast die Hälfte der 65 bis 74-Jährigen hat überhaupt keine Zähne mehr. Auf dem Dorf sind es sogar noch mehr als in der Stadt, schreibt die Rzeczpospolita.

 

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Adidas startet Werbeoffensive in Polen

Noch läuft zwar die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Aber die großen Sportausstatter denken schon wieder weiter. Und so hat adidas seine Schäfchen für die Europa-Meisterschaft 2012 in Polen schon einmal ins Trockene gebracht und sponsert nun die Clubs Wisła Kraków und Lechia Gdańsk. Das schreibt heute die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna und hofft auf eine Erfolgsgeschichte (Adidas zaczyna ofensywę przed mistrzostwami Europy). Denn schon einmal hatte adidas den polnischen Fußball gesponsert: 1974 bis 1992 prangten auf den Trikots der Polen die drei Streifen. Es waren die erfolgreichsten Jahre des polnischen Fußballs: zweimal der dritte Platz bei Weltmeisterschaften und zwei Silbermedaillen bei Olympischen Spielen. Als adidas ging, ging mit ihm auch der Erfolg des polnischen Fußballs, schreibt Dziennik.

Für Adidas geht es indes in erster Linie um ein gutes Geschäft. Als alleiniger offizieller Ausstatter der Euro 2012 wird adidas-Werbung überall in Polen zu sehen sein: in Stadien, auf Werbeplakaten in Geschäften, wo Euro-Andenken mit adidas-Logo verkauft werden. Für diese Andenken müssen die Fans tief in die Tasche greifen. Ein Trikot von Legia Warszawa, dem Fußball-Club der Hauptstadt, den adidas schon lange sponsort, kostet etwa 220 Zloty. Es ist mit umgerechnet 55 Euro also teurer als ein Real-Madrid-Trikot. Man könne sie leider nicht billiger machen, weil sie mit hochwertiger Technologie hergestellt werden, rechtfertigt ein Adidas-Sprecher die Preise heute in der Zeitung Dziennik.

 

GAZETA WYBORCZA: Polnische Musik im Radio wird Pflicht - auch zur Prime Time

Die Polnischen Radiosender sollen gezwungen werden, mehr polnische Musik zu spielen. Und zwar zur Hauptsendezeit. Darüber will nun das polnische Parlament, der Sejm abstimmen, schreibt die Gazeta Wyborcza (Polskie radio dla polskiej muzyki). Im Prinzip gibt es solch eine Verpflichtung schon. Mindestens ein Drittel der Lieder, die im Radio gespielt werden, müssen Polnisch sein. Die kommerziellen Sender haben sich auch immer daran gehalten. Das sieht dann so aus, dass sie tagsüber die englischen Chart-Hits spielen, die polnischen Lieder aber auf den späten Abend oder in die Nacht verschoben werden. Die neue Regelung soll dieses Schlupfloch nun schließen. Die Radiosender wären dann gezwungen, polnische Lieder auch zu den besten Sendezeiten zu spielen. Sinn und Zweck des Ganzen ist der Schutz der polnischen Sprache.
Die Branchenverbände, die die polnischen Musiker vertreten, begrüßen die neue Regelung natürlich, schreibt die Zeitung. Bei vielen Radiostationen sieht das hingegen anders aus. Sie wissen, dass nun einmal die englische Musik am besten bei ihren Hörern ankommt. Außerdem sei Masse nicht gleich Klasse, beschweren sich viele Radiomacher. Es gebe einfach nicht so viel gute polnische Musik. Die Qualität der Radiosendungen werde massiv unter der neuen Regelung leiden.

Auch in anderen Ländern gibt es ähnliche Regelungen. Frankreich ist wohl das extremste Beispiel. Schon seit den 90er Jahren sind Radiostationen hier gezwungen, 40 Prozent einheimische Musik zu spielen. Das staatliche Radio France muss nahezu sein gesamtes Musikprogramm mit französischen Künstlern bestücken, schreibt die Zeitung Gazeta Wyborcza.

 

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