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Verlorene Generation

18.06.2010

Dziennik/Gazeta Prawna: Polen ein gutes Beispiel für Europa

Alle Tageszeitungen kommentieren heute den gestrigen EU-Gipfel in Brüssel. Das Treffen hat  mit einer groβen Niederlage Frankreichs geendet. Die EU hat die Idee Sarkozys eines Europas zweier Geschwindigkeiten abgelehnt. Wenn man sich schon für eine enge Zusammenarbeit entscheidet, sollte man die Interessen aller EU-Länder in Betracht ziehen, so die Stellung der meisten EU-Mitglieder. Polen stimmt mit dieser Ansicht völlig überein, sagt in einem Interview für die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna der polnische Ministerpräsident Donald Tusk. Außerdem, so Tusk, sei Polen besonders an der Einhaltung der Haushaltsdisziplin durch alle EU-Staaten interessiert. Schließlich sei Polen eines der diszipliniertesten Länder der Gemeinschaft. Das Land sei ein gutes Beispiel für die anderen Mitglieder der Union, erklärte der Ministerpräsident.

Rzeczpospolita: Polen hilft Spanien?

Um die Finanzen der EU geht es auch in der Rzeczpospolita. Am Mittwoch war der Eurokurs zum ersten Mal seit 10 Tagen gefallen. Alles, so das  Blatt, wegen der Gerüchte über einen möglichen Bankrott Spaniens. Nun erwägt das Land, bei der Union eine Kreditlinie von 250 Milliarden Dollar zu beantragen. Das Geld für die Rettung Spaniens soll aus dem Europäischen Stabilisationsmechanismus stammen, der über 750 Milliarden Euro verfügt. Auch Polen, erfahren wir aus dem Artikel, könnte sich an der Hilfsaktion beteiligen. Bei der Annahme, dass Warschau Madrid den gleichen Regeln gemäß hilft, wie die Staaten der Eurozone, würden von den 250 Milliarden Euro Hilfsgeldern 10 Milliarden von Polen stammen.

Polityka: Polnischer EU-Haushalt 2014-2020

Polen wird bei den Gesprächen über den EU-Haushalt 2014-2020 eine große Rolle spielen. Das erfahren wir aus einem Gespräch des Wochenmagazins Polityka mit dem polnischen EU-Kommissar Janusz Lewandowski. So werden die Gespräche über den Haushalt während der polnischen EU-Ratspräsidentschaft beginnen und von Lewandowski, also einem polnischen Kommissar initiiert. Auch die Sachverständige für Budgetfragen der Europäischen Kommission und EU-Parlamentspräsident Jerzy Buzek stammen aus Polen. Das sei eine gute Ausgangsposition für Verhandlungen, garantiere allerdings nichts, erklärt Lewandowski. Denn wie die Verhandlungen verlaufen werden, hänge vor allem von dem wirtschaftlichen Klima Mitte 2011 ab, wenn Ungarn den Vorsitz im EU-Rat an Polen weitergibt.
Nach Ansicht von Lewandowski seien die Verhandlungen 2011 für Polen sehr wichtig. Das Land brauche noch einen günstigen 7-Jahres-Plan, um an den EU-Durchschnitt anschließen zu können. Wenn jedoch die griechische Krankheit sich auf andere Länder übertragen sollte und eine Bankrott-Lawine auslöst, dann werden die Aussichten auf sinnvolle Verhandlungen über das EU-Budget eher düster, so Lewandowski im Gespräch mit dem Wochenmagazin Polityka. 

Newsweek: Verlorene Generation

Verlorene Generation - einen Artikel unter diesem Titel finden wir in dem Wochenmagazin Newsweek. Er handelt von den Problemen junger Europäer auf dem Arbeitsmarkt. Noch vor einigen Jahren, lesen wir in dem Artikel, hatte Europa über die Muttersöhnchen aus Italien gelacht, die ihr ganzes Leben lang bei Mama bleiben wollen. Dann tauchte die Krise auf und alles hat sich geändert. Es hat sich herausgestellt, dass es auch in Frankreich, Spanien, Deutschland und Großbritannien viele Nesthocker gibt. Nur, so Newsweek, dass nur wenige dieser Muttersöhnchen und – töchter aus Faulheit bei den Eltern wohnen. Die meisten tun es aus Geldnot. Sie arbeiten für wenig Geld und das trotz höherer Ausbildung, vieler abgeschlossener Kurse und Praktika. Hier ein paar Zahlen: Vor drei Jahren betrug die Arbeitslosigkeit der Jungen Europäer 15% - heute sind es 21%, so hoch, wie seit 50 Jahren nicht mehr. Die Arbeitslosigkeit unter jungen Italienern ist in den letzten vier Jahren von 22 auf 30 Prozent gestiegen, unter jungen Spaniern hat sie sich verdoppelt (von 20 auf 40%). In Polen und Frankreich ist jede vierte junge Person arbeitslos. 
Die Situation hat mit der Sättigung des Arbeitsmarktes mit Humanisten zu tun und mit fehlendem Generationsaustausch. Die Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen wird einen tiefen Einfluss auf die Struktur der europäischen Gesellschaften haben, warnen Wirtschaftsexperten.

adn