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Ziel: Präsidentenpalast

29.06.2010

Gazeta Wyborcza: Die Macht der Ruhe

”An die Vierte Republik zu erinnern, die Vierte Republik zu verschweigen”, titelt heute die Gazeta Wyborcza und berichtet über die Ziele der zweiten und zugleich letzten Debatte der beiden Präsidentschaftskandidaten Bronislaw Komorowski und Jaroslaw Kaczynski. Am Mittwoch treten die beiden Politiker wieder in einem Fernsehduell gegeneinander an.

Wie der Mitarbeiter im Wahlkampfteam von Jaroslaw Kaczynski Adam Bielan verrät, ist das Hauptziel Kaczynskis für das Duell, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. ”In den Debatten ist Jaroslaw Kaczynski einem Prinzip treu: keine Polemik mit seinem Gegner zu führen. Wir glauben, das neue Image Kaczynskis ist unser Schlüssel zum Erfolg”, so Bielan.

Und die Ziele der Bürgerplattform?  Komorowski will Kaczynski provozieren, damit dieser sein wahres Gesicht zeigt, sagte die Sprecherin des Wahlkampfteams Komorowskis, Malgorzata Kidawa-Blonska. ”Das Wichtigste ist, dass die Menschen am 4. Juli wählen gehen. Wir müssen zeigen, dass der Sieg Kaczynskis eine Gefahr ist. Wenn die Zuschauer einen ruhigen, statt eines aggressiven Kaczynski in der Debatte sehen, gehen sie nicht wählen. Deshalb ist unser Ziel, Kaczynski aus der Ruhe zu bringen”, so Kidawa-Blonska im Interview für die Gazeta Wyborcza.

Rzeczpospolita: Zweite Debatte steif und langweilig?

Die morgige Debatte könnte ähnlich aussehen, wie die vom Sonntag, spekuliert  die Rzeczpospolita. Laut der Zeitung hatten die Kandidaten u.a.  Probleme mit der Wahl neuer Themenbereiche und so werden sie wahrscheinlich wieder über Sozial-, Wirtschafts- und Außenpolitik sprechen. Auch für einen direkten Meinungsaustausch zwischen beiden Kandidaten wird sich wohl kein Platz finden. Es könnte eine steife, langweilige und wenig interaktive Debatte werden, so die Rzeczpospolita.

Rzeczpospolita: Chinesische Touristen gesucht

Über ungenutzte Chancen im polnisch- chinesischen Verhältnis berichtet die Rzeczpospolita. Laut dem Blatt geben die Chinesen während ihrer Reisen jährlich 60 Milliarden Dollar aus. Polen aber hat davon wenig: im vergangenen Jahr haben knapp 19 Tausend Chinesen Polen besucht, nur 300 von ihnen waren Touristen. Als Grund für die schwachen Statistiken nennt die Rzeczpospolita die strenge Einreisepolitik des polnischen Staates gegenüber chinesischen Bürgern. Die harten Vorschriften sollen illegale Immigration verhindern. Auf die Touristik wirken sie sich jedoch fatal aus, fährt die Rzeczpospolita fort. Vor zwei Jahren hatte die Polnische Tourismus-Organisation POT z. B. 30 Vertreter chinesischer Reisebüros nach Polen eingeladen. Die Hälfte von ihnen hat damals kein Visum bekommen. Nun möchte die POT die Chinesen während der aktuellen Expo in Shanghai an Polen interessieren und im September einen runden Tisch polnischer und chinesischer Reisebüros organisieren. Von chinesischer Seite haben 31 Unternehmen daran Interesse bekundet.  Von polnischer Seite dagegen hat noch keines seine Ankunft bestätigt. Die polnischen Touristik-Büros sind entmutigt von der geringen Zahl von Chinesen, die nach Polen kommt. Und so schließt sich der Teufelskreis, konkludiert die Rzeczpospolita.

Rzeczpospolita: Keine Angst vor Mathe

Die Rzeczpospolita berichtet schließlich auch über gute Ergebnisse der polnischen Schüler bei dem diesjährigen Mathematik-Abitur. Zum ersten Mal seit über 25 Jahren war Mathematik 2010 bei der Reifeprüfung Pflicht. Das Examen haben zwischen 80% und 90% der Schüler bestanden. Das war auch das Ziel der Prüfungskommission. Möglichst viele Schüler sollten das Abitur bestehen, damit die Gegner der Mathe-Prüfung beruhigt werden. Auf ein wirklich realistisches Bild der Mathematikkenntnisse der polnischen Schüler werden wir daher noch einige Jahre warten müssen, schreibt die Rzeczpospolita.


 adn/jr