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Nach der Parade

19.07.2010

WPROST: Warschau – keine schwulenfreundliche Stadt?   

In einem Gespräch mit der Wochenzeitschrift Wprost (Wypuscic geja z toalety) erzählt Krystian Legierski, Mitveranstalter der Europride in Warschau von den Schwierigkeiten bei der Organisation der Parade. Vor wenigen Jahren seien über 1,5 Millionen Homosexuelle zu der Parade in Madrid gekommen. Zum Vergleich kamen im letzten Jahr nach Zürich nur 60 Tausend Schwule und Lesben. Warschau sei problematisch, weil die Stadt im Ausland eine schlechte Presse habe, meint Legierski. Ausländische Medien warnen die homosexuellen Kreise vor einem Besuch in Polen, da solch ein Ausflug für sie gefährlich werden könnte. Polen werde als ein homophobisches Land dargestellt. Er versuche zu erklären, dass in diesem Land keine wilden Menschen leben, die nur davon träumen, einen Schwulen zusammenzuschlagen. Doch Warschau werde nicht als eine schwulenfreundliche Stadt angesehen. Für die Schwulen und Lesben im Ausland sei die Europride in Warschau ein bisschen wie eine Demonstration für Menschenrechte in China.  

Krystian Legierski kritisiert auch die Einstellung der Regierung zu der Parade. Die Regierungspartei PO versuche gar nicht mal die homosexuellen Kreise zu verstehen, sie wolle die Möglichkeit, Vorurteile wenigstens teilweise zu beseitigen, nicht ausnutzen. Dabei sind die Schwulen und Lesben die größte Minderheit in Polen. Die Regierung sollte die Veranstalter unterstützen, meint Legierski. Die Aufgabe der Regierung sei es doch, eine Gesellschaft aufzubauen, in der sich jeder, unabhängig von seinen Anschauungen, wohl fühlen könne, so Krystian Legierski in der Wochenzeitschrift Wprost.

 

RZECZPOSPOLITA: Panne bei Grunwald

Aus Anlass des 600. Jahrestages der Schlacht bei Grunwald wurde in der Nähe der Ortschaft Stebark eine Inszenierung der Schlacht veranstaltet. An dem Ereignis haben sich ca. 2000 Ritter beteiligt. Eine weitaus größere Schlacht mussten aber die 120 Tausend Zuschauer überstehen, schreibt die Tageszeitung Rzeczpospolita. Die Inszenierung dauerte ungefähr eine Stunde, um die Ortschaft zu verlassen, musste man aber in einem stundenlangem Stau stehen. Der Verkehr konnte erste gegen Mitternacht geregelt werden. Die größten Pechvögel konnten das Schlachtfeld erst in den frühen Morgenstunden verlassen. Alle wussten, dass zu der Jubiläums-Inszenierung sehr viele Zuschauer kommen werden. Doch alles wurde so veranstalten, wie in den vergangenen Jahren, sagt dem Blatt ein Polizeibeamter. Die 300 Beamten, die den Verlauf der Veranstaltung regeln sollten, waren ratlos. Wenn es nur eine einzige schmale Strecke mit einer Fahrbahn in jede Richtung gibt, würden sogar ein halbe Million Polizisten nichts helfen, so das Blatt.

Die Schlacht bei Grunwald, ist in die deutsche Geschichte als die Schlacht von Tannenberg eingegangen. Es war die größte Schlacht des mittelalterlichen Europas. Die vereinigten Heere des Königreiches Polen und des Großherzogtums Litauen haben damals das Heer des Deutschen Ordens besiegt.

 

DZINNIK/GAZETA PRAWNA: Traumberuf? Automechaniker!

Automechaniker und Frisör sind derzeit die populärsten Berufe in Polen, berichtet die Tageszeitung Dzienik/Gazeta Prawna (Najbardziej popularne zawody). Immer mehr junge Polen entscheiden sich, einen der beiden Berufe zu erlernen. In wenigen Jahren wird in Polen eine Fülle vor Frisör-Salons entstehen, prophezeit das Blatt. Derzeit lassen sich 23 Tausend Polen zum Friseur ausbilden. Fast doppelt so viel wie noch vor fünf Jahren. Ähnlich sieht die Situation im Falle von Automechanikern aus. Solch eine Popularität haben diese Berufe seit Beginn der 90-er Jahren nicht mehr genossen, stellt Rzeczpospolita fest. Die Jugend verstehe die Arbeitsmarktmechanismen immer besser. Deshalb entscheiden sich junge Menschen für solch eine Ausbildung, die ihnen später eine Chance für einen Job gibt, so der Experte Jacek Mecina für das Blatt Rzeczpospolita.    

 

kk