DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: 1000 Tage Tusk
Heute vergehen exakt 1000 Tage seitdem Donald Tusk das Amt des Premierministers übernommen hatte. Die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna (Dziś mija 1000 dni rządów Tuska) vergleicht die Wahlversprechen des Regierungschefs mit der Wirklichkeit. Vor drei Jahren versprach Tusk unter anderem, dass bis 2012 in Polen 2 Tausend Kilometer Schnellstraßen entstehen werden. Heute wissen wir, dass es höchstens Einhundert werden. Der Gebürtige Danziger Tusk versprach auch, dass die Fahrt von Warschau nach Gdansk 2 Stunden und 15 Minuten dauern würde. Dies werde vor dem Ende seiner Amtszeit aber nicht gelingen, urteilt das Blatt. Vereinfachte Prozeduren bei der Registrierung von Firmen wurden zwar eingeführt, doch die Prozeduren sind nicht so einfach, wie sich das die Unternehmer und Wirtschaftsexperten vorgestellt hatten. Bis zu der EM 2012 sollten in Polen 1600 Kilometer Autobahnen entstehen – das könnte die Regierung noch schaffen. Auch die Digitalisierung der staatlichen Behörden ist im Gange. Mit Sicherheit wird aber die Senkung der Arbeitslosenquote nicht gelingen, meint das Blatt. Bis zum Ende seiner vierjährigen Amtszeit sollte, laut Regierungschef Tusk, die Arbeitslosenquote einstellig sein. Dies sei unmöglich, schreibt Dziennik. Laut Prognosen soll sich die Arbeitslosenquote Ende des Jahres auf 12, 3% erhöhen.
GAZETA WYBORCZA: Das Kreuz spaltet die Nation
Es sei ein langer Weg: von der allgemeinen Trauer nach der Flugzeugkatastrophe vom 10. April, wo Tausende Menschen Kerzen vor dem Präsidentenpalast in Warschau anzündeten, bis zu der Demonstration der Kreuzgegner am vergangenen Montag in der polnischen Hauptstadt. In der neuen polnischen Geschichte sei das ein sehr bedeutender Wandel, , schreibt in ihrem Kommentar die Tageszeitung Gazeta Wyborcza (Bóg, Honor, Do kościoła). Noch nie wurde die Umgebung des Kreuzes zu einem Hyde Park, wo jeder das über die Religion sagen kann, was er denkt.
Die Laien in Polen hätten plötzlich ihre Kraft gezeigt. Der Streit um die Rolle der Kirche im Staat entflammte aufs Neue. Die Bischofskonferenz versuche die Diskussion über das Kreuz vor dem Präsidentenpalast zu meiden. Doch das Schweigen in solch einer fundamentalen Angelegenheit, wie das politische Spiel mit einem religiösen Symbol bedeute, dass sich die Kirche selbst des Rechts beraubt, in wichtigen sozialen Fragen das Wort zu ergreifen, so der Kommentar in der Tageszeitung Gazeta Wyborcza.
DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Schnell und radikal – neue Musik aus Polen
Schnell, laut und radikal – solche Musik aus Polen findet immer mehr Liebhaber im Ausland. Einst assoziierte man Polen mit dem Namen von Frederick Chopin. Heute sind Heavy-Metall-Gruppen das Wahrzeichen der polnischen Musik. Musikfans im Ausland hören gern polnische Musik, wollen polnische Gruppen live erleben und sind im Stande viel dafür zu zahlen, schreibt die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna (Zarabiamy na eksporcie metalu). Gestern erschien in den USA eine neue Platte der Band "Corruption". Die ersten Rezensionen sind sehr gut. Neben den Vereinigten Statten treten polnische Bands regulär in Japan auf. Die Jungs von "Unsun", die gerade ihr zweites Studioalbum aufgenommen haben, planen bereits eine Konzertreise durch Asien. Die Plattenfirma Mystic verzeichnete im vergangenen Jahr mehrere kommerzielle Erfolge. Die neue CD der Kult-Band "Behemoth" zum Beispiel schaffte es auf den 55. Platz der amerikanischen Billboard-Liste. Solch eine hohe Platzierung ist bis dahin keiner anderen polnischen Musikgruppe gelungen.
kk