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Polnische Ärzte verdienen rund 64 Prozent mehr als vor drei Jahren

12.08.2010

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Nachfrage nach Sonnenkollektoren steigt

Die Polen entdecken langsam die Kraft der Sonne. Die Nachfrage nach Sonnenkollektoren steigt auch in Polen an, schreibt die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna (W kolejce po kredyt na słońce). Noch kann zwar nicht von einem Massenphänomen gesprochen werden. Aber die Zahl der Menschen, die sich eine Solaranlage auf ihr Dach bauen, wächst jedes Jahr um 40 Prozent. Dieser Anstieg sei nicht verwunderlich, schreibt die Zeitung, denn derzeit müsse für jede Anlage quasi nur die Hälfte bezahlt werden. 45 Prozent der Kosten werden nämlich vom Nationalen Naturschutz- und Wasserwirtschaftsfond übernommen. Der hat dafür rund 300 Millionen Zloty zur Verfügung gestellt. In Kooperation mit sieben Banken im Land sollen die Polen somit animiert werden, ihre Dächer in umweltfreundliche Energieerzeuger zu verwandeln. Und das lohnt sich, rechnet Dziennik vor. Pro Jahr könnte ein durchschnittlicher Haushalt damit rund 500 Euro für Warmwasser einsparen.

 


DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Ärztegehälter um 64 Prozent gestiegen

Noch ein weiteres interessantes Thema greift Dziennik heute auf. Die Ärzte in Polen haben Grund zur Freude, schreibt die Zeitung (Lekarze zarabiają najlepiej od lat). Denn sie verdienen so gut wie noch nie. Ihr Einkommen ist in den vergangenen drei Jahren zum Teil um 64 Prozent gestiegen. Ein Chefarzt hat demnach ein Grundgehalt von 4500 Zloty im Monat (1200 Euro). Rechnet man das Geld dazu, das Ärzte sich nebenbei zum Beispiel in Bereitschaftsdiensten verdienen, kommen sie etwa auf 7000 Zloty im Monat – wenn sie angestellt sind. Das betrifft allerdings nur einen kleinen Teil. Die meisten Ärzte arbeiten nämlich auf Vertragsbasis und müssen sich somit nicht an die Begrenzung der Wochenarbeitszeit halten. 72-Stunden-Wochen seien also völlig normal, schreibt Dziennik. Damit kommen viele dann schon einmal auf 10 000 Zloty im Monat (2700 Euro).
Experten gehen sogar davon aus, dass die meisten Ärzte noch mehr verdienen, als offiziell bekannt. Denn in Polen sei es gang und gäbe, dass Ärzte morgens in einem Krankenhaus arbeiten, nachmittags in einem anderen und abends noch Privatpatienten empfangen. Und diese Einkünfte könne niemand kontrollieren.
Trotz der gestiegenen Erträge wandern viele Ärzte ins Ausland ab, wo sie noch immer weitaus mehr verdienen können. Ein Problem, dem sich das Gesundheitsministerium stellen muss. Es müsste die Löhne noch um ein Vielfaches anheben, meint Dziennik. Doch dafür fehle das Geld.  

 

GAZETA WYBORCZA: Polonia oder Legia? Du musst dich entscheiden!

Fußballfans, die beide Warschauer Clubs verehren, haben seit neuestem schlechte Karten, schreibt die Gazeta Wyborcza in ihrem Hauptstadtteil (Chcesz kibicować?Wybieraj: Legia albo Polonia). Denn im Zweifel haben sie für die Spiele der einen Mannschaft gar keine Karten. Dauerkarten kann man nämlich von nun an nur noch für einen der beiden Clubs kaufen. Jeder Fan wird dann registriert und für den Kauf einer Dauerkarte des anderen Clubs gesperrt. Nun haben sich die ersten Fans beschwert und Legia und Polonia schieben die Schuld auf den Ticketverkäufer „Extraklasa“. Der rechtfertigt das Registriersystem mit Sicherheitsbedenken.
Es gibt nur eine Möglichkeit, die Regelung zu umgehen, schreibt die Zeitung: Fans müssen ein Gästeticket für die Spiele des jeweils anderen Clubs kaufen. Doch davon gibt es meist zu wenig. Die Warschauer müssen sich also entscheiden: Sind sie Legia-Fans oder doch eher für Polonia. 

ele