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Warschauer Flughafen-Chaos freut die Konkurrenz

08.09.2010

RZECZPOSPOLITA: PO mit erstaunlich guten Umfrageergebnissen


Das beste Ergebnis für die Bürgerplattform (PO) seit dem 10. April. So überschreibt die konservative Rzeczpospolita heute ihre neusten Umfrageergebnisse (Najlepszy wynik PO od 10 kwietnia). Demnach hat das Meinungsforschungsinstitut GfK Polonia herausgefunden, dass im Moment 52 Prozent der Befragten die Regierungspartei von Premierminister Donald Tusk unterstützen. Ihre Zustimmung ist damit seit der letzten Umfrage vor drei Wochen noch einmal um 4 Prozentpunkte gestiegen. Würde die PO dieses  Ergebnis bei den Parlamentswahlen erzielen, könnte sie sogar alleine regieren. Das ist ein überraschend gutes Ergebnis, beachtet man, dass die PO gerade angekündigt hat, die Mehrwertsteuer zu erhöhen, meint die Zeitung.
Der Abstand zur Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit PiS hat sich nun auf 17 Prozentpunkte vergrößert. Für sie würden 35 Prozent der Befragten stimmen. Genauso viel, wie vor drei Wochen. Das zeigt, dass die Unterstützung für die PiS erstaunlich stabil ist. Egal, was dessen Vorsitzender Jaroslaw Kaczynski macht. Im Moment hat der aber ganz sicher keine Chance, an die Macht zurück zu kehren, meint die Rzeczpospolita.


DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Warschauer Flughafen-Chaos freut die Konkurrenz


Das Chaos am Warschauer Flughafen nervt die Passagiere, aber es freut die Konkurrenz. So schreibt die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna heute, dass vor allem die Flughäfen in Lodz, Krakow und Katowice von den Umleitungen profitieren (Remont warszawskiego Okęcia szansą dla małych lotnisk). An drei Wochenenden im September ist der Flugverkehr am Warschauer Chopin-Flughafen nämlich stark eingeschränkt und Passagiere müssen ausweichen. Und so hat Lodz zum Beispiel am vergangenen Wochenende statt der üblichen 4 000 diesmal rund 18 000 Gäste abgefertigt. Mehr Kunden, mehr Gewinn, schlussfolgert die Zeitung.
Allein am vergangenen Wochenende hat der Flughafen umgerechnet rund 250 000 Euro verdient. Ein Zehntel des Gewinns, den er sonst im ganzen Jahr macht. Und nun hat Lodz Gefallen gefunden am Erfolg. Wenn die Kunden zufrieden waren, so die Rechnung der Betreiber, werden sie auch wiederkommen. Das zieht dann wiederum neue Fluglinien an und ermuntert alte, ihre Flotte zu vergrößern. Laut Informationen von Dziennik verhandelt Lodz nun schon mit RyanAir, damit der Billigflieger eine neue Basis vor Ort baut.
Noch spürt der Warschauer Flughafen die Last der Konkurrenz nicht auf seinen Schultern. Aber der Kampf hat ja auch gerade erst begonnen, schreibt Dziennik.


GAZETA WYBORCZA: Warsaw Music Week – eine Premiere mit guten Erfolgschancen?


Es wird ein wahrer Musik-Marathon: die Warsaw Music Week, die am 17. September beginnt, wird die Clubs der Stadt mit einer Art Musik-Teppich überziehen, schreibt heute die Gazeta Wyborcza (Pomysł przyszedł z Liverpoolu). Es ist eine Premiere. Abgeschaut hat Warschau das Konzept im englischen Liverpool, wo die Music Week schon seit 2003 erfolgreich funktioniert und mittlerweile zum Aushängeschild der Stadt geworden ist. Das soll nun auch in Warschau funktionieren.
Doch die Gazeta Wyborcza meldet Zweifel an. Zum einen befürchtet sie, dass das Festival das gleiche Schicksal ereilt, wie das Orange Warsaw Festival. Das ist auch vielversprechend gestartet, geriet dann aber in eine Finanzkrise, weil die Stadt es nicht mehr bezahlen konnte, und musste letztendlich an die kommerziellen Betreiber Orange und den Privatsender TVN abgegeben werden. Dadurch hat es seinen eigentlichen Charme verloren.
Zum zweiten soll die Warsaw Music Week die Bewerbung Warschaus um den Titel „Kulturhauptstadt 2016“ unterstützen. Doch für diesen Zweck, so schreibt die Zeitung, ist es schon eindeutig zu spät. Die Jury entscheidet bereits Mitte Oktober, welche polnischen Städte ins Finale geschickt werden. Bis dahin dürfte kaum absehbar sein, ob sich das Festival etabliert hat.
Eine schöne Idee ist es trotzdem, meint die Zeitung. Vor allem kann das Festival nämlich zu einem dienen: Es kann die polnische Kulturszene im Ausland ein bisschen bekannter machen, schreibt die Gazeta Wyborcza.

 

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