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Europäische Akzente in der polnischen Presse

17.09.2010

Dziennik Gazeta Prawna: Die EU blickt nach Osten

Die EU blickt nach Osten – so betitelt ihren Artikel über den gestrigen EU-Gipfel in Brüssel die Zeitung Dziennika Gazeta Prawna. Die EU-Staaten, so das Blatt, haben gestern den Weg für ein Freihandelsabkommen mit Südkorea endgültig geebnet. Der Pakt über freien Warenaustausch mit Europas viertgrößtem Handelspartner unterstreicht das Streben der EU-Staaten nach einer engeren Partnerschaft mit strategisch wichtigen Partnern in Asien und Lateinamerika. Laut Dziennik ist die EU jedoch vor allem daran interessiert, mit China zusammenzuarbeiten. Die Gemeinschaft hat aus der Wirtschaftskrise nämlich eine Lektion gezogen und zwar, dass ihr Wohlstand von China abhängig ist. Dass Deutschland die Krise mit Erfolg bekämpfen konnte, liegt mit dem Export deutscher Waren nach China zusammen, beobachtet das Blatt. Experten erwarten, dass sich die Handelsbeziehungen der Europäischen Union mit diesem asiatischen Land in nächster Zukunft stark intensivieren werden, denn auch Peking hat daran Interesse, mit der Europäischen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten. Der letzte EU-Gipfel bringt also keine guten Nachrichten für diejenigen, die davon überzeugt waren, dass für Brüssel vor allem die Beziehungen mit solchen Ländern im Osten, wie die Ukraine oder Russland von Interesse sind. China, Indien Südkorea schaffen bessere Chancen für gute Geschäfte, konkludiert das Blatt Dziennik Gazeta Prawna.

Rzeczpospolita: Alle drücken der deutschen Wirtschaft die Daumen

Diese Woche veröffentlichte die Europäische Union ihre Wirtschaftsprognosen für die ganze EU sowie für die einzelnen Mitgliedsländer. Diese sind günstiger als noch vor einem Jahr. Die Wirtschaft Polens soll weiterhin an der Spitze bleiben. Das polnische Bruttoinlandsprodukt soll um 3,4% wachsen, genauso schnell soll sich, nach Schätzungen der Europäischen Kommission, die deutsche Wirtschaft entwickeln. Damit wird Polen nicht mehr der einzige Spitzenreiter der EU sein- lesen wir im Kommentar der Zeitung Rzeczpospolita zu den Konjunkturmeldungen der Europäischen Kommission. Das Blatt erinnert daran, dass noch vor einem Jahr die polnische Wirtschaft europaweit die Wirtschaft Nummer eins war. Überholen sollte Polen erst im kommenden Jahr die Slowakei. Nun korrigiert Brüssel seine Prognosen. Polen schneidet zwar weiterhin sehr gut ab, aber die Analysen zeigen deutlich,  schreibt die Rzeczpospolita, dass uns andere Länder einholen. Die Konjunktur in der ganzen Union nimmt nämlich an Fahrt auf. Der Kommentator der Rzeczpospolita äußert die Ansicht, dass im Moment alle besonders ganz fest der deutschen Wirtschaft die Daumen drücken. Das Blatt überzeugt die Leser, dass auch Polen dies tun sollte, denn 20% des polnischen Exports gelangen nach Deutschland. Gute Prognosen für die deutsche Wirtschaft können für polnische Exporteure von Nutzen sein - schreibt die Zeitung und endet den Artikel mit dem Wunsch, dass ähnlich wie in Deutschland die polnische Regierung ein Sparpaket beschließt.

Dziennik Gazeta Prawna: Polnische Firmen investieren in Deutschland

Wir bleiben beim Thema Wirtschaft. Nach einem Bericht der Zeitung Dziennik Gazeta Prawna nutzen polnische Unternehmen die internationale Wirtschaftskrise, um zu expandieren. Sie investieren auf den weltweit größten Märkten. Allein im ersten Halbjahr 2010 haben sie 2,3 Milliarden Euro angelegt, verglichen mit 2 Milliarden im Jahr 2009. Das meiste Geld wird in Deutschland investiert. Das liegt daran, dass im kommenden Jahr der deutsche Arbeitsmarkt für Polen geöffnet wird, vermutet das Blatt. Außerdem zieht die polnischen Firmen der günstige Preis der in Not geratenen deutschen Unternehmen an. Die Polen übernehmen oft gut bekannte deutsche Marken. Damit müssen sie nicht Millionen für die Werbekampagnen ihrer Produkte ausgeben. Mit dem Gütesiegel "Made in Germany" erhoffen sich polnische Unternehmen auf den weltweiten Märkten, besser expandieren zu können, lesen wir in der Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Die meisten polnischen Firmen investieren in Deutschland in die Chemiebranche und in IT. Als Beispiel nennt das Blatt u.a den Kauf von "Heilbronn Pressen" durch die polnische Firma Makrum.

k.l.