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Das Ansehen der katholischen Kirche in Polen sinkt

21.09.2010

GAZETA WYBORCZA: Das Ansehen der Kriche sinkt 

Die katholische Kirche in Polen hat ihr gutes Ansehen verloren, schreibt die Tageszeitung Gazeta Wyborcza (Kosciol placi za PiS i krzyz) und beruft sich dabei auf die Ergebnisse einer Meinungsumfrage, die vom Meinungsforschungsinstitut CBOS durchgeführt wurde. Daraus geht hervor, dass sich die Gruppe der Kirchenkritiker in Polen in den letzten vier Monaten um 10% vergrößert hat. Zur Zeit beurteilen 35% der Polen das Vorgehen der katholischen Kirche negativ. Schuld an dem schwachen Ergebnis ist, laut CBOS-Chefin Professor Miroslawa Grabowska, das Engagement mancher Bischöfe in den letzten Präsidentschaftswahlkampf und die zwiespältige Haltung der Kirche in dem Streit um das Kreuz vor dem Präsidentenpalast. Die schärfste Kritik erntet die Kirche in Städten mit über 100 Tausend Einwohnern, und von Menschen, die mit der linken Weltanschauung sympathisieren. Eine gute Meinung über die polnische Kirche haben dagegen Dorfbewohner mit  Grundschulausbildung.

Und wie betrachten die Geistlichen die Ergebnisse der letzten Studie. Je nach dem, lesen wir in dem Blatt. Priester Witold Zdaniewicz meint, es sei nichts geschehen. Für die Kirche habe sich nicht viel verändert. Viel gefährlicher wäre es, laut Zdaniewicz, wenn die Religiosität der Polen sinken würde, hier handle es sich aber nur um die Beurteilung der Kirche. Der Publizist Pater Jacek Prusak ist entgegengesetzter Meinung und sagt, dass die Studie ein Warnsignal sei. Die Kirche sollte daraus Schlüsse ziehen, wie man sich während des Wahlkampfes verhalten solle und wie man reagieren müsse, wenn religiöse Symbole von der Politik misshandelt werden, so Jacek Prusak im Blatt Gazeta Wyborcza.   

 

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: 4 Millionen Menschen kämpfen um den polnischen Pass  

Von einer Entscheidung des Verfassungstribunals hängt ab, ob die Zahl der polnischen Bürger um fast 4 Millionen steigen wird, berichtet die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna (Sąd zdecyduje). Polen, die in der heutigen Ukraine, Weißrussland und in Litauen leben, wollen die polnische Regierung endgültig dazu zwingen, ihnen die polnische Bürgerschaft zuzuerkennen. Den Kampf mit den polnischen Beamten führt der Chef der Stiftung Solidarnosc-Wschod/Solidarität-Ost Czeslaw Skarzynski an. Seit fünf Jahren versucht Skarzynski, als  polnischer Bürger anerkannt zu werden. Erfolglos. Nachdem sein Antrag von dem masowischen Wojewoden, dem Innenministerium und einem Landesgericht abgelehnt wurde, wandte sich Skarzynski an das Verfassungstribunal.

Czeslaw Skarzynski wurde 1956 in der Nähe von Grodno geboren. Seit sieben Jahren lebt er in Warschau. Obwohl er über eine langfristige Aufenthaltsgenehmigung verfügt, ist er, formell gesehen, weiterhin ein weißrussischer Bürger. Alles deswegen, weil seine Eltern 1939 nach dem Einmarsch der Sowjets zwanghaft zu sowjetischen Bürgern wurden. Die Entscheidungen von damals akzeptierten heute die Institutionen des freien Polen. Das ist ein Problem für viele Polen, die während und nach dem Krieg gegen ihren Willen sowjetisiert wurden, beschwert sich Skarzysnki bei dem Blatt. Der ehemalige Richter des Verfassungstribunals Wieslaw Johann meint, dass die Institutionen der freien polnischen Republik nicht an das Recht der kommunistischen Volksrepublik anknüpfen sollten, da sich dieses oft gegen die Interessen Polens richtete. Wenn das Verfassungstribunal seine Meinung teilen wird, wird jeder polnische Bürger des Vorkriegspolen die polnische Staatsbürgerschaft beantragen können und diese auch bekommen müssen, so das Blatt Dziennik/Gazeta Prawna.

 

RZECZPOSPOLITA: Poznan bereit für die Fußball-EM 

Das erste polnische Stadion für die kommende EM 2012 ist eröffnet. Zum Auftakt erschien auf dem Sportplatz im westpolnischen Poznan der englische Rock-Star Sting. Diesmal in Begleitung eines Symphonieorchesters. Die Konzertbesucher störte der Staub der soeben beendeten Bauarbeiten nicht, schreibt das Blatt. Die Renovierung des Stadtstadions in Poznan kostete 700 Millionen Zloty, für den Bau der Dachkonstruktion wurden über 7 Tausend Tonnen Stahl verwendet, auf den Tribünen werden bis zu 43 Tausend Zuschauer  Platz finden. Zwei Jahre vor dem ersten EM-Anpfiff ist Poznan für das große Fußball-Ereignis bereit, so die Rzeczpospolita.  

 

kk