NEWSWEEK: Kaczynski – Ich bleibe in der Politik
Ein umfangreiches Interview, dass die Wochenzeitschrift Newsweek (Chcę być premierem) mit dem Chef der größten Oppositionspartei PiS Jaroslaw Kaczynski durchgeführt hat, sorgt in Polen für viel Aufsehen. Zum ersten Mal seit den verlorenen Präsidentschaftswahlen spricht Kaczynski über den Wahlkampf. In der Regel übernehme er die Verantwortung für den Ausgang der Wahlen, sagt der Politiker. Doch diesmal könne er das nicht tun. Nach dem Unfall der Präsidentenmaschine am 10. April war er nicht im Stande, klar zu denken. Der Wahlkampf wurde von seinen Mitarbeitern ausgedacht Nach dem Tod seines Zwillingsbruders befand er sich in einem tiefen Schock-Zustand, gibt Jaroslaw Kaczynski zu. Nichts schlimmeres konnte ihm in seinem Leben zustoßen. Er musste starke Beruhigungsmittel nehmen. Wieso habe er sich dennoch dazu entschieden, an dem Präsidentenwahlkampf teilzunehmen, fragt das Magazin. Verschiedenen Studien war zu entnehmen, dass es die beste Lösung für die Partei gewesen war, sagt Kaczynski. Andere Kandidaturen waren zu schwach gewesen und könnten zu einer tiefen Krise im Inneren der Partei führen. Sein Bruder, der ein Mitbegründer der Partei gewesen war, würde sich das mit Sicherheit nicht wünschen. Auch für Polen wäre die Krise in der einzigen wichtigen Oppositionspartei sehr schädlich, so Jaroslaw Kaczynski.
RZECZPOSPOLITA: Berufsschulen mit Zukunft
Das polnische Bildungsministerium will für die Berufsschulen werben, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita (Kariera po zawodce?). Demnächst sollen 8 Kurzfilme entstehen, die die positiven Seiten der Ausbildung in einer Berufsschule zeigen. Sie wollen zu Verbesserung des Images der Berufsschulen beitragen, sagt Ewa Lefik-Babiasz vom Bildungsministerium. Sie wollen zeigen, dass es Schulen für Menschen seien, die bewusst ihre Karriere aufbauen möchten und das Wissen entwickeln wollen, das von Arbeitgebern heutzutage gesucht werde, fügt Lefik-Babiasz hinzu. Der Markt braucht ausgebildete Spezialisten. Doch in Polen funktioniert immer noch das Stereotyp, dass in Berufsschulen diejenigen landen, die es anderswo nicht geschafft haben, schreibt das Blatt. Sollte das Projekt erfolgreich verlaufen, muss sich aber die Situation in den polnischen Berufsschulen verbessern. In vielen mangelt es an moderner Ausstattung. Deshalb soll die Werbeaktion auch von einer breiten Analyse der Situation in den Schulen begleitet werden. Man wolle unter anderem die Frage beantworten, in wie weit die Lehre Kontakt mit den neuesten Technologien haben, sagt Ewa Lefik-Babiasz.
RZECZPOSPOLITA: PO konkurrenzlos
Die Regierungspartei PO hat keine Konkurrenz, lesen wir in der Tageszeitung Rzeczpospolita (PO bez konkurencji). Aus einer Meinungsumfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Gfk Polonia für das Blatt durchgeführt hatte, geht hervor, dass jeder zweite Pole seine Stimme für die Tusk-Partei abgeben würde. Die Kaczynski-Partei könnte mit einer Wählerzustimmung von ca. 34% rechnen. Politiker der beiden Parteien zeigen sich mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Seit drei Jahren stehen sie an der Spitze, das spreche für sich, sagt Waldy Dzikowski, Vize-Chef der Partei PO. Es sei ein sehr gutes Ergebnis für uns, sagt Beata Szydlo, von der Oppositionspartei PiS. Die Zustimmung für die Regierung werde wahrscheinlich im Herbst und Winter schwinden, wenn die Menschen die Folger der schlechten Wirtschaftspolitik zu spüren bekommen werden, fügt Szydlo hinzu. Laut Spezialisten wiederholen die Politiker immer wieder das Gleiche und die Situation auf der polnischen Szene verändert sich seit drei Jahren fast überhaupt nicht. Die polnische Politik ist verstopft, so das Blatt Rzeczpospolita.