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„Polnische Straßen führen in den Himmel“

13.10.2010

Dziennik Gazeta Prawna: „Polnische Straßen führen in den Himmel“

Häufig sind sie nur zweispurig und holprig, waghalsige Überhohlmanöver und Frontalzusammenstöße sind an der Tagesordnung - die polnischen Landstraßen gehören zu den gefährlichsten in Europa. Das schreibt die Zeitung Dziennik/ Gazeta Prawna. Der gestrige Unfall eines Kleinbusses mit 18 Todesopfern zeige, wie sehr Polen ein modernes Autobahnnetz brauche. Allein im vergangenen Jahr starben über 4500 Menschen bei Autounfällen, 56 000 wurden verletzt. Seit zehn Jahren nimmt Polen damit in dieser traurigen Statistik EU-weit den ersten Platz ein – und Besserung ist nicht in Sicht. Während die Zahl der Verkehrstoten im Zeitraum von 2001-2009 in Spanien oder Frankreich um etwa die Hälfte zurückgegangen ist, bleibt sie in Polen konstant. Und auch die Ursachen für die häufigen Kollisionen auf polnischen Straßen sind seit Jahren dieselben: Alkohol, Raser, und der schlechte Zustand der Landstraßen.

 „Polnische Straßen führen in den Himmel“ resümiert Dziennik Gazeta Prawna bitter. Polen verfügt nur über etwa 1000 Kilometer Autobahnen. Im europäischen Vergleich ist das sehr wenig – in Deutschland umfasst das Autobahnnetz mehr als 12 000 Kilometer, ähnlich in Spanien und Frankreich. Deswegen gelinge es diesen Ländern, die Zahl der Verkehrstoten zu reduzieren, so Dziennik. Laut einer Studie des Warschauer Forschungsinstituts für Straßen und Brücken könnten eintausend Kilometer Autobahn jährlich 200 Polen das Leben retten und 1300 von ihnen vor teils schweren Verletzungen bewahren.

Dziennik Gazeta Prawna beziffert auch den volkswirtschaftlichen Schaden, den die häufigen Unfälle verursachen. Die Weltbank hat errechnet, dass durch Autounfälle in Polen jährlich Kosten von umgerechnet rund 7,5 Milliarden Euro entstehen. Das sind zwei Prozent des polnischen Bruttoinlandsproduktes. Ein ausgebautes Autobahnnetz sei der einzige Weg um Geld zu sparen und Leben zu retten, so Dziennik Gazeta Prawna.

 

Gazeta Wyborcza: „Deutschland nicht für Türken und Araber“

„Deutschland nicht für Türken und Araber“ paraphrasiert die linksliberale Gazeta Wyborcza den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU). Der Politiker hatte sich in einem Fokus-Interview gegen eine weitere Zuwanderung aus der Türkei und arabischen Ländern gewandt. Gazeta Wyborcza zitiert den Politiker weiter mit der Aussage: „Die Werte des Islam dürfen die deutsche Weltanschauung nicht bestimmen. Wir haben nur eine Tradition: Christliche mit Wurzeln im Judaismus.“

Das Blatt schlägt den Bogen zur Integrationsdebatte um das Sarrazin-Buch und zitiert eine Umfrage, wonach nur neun Prozent der jungen Deutschen einen Türken zum Nachbarn haben wollen. 37 Prozent der Befragten sollen angegeben haben, dass Deutschland ohne Islam ein besseres Land wäre. „Deutschland auf dem Weg zum Populismus“, sieht auch das Blatt Polska in einem umfangreichen Bericht über schrille Töne in der Integrationsdebatte. Die Zeitung zitiert etwa den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann mit dem Satz: „Es gibt keinen Grund, den Islam in unser Wertesystem zu integrieren. Deutschland will die eigene kulturelle Identität bewahren.“

Dziennik: Die Polen werden immer reicher

Die Polen werden immer reicher - das schreibt Dziennik Gazeta Prawna in ihrer heutigen Ausgabe und beruft sich auf eine Studie der Credit Suisse Bank. Das Durchschnittsvermögen der Polen beträgt umgerechnet etwa 28,500 Dollar und hat sich damit innerhalb der letzten zehn Jahre verdreifacht. Trotzdem bleiben die Polen beim Gesamtvermögen weit hinter ihren westeuropäischen Nachbarn zurück. Das Durchschnittsvermögen pro Einwohner ist in Frankreich neun Mal, in Großbritannien acht Mal und in Deutschland sechs Mal größer als in Polen.  Man müsse aber bedenken, dass sich der Reichtum dieser Länder über Generationen hinweg angesammelt habe, zitiert Dziennik den Wirtschaftsexperten Phillip Whyte. Polen und andere ehemalige Ostblockstaaten müssten hingegen den Preis für 50 Jahre sozialistischer Misswirtschaft zahlen.

Die Mitteleuropäischen Länder holen aber immer schneller auf. Das Durchschnittsvermögen der Polen ist im Vergleich zum Jahr 2000 um das Dreifache gestiegen – in Deutschland hingegen nur um das 1,8-Fache und in Großbritannien nur um das 1,4-Fache. Mit diesem Ergebnis liegt Polen in der Weltspitze. Einen solchen Anstieg des Durchschnittsvermögens verdanken die Polen vor allen Dingen dem steigenden Wert ihrer Immobilien und der Stärkung des Zloty. Beides sei ein Resultat des EU-Beitritts Polens, so Phillip Whyte. Die Länder mit dem höchsten durchschnittlichen Pro-Kopf-Vermögen sind laut Credit Suisse die Schweiz, Norwegen, Australien, Singapur, Frankreich, Schweden, Luxemburg, Großbritannien und Italien.