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PiS-Politiker haben Angst

25.10.2010

RZECZPOSPOLITA: PiS-Politiker haben Angst


Kurz vor den Kommunalwahlen klaffen große Lücken auf den Wahllisten der Partei Recht und Gerechtigkeit PiS. Denn die Kandidaten haben Angst. Das schreibt heute die Zeitung Rzeczpospolita (Kandydaci PiS rezygnują. Bo się boją). Grund für die Panik unter den Politikern ist der Anschlag auf das Büro des PiS-Abgeordneten Janusz Wojciechowski in der vergangenen Woche in Lodz. Ein älterer Mann hatte dabei den Assistenten des Politikers erschossen und einen weiteren Mitarbeiter mit Messerstichen schwer verletzt.
Einen Tag vor der offiziellen Registrierung zur Kommunalwahl haben nun zahlreiche Politiker ihre Kandidatur zurückgezogen. In Wroclaw etwa tritt ein großer Unternehmer nicht mehr an. Im Kreis Pommern haben drei Kandidaten einen Rückzieher gemacht und auch in Großpolen mussten die Listen kurzfristig noch einmal umgestellt und aufgefüllt werden.
Die Zeitung schreibt weiterhin, dass Innenminister Jerzy Miller einigen PiS-Politikern nahegelegt hat, sich vom Regierungsschutz bewachen zu lassen, etwa dem Europaabgeordneten der PiS Zbigniew Ziobro.
Nach dem Vorfall in Lodz streiten sich die politischen Lager noch immer, wer Schuld hat an der neuen Aggressivität. Und nun geraten auch die Medien ins Visier der Kritik. Politiker aller Lager fordern eine stärkere Kontrolle der Medien und rufen Journalisten dazu auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die Aggressivität in der Bevölkerung nicht noch zu befeuern, schreibt die Rzeczpospolita. 

 

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Gesucht: Der Klose-Informatiker oder Podolski-Arzt


Die Deutschen suchen händeringend nach neuen Fachkräften. Und das ist eine sehr gute Nachricht für Polen. Das schreibt heute die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna auf ihrer Titelseite (Niemcy ściągają specjalistów). Anlass zur Freude ist der neuste Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg. Der sagt nämlich, dass die Zahl der Fachkräfte in Deutschland in den kommenden 15 Jahren von knapp 45 Millionen auf 41 Millionen fallen wird. Und diese Lücke können unter anderem die Polen füllen, für die der deutsche Arbeitsmarkt ab dem 1. Januar freigegeben wird. Hinzu kommt auch, dass Bundesbildungsministerin Anette Schavan vergangene Woche ein Konzept vorgestellt hat, wie ausländische Abschlüsse in Zukunft leichter anerkannt werden in Deutschland. Es geht in erster Linie um Ingenieure, Naturwissenschaftler und Ärzte, die der deutsche Arbeitsmarkt dringend braucht.
Eine Ausreisewelle aus Polen wie es 2004 in Richtung Großbritannien der Fall war, ist laut Experten zwar nicht zu erwarten. Aber um die 400 000 stehen schon in den Startlöchern, um ihr Glück in Deutschland zu suchen. Größte Hürde dabei wird wohl für viele die Sprache sein. Denn, so schreibt die Zeitung, die deutschen Arbeitnehmer wollen keine Gastarbeiter, sondern gut ausgebildete, fähige Spezialisten, die man sofort einstellen kann. Sie suchen den Klose-Informatiker oder den Podolski-Arzt. Also, Polen mit ausgezeichneten Deutschkenntnissen, die bereit sind, längerfristig in Deutschland zu bleiben, schreibt Dziennik.    

 

GAZETA WYBORCZA: Kinderhände werden immer steifer durch PCs


Kinder sind nicht mehr in der Lage, Füller zu halten. Sie hantieren lieber mit der Maus. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommt eine Untersuchung der Hochschule für Sozial-Psychologie in Sopot. Die Gazeta Wyborcza zitiert heute die wichtigsten Ergebnis der Begutachtung von 300 Fünf- und Sechsjährigen (Dajcie im Plastelinę). Demnach hat jedes dritte Kind nur unzureichende Voraussetzungen, um Schreiben zu lernen. Kinder vom Dorf schnitten dabei noch schlechter ab, als die aus der Stadt. Um ihre Fähigkeiten zu testen, mussten die Kinder Vierecke, Kreise oder Dreiecke zeichnen. Schon bei den einfachsten geometrischen Formen waren viele Kinder überfordert. Schwierige, zusammenhängende Muster konnten sie überhaupt nicht zeichnen. Aber gerade dies sei eine Voraussetzung, um Schreibschrift zu lernen, warnen die Wissenschaftler. Sie raten Eltern, ihren Kindern zum Beispiel Knete zum Spielen zu geben, statt einer Spielkonsole. So werden nämlich alle Finger trainiert und nicht nur zum Beispiel die Daumen, so die Gazeta Wyborcza.

 

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