GW: „Frankreich und Deutschland regieren nicht die EU“
„Frankreich und Deutschland regieren nicht die EU“, beschreibt die linksliberale Gazeta Wyborcza ihren Artikel und beruft sich dabei auf die Justizkommissarin Viviane Reding, die gesagt habe: „Die EU ist eine Gemeinschaft von 27 Staaten und kein Direktorat Berlins und Paris‘.“ Die scharfen Worte richteten sich an die deutsch-französische Initiative zur Anpassung des Vertrages von Lissabon zur Vorbeugung einer erneuten Finanzkrise. Dazu bringt die Gazeta Wyborcza einen Kommentar. Auf der einen Seite braucht man während der Krise eine starke Führung, die leider durch die EU-Kommission unter Barroso nicht gewährleistet ist. Andererseits muss man die Vorstöße der großen Staaten abdämpfen, selbst wenn sie in der Sache richtig liegen, schreibt das Blatt. Zum Glück haben wir Viviane Reding, lesen wir im Kommentar. Sie hat eine eigene Meinung und sagt diese auch öffentlich, obwohl sie aus dem kleinen Luxemburg kommt.
Die konservative Rzeczpospolita schlägt einen ähnlichen Ton an. „Die Rettung der gemeinsamen Währung ist eine lobenswerte Idee, aber immer häufiger hört man Stimmen der Unruhe, schreibt die Zeitung. Warum soll sich die EU stets den Launen Deutschlands und Frankreichs fügen? Polen hat sich bereits untergeordnet. Vielleicht wäre es gut, wenn man Angela Merkel in Unsicherheit hält oder einen Preis für die Unterstützung fordert, meint das konservative Blatt.
RZ: Polen hinkt bei der Nutzung alternativer Energiequellen hinterher
In den Masuren entstehen in Kürze laut Rzeczpospolita 800 Windräder. Über die Investition freuen sich die lokalen Behörden, während Umweltschützer das Projekt zum Teil kritisch betrachten. Kritisch, denn laut Umweltschützern sollten Windkraftwerke nicht in Waldgegenden platziert werden, denn der Lärm verscheucht Tiere und die massiven Turbinen können viele Zugvögel umbringen. Wenn es um die Nutzung alternativer Energiequellen in Polen geht, dann hinkt das Land im europäischen Vergleich noch hinterher, berichtet die Zeitung. In Polen gibt es momentan fast 400 Windfarmen – diese produzieren 1000 MW. In Deutschland bläst der Wind immerhin 26.000 MW in die Stromnetze. Und während der Windstrom in Polen für ein Prozent des Energiebedarfs ausreicht, sind es in Dänemark 20 und im EU-Durchschnitt immerhin fünf Prozent.
Dziennik: In Polen sind deutsche Neuwagen billiger
Wo kaufen Sie Ihr nächstes Auto? Vielleicht in Polen? Immer mehr Deutsche und Holländer kaufen deutsche Neuwagen an der Weichsel. Laut der Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna sei es für einen Berliner viel günstiger nach Poznan/Posen zu kommen um hier einen neuen VW oder ein SKODA zu kaufen. Der Grund sei unter anderem die starke polnische Währung und die verschiedenen Steuern in den Ländern. So kostet beispielsweise ein VW Golf in Deutschland 13.866 Euro und in Polen 10.600. Ein Unterschied von über 3200 Euro. Noch immer gibt es innerhalb Europas große Unterschiede bei den Neuwagenpreisen. Das ergibt eine Untersuchung der EU-Kommission. Zum Vergleich: am teuersten ist ein VW Golf in Belgien (14.133Euro). Deutschland liegt auf dem dritten Platz, gleich hinter Irland mit 13.866 Euro. Deutlich billiger kann man einen Golf in Großbritannien kaufen (10.738 Euro). Am billigsten sind sie aber in Polen. Ein weitere Grund um das Land an der Weichsel zu besuchen.
jc