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Teure Feiertage für die Polen

03.11.2010

DZIENNIK/ GAZETA PRAWNA: Inflation lässt Lebensmittelpreise in die Höhe schnellen


Die Polen müssen sich auf teure Feiertage einstellen. Das sagt die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna in ihrer heutigen Ausgabe voraus (Inflacja ostro w górę, czekają nas drogie święta). Grund ist die relativ hohe Inflation, die die Preise für Lebensmittel steigen lässt. So wird Brot zum Beispiel rund zehn Prozent teurer als im vergangenen Jahr. Viele andere Lebensmittel verteuern sich vermutlich um fünf Prozent. Am stärksten wird der Preisanstieg bei Obst und Gemüse zu spüren sein. Sie werden um etwa 20 Prozent teurer.

Das ist eigentlich eine ganz normale Entwicklung, schreibt die Zeitung. Schließlich werden Obst und Gemüse im Winter immer teurer. Doch dieses Jahr kommt hinzu, dass es eine Missernte gab und daher ein Mangel herrscht. Und zwar nicht nur in Polen, sondern in der gesamten Europäischen Union. Dass Brot teurer wird, liegt vor allem an den Waldbränden in Russland. Dabei war ein Großteil der Weizenernte vernichtet worden. Um die eigene Bevölkerung ausreichend zu versorgen, hatte der Kreml ein Exportverbot ausgesprochen. In Polen fehlt nun also der Weizen, um Mehl herzustellen.

Und auch das Weihnachtsessen dürfte um einiges teurer ausfallen. Geflügel zum Beispiel verteuert sich nämlich um rund 30 Prozent. Alles in allem dürfte die Feiertagslaune bei den Polen also ein wenig getrübt sein in diesem Jahr, schreibt Dziennik.

 

Rzeczpospolita: Kampf gegen Dopalacze kostet polnischen Staat ein Vermögen

Der Staat kämpft noch immer gegen die legalen Drogen „Dopalacze“. Und dieser Kampf ist teuer, schreibt heute die Zeitung Rzeczpospolita (Dopalacze: kolekcja narkotyków). Bis Ende des Jahres wird die Regierung umgerechnet rund fünf Millionen Euro ausgegeben haben, um des Problems Herr zu werden. Die hohen Kosten ergeben sich zum einen aus der Arbeit der Polizei und der Hygiene-Inspektion. Sie haben seit Anfang Oktober über 1000 Dopalacze-Geschäfte kontrolliert. Dabei haben sie Tausende Substanzen sichergestellt, die nun untersucht werden müssen. Alleine in einem Institut in Poznan sind über 2500 Proben gelandet. Die Arbeit sei kaum zu schaffen, meint der Direktor des Instituts, Grzegorz Psychalski. Das Problem sei, dass die Substanzen sehr komplex sind. Sie bestehen aus vielen Einzelkomponenten. Herauszufinden, welche wie wirkt, sei extrem schwierig, meint Psychalski.

Doch die Regierung braucht die genauen Untersuchungsergebnisse, um eine Grundlage für ein Verbot von Dopalacze zu haben, schreibt die Zeitung. Denn es können nur Substanzen verboten werden, die nachgewiesenermaßen schädlich sind. Bisher bestand der Trick der Dopalacze-Produzenten darin, die verschiedenen Bestandteile immer neu zu mischen. Dadurch wirken sie immer anders und die Behörden kommen mit ihren Kontrollen nicht nach. Das soll sich nun ändern, koste es, was es wolle, schreibt die Rzeczpospolita.

 

GAZETA WYBORCZA: Weißrussland bekommt Geld für freie Wahlen

Drei Milliarden Euro verteilt auf drei Jahre. So viel Geld hat der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski Weißrussland versprochen. Aber nur unter einer Bedingung: Die Wahlen Mitte Dezember müssen sauber ablaufen. Präsident Aleksander Lukaschenko hat sich auf den Deal eingelassen, schreibt die Zeitung Gazeta Wyborcza (Trzy miliardy euro za demokrację). Bei dem gestrigen Treffen in Minsk, bei dem auch der deutsche Außenminister Guido Westerwelle anwesend war, hatte sich Lukaschenko sehr kompromissbereit gezeigt. Er sicherte zu, dass die Wahlen ehrlich und frei ablaufen werden – wie es in der Vergangenheit auch stets der Fall gewesen sei. Lukaschenko ist seit 16 Jahren an der Macht und wird immer wieder kritisiert, politische Gegner auszuschalten und Meinungsfreiheit zu unterdrücken. Nun bleibt also abzuwarten, wie die Wahlen am 19. Dezember ablaufen. Sikorski fasste seine Forderung am Ende des Tages noch einmal mit einfachen Worten zusammen: Gibt es ehrliche Wahlen, gibt es Unterstützung für die Wirtschaft. Ein guter Anreiz für Lukaschenko, seinen politischen Kurs endlich zu ändern. Denn seit 1996 werden die Wahlen in Weißrussland vom Westen nicht mehr als demokratisch anerkannt, schreibt die Gazeta Wyborcza.

 

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