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Prozesse gegen „Polnische Lager“ auch vor polnischen Gerichten

17.11.2010

GAZETA WYBORCZA: Die großen Städte gehen an die Bürgerplattform


Die Regionalwahlen rücken immer näher. Am Sonntag müssen die Polen mal wieder ihre Stimme abgeben. Die Gazeta Wyborcza sagt der regierenden Bürgerplattform PO heute einen Sieg voraus – zumindest in den großen Städten (W stolicy jedna tura?). Nach einer Umfrage der Zeitung dürften Warschau, Gdansk, Bialystok, Lodz, Szczecin und Lublin eindeutig an die Bürgerplattform gehen. In vielen dieser Städte stellt die PO auch jetzt schon die Bürgermeister und die haben es immer leichter, wiedergewählt zu werden. Denn, so meint die Zeitung, die Bürger kennen sie schon und wissen, was sie bekommen. Stabilität ist wichtig in der Regionalpolitik. Nur so können Gelder der Europäischen Union sinnvoll eingesetzt und wichtige Projekte umgesetzt werden. Aber, so warnt die Zeitung, die Stadtregierungen dürften auch nicht zu lange an der Macht bleiben. Sie fühlen sich schnell zu sicher und strengen sich nicht mehr an.
In Warschau muss sich Hanna Gronkiewicz-Waltz nach Ansicht der Zeitung keine Sorgen um ihre Wiederwahl machen. 52 Prozent der Warschauer werden schon in der ersten Runde für die PO-Politikerin stimmen, meint die Gazeta Wyborcza.

 

Rzeczpospolita: Prozesse gegen „Polnische Lager“ auch vor polnischen Gerichten 


 „Das frühere polnische Konzentrationslager Majdanek“ – diese Formulierung ist einer Autorin der Zeitung „Die Welt“ zum Verhängnis geworden. Der Enkel der Person, um die es im besagten Artikel ging, hat geklagt und der Axel-Springer-Konzern, zu dem „Die Welt“ gehört, musste 125 000 Euro Entschädigung zahlen und eine öffentliche Entschuldigung unter anderem in der Rzeczpospolita abdrucken. Die informiert heute darüber, dass ähnliche Klagen ab sofort auch in Polen zugelassen sind (Polskie obozy w polskich sądach). Bisher hatten es polnische Gerichte stets abgelehnt, über Veröffentlichungen zu verhandeln, die in ausländischen Medien erschienen waren. Die Geschädigten mussten sich immer an die Gerichte in dem jeweiligen Land wenden. Die neue Regelung ist eine große Erleichterung, denn viele sind bisher vor einer Klage zurückgeschreckt, weil sie nicht vor ausländischen Gerichten auftreten wollten, meint die Rzeczpospolita.

 


GAZETA WYBORCZA: Bekommt PiS ernstzunehmende Konkurrenz?


Bekommt die PiS ernstzunehmende Konkurrenz? Das fragt heute die Gazeta Wyborcza nach der Vorstellung der neuen Bewegung „Polen ist am wichtigsten“ (Kluzik drogą do PO-PIS?). Diese wurde von Joanna Kluzik-Rostkowska gegründet, einem ehemaligen Mitglied der Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit PiS. Kluzik hatte sich in Interviews mehrmals negativ über die PiS und dessen Vorsitzenden Jaroslaw Kaczynski geäußert und war deswegen aus der Partei ausgeschlossen worden. Nun hat sie ihre eigene Bewegung gegründet, die die Gazeta Wyborcza als PiS-light bezeichnet und nach dem Sinn dieser Bewegung fragt. Sie will die national-katholische Wählerschaft ansprechen. Doch die, so meint die Zeitung, hat nur einen unangefochtenen Führer – und der heißt Jaroslaw Kaczynski. Schon andere Initiativen, die sich von der PiS abspalten wollten, sind gescheitert. Warum sollte es Kluzik anders gehen?
Kluzik setzt ganz eindeutig auf die anstehenden Kommunalwahlen. Sollte die PiS da schlecht abschneiden, wird sich Widerstand regen gegen Kaczynski. Mitglieder aus den hinteren Reihen könnten sich nach Alternativen umschauen, wo sie häufiger zu Wort kommen. Sie könnten zu Kluzik überlaufen. Und die Zeitung spekuliert noch weiter: Sollte die neue Bewegung im kommenden Jahr in den Sejm einziehen, könnte sie durchaus ein Bündnis mit der regierenden Bürgerplattform eingehen. Das wäre dann eine PiS-PO-Koalition - aber ohne Jaroslaw Kaczynski, meint die Gazeta Wyborcza.

 


Gazeta Prawna: Polnische Franchise-Ketten expandieren ins Ausland


Reserved, Cropp, House Atlantic, Big Star und Coccodrillo – wenn es um ihre Namen geht, geben sich polnische Franchise-Ketten gerne international. Immer mehr von ihnen eröffnen aber auch tatsächlich Verkaufssalons im Ausland, wie die Zeitung Dziennik Gazeta Prawna heute berichtet. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich vor allem Kleidung und Schuhe aus Polen. Mehr als die Hälfte der im Ausland vertretenen polnischen Unternehmen kommt aus der Modebranche. Ihre Erfolge ermutigen aber auch Lebensmittelketten, Möbelhäuser und Kosmetikhersteller dazu, ihr Glück im Ausland zu versuchen. Wird man in Deutschland also bald seine täglichen Einkäufe bei „Żabka“ anstatt bei Aldi oder Lidl machen? Vorerst nicht, denn laut Dziennik investieren die Unternehmen am liebsten in den neuen EU-Staaten. Ganz oben auf der Liste stehen Tschechien, die Slowakei und Litauen. Eine Expansion nach Westeuropa und in die Vereinigten Staaten trauen sich immer noch die wenigsten polnischen Franchise-Unternehmen zu. Besonders in der Kosmetik- und der Modebranche sei es schwierig, sich in der Konkurrenz mit den lokalen, etablierten Marken zu behaupten, so der Wirtschaftsexperte Tomasz Manowiec. Trotzdem gibt es auch Erfolge zu verzeichnen. Glänzendes Beispiel ist laut Dziennik der Kosmetikhersteller Inglot. Das Unternehmen hat Verkaufssalons auf der ganzen Welt, unter anderem auf den teuren Einkaufsmeilen in New York und Las Vegas.

 

ele/fz