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Die Polen werden immer glücklicher

23.11.2010

NEWSWEEK: Glücklich wie ein Pole

Die Polen sind eine glückliche Nation – diese verblüffende Feststellung finden wir in der neuen Ausgabe der Wochenzeitschrift Newsweek (szczesliwy jak Polak). Sie beruht auf den Ergebnissen einer Studie, die in 23 Ländern durchgeführt wurde. Man untersuchte wie wichtig für die Menschen in den einzelnen Ländern ihre Arbeit, die Gesundheit und das Familienleben sind. Laut der Studie sind die Polen die glücklichste Nation in Europa. Die Polen hörten langsam auf zu meckern, kommentiert der Soziologe Jacek Wasilewski die Ergebnisse der Studie. Die mittlere und junge Generation würden nicht mehr unter Minderwertigkeitskomplexen leiden. Außerdem hätten die Polen einen anderen Bezugspunkt als zum Beispiel die Franzosen oder die Briten. Die Westeuropäer sind unzufrieden, weil sie hart arbeiten müssen, um während der Krise ihren Lebensstandart zu erhalten. Die Polen, die sich noch an die Armut und Misere der kommunistischen Zeit erinnern können, haben einen anderen, oft bescheideneren Lebensstil. Zum Beispiel gehen die Polen nicht so oft mit ihren Freunden in ein Restaurant.

Trotz der Krise sehen die Polen, dass sich ihr Lebensstandart verbessert. Wer sich an die hohe Arbeitslosenquote erinnert, die es in dem Land noch in den 90-er Jahren gegeben hat, der ist ganz sicher mit der heutigen Situation zufrieden. Mit ihrem Job sind, laut der Studie, ca. 60% der befragten Polen zufrieden. Fast die Hälfte ist auch mit ihrem Einkommen zufrieden. Doch die größte Glücksquelle bleibt für die statistischen Polen ihre Familie. 97% der Befragten behaupten, dass Familienleben für sie eine große Bedeutung habe. Die Polen hätten sich daran gewöhnt, dass man auf die eigene Familie zählen könne, und schöpfen aus dieser Überzeugung viel Kraft, sagt Jacek Wasilewski dem Magazin Newsweek.

 

RZECZPOSPOLITA: Guter Stadtpräsident braucht keinen Parteiausweis 

Die polnischen Kommunalwahlen vom vergangenen Sonntag sind immer noch ein Thema in der polnischen Presse. Geht es um die Wahl der Stadtpräsidenten in den großen Städten, mussten die wichtigsten Parteien einige schmerzliche Niederlagen in Kauf nehmen, schreibt die Tageszeitung Rzeczpospolita (sukces niezaleznych kandydatow). Der Stadtpräsident von Gdynia konnte die Wahl schon im ersten Wahlgang für sich entscheiden. Für den Politiker haben fast 90% der Wähler ihre Stimme abgegeben. Das ist polenweit ein absoluter Rekord. Ein ebenfalls gutes Ergebnis erlangte der Stadtpräsident von Wroclaw, der mit 70% bereits zum dritten Mal den Posten übernehmen wird. Beide Kandidaten gehören keiner politischen Partei an und haben problemlos ihre Konkurrenten von den größten polnischen Parteien besiegt.

Die Menschen hätten gezeigt, dass ein guter Stadtpräsident keinen Parteiausweis braucht, kommentiert der Soziologe, Professor Henryk Domanski das Ergebnis der Wahl vom Sonntag. Auch in vielen anderen Städten haben unabhängige Kandidaten die Wahl gewonnen. Große Städte haben sich in den letzten Jahren sehr schnell entwickelt. Kein Wunder, dass die Menschen auf bewährte Kandidaten setzen, sagt der Politologe Jaroslaw Flis aus Krakau. Besonders für die Regierungspartei PO, die früher mit einer großen Zustimmung der Großstädter rechnen konnte, sind die Ergebnisse ein klares Warnsignal, so das Blatt Rzeczpospolita.

 

kk