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Der Mensch ist, was er isst

29.11.2010

RZECZPOSPOLITA: Polen unzufrieden mit der Lebensmittelqualität

Der Mensch ist, was er isst, sagte einmal ein Philosoph. Gemäß dieser Feststellung hat die EFTA, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, geprüft, was die Europäer von den Lebensmitteln halten, die sie täglich essen. Die Ergebnisse der Untersuchung sind alles andere als erfreulich, stellt die Tageszeitung Rzeczpospolita (Polacy boja sie zywnosci) fest. Die EU-Bürger zweifeln an der Qualität der Lebensmittel. Die Polen mehr, als andere Nationen. Wovor fürchten sich die Polen am meisten? Vor Farb- und Konservierungsstoffen, vor Pestiziden auf Obst und Gemüse sowie vor Hormonen und Antibiotika im Fleisch. Mehr als andere Nationen fürchten sich die Polen auch vor dem Rinderwahn, obwohl es diese Krankheit nie in Polen gab. Die Experten sind verblüfft. Seit längerer Zeit sei das Vertrauen der Polen in verschiedene Institutionen gewachsen. Hier komme das traditionelle polnische Misstrauen erneut zum Vorschein, sagt der Sozialpsychologe Janusz Czapinski.

Dieser Meinung schließt sich Jan Bondar, Sprecher des Gesundheitsamtes, an. Was die Qualität der Lebensmittel angeht, übertreiben die Polen etwas, meint Bondar. Die Qualität der Nahrungsmittel sei derzeit in Polen so hoch, wie schon lange nicht mehr. Woher kommen also die Bedenken, fragt das Blatt. Schlechte Nachrichten verkaufen sich viel besser als gute, sagt Bondar. Jeder beunruhigende Fall werde sofort von den Medien aufgegriffen. So sei es zum Beispiel mit der Meldung gewesen, dass Mineralwasser radioaktiv verseucht sei, weil es unter anderem Uran enthält. In Wirklichkeit entsprachen die Uranwerte der zugelassenen Norm, erinnert die Rzeczpospolita.

 

RZECZPOSPOLITA: Wem kann Jaroslaw Kaczynski noch vertrauen?

Der Karneval der gegenseitigen Beschuldigungen unter Politikern der polnischen Opposition geht in die nächste Runde, schreibt die Tageszeitung Rzeczpospolita (Uderzenie Poncyliusza). Pawel Poncyliusz, vor kurzem noch Abgeordneter der PiS-Partei, seit wenigen Tagen Vize-Chef der neuen Parlamentsfraktion „Polen ist am wichtigsten”, greift den vertrautesten Mann Kaczynskis an. Poncyliusz behauptet, Zbigniew Ziobro, Kaczynskis engster Mitarbeiter, habe an einem Treffen teilgenommen, bei dem überlegt wurde, wie man Parteichef Jaroslaw Kaczynski von der Idee abbringen könnte, bei den Präsidentschaftswahlen zu starten. Kandidat der Oppositionspartei sollte nämlich Zbigniew Ziobro werden, habe man damals festgestellt. Nach der Smolensk-Katastrophe, bei der Kaczynskis Zwillingsbruder ums Leben kam, seien alle der Meinung gewesen, dass Jaroslaw Kaczynski sich in einem schlechten psychischen Zustand befinde, deshalb solle Ziobro den Kampf um den Präsidentschaftsposten aufnehmen, so Poncyliusz.

Ziobro gibt zu, an dem Treffen teilgenommen zu haben. Doch damals hätte man auch andere Kandidaten für den Präsidentschaftswahlkampf in Erwägung gezogen. Den eigentlichen Kandidaten sollte aber Jaroslaw Kaczynski ernennen. Bei dem Treffen gab es keinerlei Vorschläge, den Parteichef auszutauschen, unterstreicht Ziobro in der Rzeczpospolita.

 

ŻYCIE WARSZAWY: Polarforscher Kaminski wirbt für die Weichsel 

Der polnische Polarforscher, Autor, Photograph und Unternehmer Marek Kaminski versuchte mit einer einzigartigen Initiative erneut für die Weichsel zu werben. Kaminski schwamm gestern 10 Kilometer in dem eiskalten Fluss, berichtet die Tageszeitung Życie Warszawy (Było trochę zimno). Kaminskis Ehefrau sowie mehrere Dutzend Fans des Polarforschers warteten mit heißem Tee am Ufer auf Marek Kaminski. Er habe sich für seine Schwimmaktion entschieden, um das Augenmerk der Öffentlichkeit auf den Fluss zu lenken, sagte Kaminski dem Blatt. Seiner Ansicht nach sei die Königin der polnischen Flüsse ein bisschen verwahrlost. Er hoffe, dass sich das aber in der Zukunft ändern werde, so Kaminski. Vor dem Krieg haben sich die Warschauer oft an den Stränden der Weichsel getroffen. Sie war ein wichtiger Teil der Stadt. Nach Kriegsende hat sich die Situation leider verändert. Die Warschauer Behörden haben bislang noch keine Idee gefunden, wie man die Weichselufer beleben und für die Warschauer zugänglich machen könnte, schreibt die Zeitung Życie Warszawy.      

 

kk