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Eurozone? Nein, danke.

31.12.2010

Polska The Times: 2010 war das tragischste Jahr seit dem Zweiten Weltkrieg für Polen

Die Tageszeitung Polska The Times bringt heute ein Interview mit dem bekannten polnischen Soziologen Professor Pawel Spiewak. Laut Spiewak war das vergangene Jahr wahrscheinlich das tragischste Jahr seit dem Zweiten Weltkrieg für Polen. Dazu beigetragen haben unter anderem die Katastrophe von Smolensk und die Fluten, um nur einige tragische Ereignisse zu nennen. All das hat einen enormen Einfluss auf das Geschehen in Polen ausgeübt, sagt der Soziologe. Der Konflikt zwischen den größten polnischen Parteien habe sich im Jahre 2010 seiner Meinung nach noch zugespitzt. So seien sowohl die regierende Bürgerplattform (PO) als auch die oppositionelle Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) so sehr damit beschäftigt, sich gegenseitig zu bekämpfen, dass sie die realen Probleme im Staat aus den Augen verloren haben. Und was erwartet uns 2011? Geht es nach Spiewak, wird die Regierung im Wahljahr 2011 keine Reformen durchführen wollen, um ihre Wähler nicht zu verlieren. Durch die im Juli 2011 beginnende EU-Ratspräsidentschaft Polens werden die realen Probleme des Landes weniger sichtbar werden.
Die westlichen EU-Länder werden Premierminister Tusk während der polnischen EU-Ratspräsidentschaft unterstützen. Ihnen liegt viel daran, dass Polen die EU erfolgreich leitet. Die EU-Regierungschefs befürchten einfach, dass die Partei Recht und Gerechtigkeit mit Jaroslaw Kaczynski an der Spitze wieder an die Macht kommen könnte, falls während dieser Zeit wegen der Tusk-Regierung etwas schief laufen sollte, meint der Soziologe in dem Interview für das Tagesblatt Polska the Times.

Rzeczpospolita: Eurozone? Nein, danke.

Alle polnischen Tageszeitungen befassen sich heute mit dem Beitritt Estlands zur Eurozone ab dem 1. Januar 2011 und fragen sich, wann Polen auf diesen Schritt vorbereitet sein wird. Der polnische Finanzminister Jacek Rostowski sagte in einem Interview für die Zeitung Rzeczpospolita, dass Polen die Kriterien der Eurozone erst 2015 erfüllen werde. Die Experten sind aber weniger optimistisch. Ihrer Meinung nach, schreibt die Rzeczpospolita, werde dies erst nach 2015 möglich sein. Außerdem, erinnert das Blatt, hört man immer wieder Meinungen, dass die Euro-Zone einfach zusammenbrechen könnte. Heutzutage ist der Beitritt zur Euro-Zone nicht mehr so trendy wie noch vor einiger Zeit, meint ein polnischer Experte des Londoner Finanzunternehmens UBS.  Das war die einzige vernünftige Lösung für solch ein kleines Land wie Estland, das keine unabhängige Geldpolitik führt - auf diese Weise kommentierten für Rzeczpospolita polnische Finanzexperten den Beitritt dieses baltischen Staates zur Währungsunion. Der Kommentator des Tagesblatts Piotr Gabryel schrieb dagegen, dass er die Esten einfach beneide. Er beneide sie um die klugen und mutigen Politiker, die es gewagt haben, große Reformen durchzuführen. Der Kommentator meint hier vor allem die Reform der öffentlichen Finanzen. Wenn den polnischen Politikern tatsächlich das Wohl ihrer Bürger am Herzen liege, wie sie es immer wieder behaupten, sollten sie unbedingt und sofort Estland besuchen und dort sich beibringen lassen, wie man einen Staat regiere - konkludiert der Kommentator der Rzeczpospolita. 

Rzeczpospolita: Immer mehr Polen begrüßen das Neue Jahr im Ausland

Immer mehr Polen entscheiden sich, das Neue Jahr im Ausland zu begrüßen - schreibt die Rzeczpospollita.  Keine große Wahl hatten also diejenigen, die die Reisebüros erst diese Woche besuchten. Geblieben sind nur die teuersten Reiseangebote. Z.B muss man für einen Silvesterball und eine Woche in Ägypten 800 Euro bezahlen. Mehr Polen als noch vor einem Jahr werden das Jahr 2010 in Prag und Budapest verabschieden, lesen wir im Tageblatt Rzeczpospolita. Die meisten Reiseangebote in diese europäischen Städte sind vor einem Monat ausverkauft worden. Für vier Tage in der tschechischen Hauptstadt  musste man 150 Euro ausgeben. Ein ähnlicher Aufenthalt zu dieser Zeit im berühmten polnischen Skikurort im Tatra-Gebirge Zakopane kostet über 200 Euro. Nicht viel mehr musste man für eine viertägige Reise nach Budapest bezahlen, informiert die Rzeczpospolita in ihrem Artikel über die neuen Trends zu Jahreswechsel.

 

Autorin: Kamila Lutostanska

Redaktion: Adam de Nisau